Aus Liebe zum Cabaret
19.09.2023 MuriEngagiert im Cabarena
Mit «Ulan & Bator» startete das Cabarena vor einer Woche in die neue Saison. Schon über 20 Jahre hilft Heike Jirku bei der Organisation mit. Sie dekoriert, schenkt aus, kauft ein, koordiniert. «Es macht grossen Spass, weil es ...
Engagiert im Cabarena
Mit «Ulan & Bator» startete das Cabarena vor einer Woche in die neue Saison. Schon über 20 Jahre hilft Heike Jirku bei der Organisation mit. Sie dekoriert, schenkt aus, kauft ein, koordiniert. «Es macht grossen Spass, weil es so vielseitig ist», sagt sie. Sich zu engagieren, etwa für die Kultur, Jirku hat dies schon als kleines Kind miterlebt. --ake
Letzte Woche startete das Cabarena in die neue Saison – mit Heike Jirku als engagierte Helferin
Sie kam von Nürnberg nach Muri und brachte ihre Begeisterung für Kleinkunst mit. Seit über 20 Jahren gehört Heike Jirku zum Cabarena-Team, mittlerweile ist sie Bar-Chefin. «Ich bin mit dieser Art von Kultur gross geworden», sagt sie. Dass dies auch in Muri so gepflegt werde, sei grossartig.
Annemarie Keusch
Es sind mehrere Leidenschaften, die Heike Jirku bei ihrer Tätigkeit im Cabarena verbinden kann. Wenn sie erzählt, wie viel Spass es ihr macht, durchs Blumenfeld zu stöbern, die Dekoration für die Bar, die kleinen Tische zusammenzustellen aus Blumen und den passenden Servietten, dann glaubt man ihr sofort, dass Floristin auch ein Job wäre, den sie gerne gemacht hätte. Heike Jirku ist Lehrerin geworden, aber im Cabarena kann sie sich gestalterisch ausleben. Vor allem aber ist es die grosse Leidenschaft für Kultur, für Kleinkunst, die Jirku zum Cabarena brachte und sie seit über 20 Jahren nicht mehr davon loskommt.
Wie es dazu kam? Die Murianerin, die seit wenigen Monaten in Bünzen lebt, erzählt: «Ich jobbte schon früher in Nürnberg im Kulturbereich, lernte die Cabaret-Szene kennen, die Künstlerinnen und Künstler.» 2001 kam Heike Jirku von der Grossstadt Nürnberg nach Muri und las in damaligen «Freischütz» ein kleines Inserat, das auf das Cabarena hinwies. «Ich konnte es nicht glauben. Genau dieselben Künstler traten zwei Monate vorher in Nürnberg auf.»
Bald kam Heike Jirku mit den Organisatoren Hans-Peter und Kathrin Strebel in Kontakt. Seither gehört sie zum Team, zuerst als Aushilfe, später als Dekorations- und Aufbauverantwortliche, mittlerweile als Bar-Chefin.
Immer wieder Überraschungen
Die Liebe zum Cabaret wurde Heike Jirku quasi in die Wiege gelegt. «Ich bin damit gross geworden», sagt sie. Ihr Vater war Teil der Theatergruppe im Dorf, organisierte Unterhaltungsabende mit Sketches. Jirku stand an diesen Abenden selber auf der Bühne, auch in der Prinzengarde an der Fasnacht, auch in Muri engagierte sie sich für die fünfte Jahreszeit, etwa im OK des letzten Fasnachtsumzuges. Ihre grosse kulturelle Liebe wurde aber das Cabaret. «Es ist die perfekte Mischung aus Tiefgang und Unterhaltung», findet Jirku. Musik, Wortwitz, Mimik, Gestik – die Vielfalt ist gross. Und obwohl sie seit über 20 Jahren viermal jährlich einen Kleinkunst-Auftritt miterlebt, sagt Heike Jirku: «Trotzdem schaffen es die Künstlerinnen und Künstler immer wieder, zu überraschen, neue Ideen aufzunehmen. Faszinierend.»
Dass diese Art von Kultur seit vielen Jahren auch in Muri verankert ist, bezeichnet Heike Jirku als unglaublich wertvoll, genial und aussergewöhnlich. Überhaupt sagt sie: «Gerade was die Kultur betrifft, hat Muri grosses Glück, die Vielfalt, die Durchmischung ist bereichernd.» Am Ursprung des Cabarenas stand einst Hans-Peter Strebel, der die Kultur für Schülerinnen und Schüler fördern wollte. Noch immer gehört die Schülervorstellung fix dazu.
Die nächsten Künstler am liebsten
Heike Jirku ist Teil des Cabarena-Teams, das alleine für die Bar acht Personen zählt. Mittlerweile trägt sie viel Verantwortung, organisiert Helferinnen und Helfer, macht Bestellungen, Abrechnungen, organisiert das Wechselgeld, kauft Snacks ein, schaut, dass alles für die Bar eingerichtet ist, schenkt Getränke aus, ist quasi das Mädchen für alles. «Es macht einfach unglaublich viel Spass», sagt sie. Das Team sei eingespielt, die Abläufe sitzen, jeder weiss, wo er oder sie gebraucht wird. Die Aula der Bez in ein Cabaret zu verwandeln, mit den Gästen in Kontakt treten, nach den Auftritten mit Künstlerinnen und Künstlern am Tisch zu sitzen bei Käse und einem Glas Wein. «Es ist alles sehr familiär, die Atmosphäre ist gemütlich. Das gefällt mir und das gefällt auch den Künstlern», weiss Heike Jirku.
Über 20 Jahre viermal jährlich Kleinkunst. Hat sie Lieblingskünstler? «Ich habe ein schlechtes Gedächtnis, kann mir längst nicht alle Auftritte merken. Darum mache ich es ganz einfach: mein Lieblingskünstler ist der, der als nächstes im Cabarena auftritt», sagt sie und lacht. Und dies sind immer wieder hochkarätige Namen aus dem deutschsprachigen Raum.
Freiwilliges Engagement ist für sie bereichernd
Sich zu engagieren, sich für etwas einsetzen, seine Zeit investieren – Sie kennt es nicht anders. Dass sie dies auch in Muri tun wird, war für sie von Anfang an klar. Ob der Turnverein, in dem ihre beiden Söhne mitmachen, die Fasnacht oder eben das Cabarena, sie hilft, wenn sie Zeit hat. «Dabei kommt immer unglaublich viel zurück. Entsprechend schätze ich freiwilliges Engagement als sehr bereichernd und befriedigend ein.»
Entsprechend denkt sie nicht daran, dem Cabarena den Rücken zuzudrehen. Zu viel Freude bereiten ihr die vier Montagabende pro Saison, ob an der Bar, im Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern oder auch im Publikum. Und die Cabarena-Verantwortlichen dürften mehr als froh sein, dass es Freiwillige wie Heike Jirku gibt.
Weiteres Programm: 6. November, «Hart auf Hart»; 15. Januar, Michael Feindler und 18. März, Rebecca Carrington & Colin Brown. Mehr Infos: www.murikultur.ch.