Heimspiel für «Noorai»

Junge Murianerin singt im Intermezzo

Am Samstag, 19. Juli, 20 Uhr, verzaubert Aileen Pilgrim die Sommerbeiz Intermezzo mit ihrer Musik – dabei steht sie nicht allein auf der Bühne.

Soul, R&B – auch Einflüsse aus Jazz und Pop. Die Musik von Aileen Pilgrim lässt sich in keine Schublade stecken. «Ich thematisiere das, was mich beschäftigt und berührt», sagt die junge Murianerin. Dabei stehen ganz oft grosse Emotionen im Zentrum. Als «Seelenmusik» beschreibt sie ihre Songs denn auch. «Manchmal tauchen auch Themen aus meinem beruflichen Alltag auf», sagt sie, die als Psychologin tätig ist. Zu Hause in Muri tritt sie nicht zum ersten Mal auf. «Trotzdem, ich bin nervös und will mein Bestes geben.» Dabei ist sie, die unter dem Künstlernamen «Noorai» auf der Bühne steht, nicht allein. Denn die Sängerin und Songwriterin tritt neu mit einem Gitarristen auf: Steven von Rauscher aus Zufikon. --ake

Am Samstag, 19. Juli, treten Aileen Pilgrim und Steven von Rauscher im «Intermezzo» auf

Sie ist Murianerin, er lebt in Zufikon und der Auftritt im «Intermezzo» ist ihr zweiter gemeinsamer. Die Leidenschaft zur Musik verbindet Aileen Pilgrim und Steven von Rauscher. «Zu Hause aufzutreten, gibt mir ein Wohlgefühl, aber löst auch eine spezielle Nervosität aus», sagt Aileen Pilgrim.

Annemarie Keusch

Die riesigen Bühnen sucht sie nicht. Vielmehr das Gemütliche, das Intime. Wo sie die Emotionen transportieren kann. Direkt ins Herz. Genau das will sie am Samstag auch in der Murianer Sommerbeiz «Intermezzo» im Ammanngarten tun: berühren. «Ich bin keine Rampensau, die auf der Bühne Party macht», sagt Aileen Pilgrim und lacht. Ein grosser Musikstar werden? «Für mich passt es als Hobby, auch weil ich meinen Beruf als Psychologin so liebe.» Und trotzdem sei die Musik viel mehr als ein Hobby. «Die Welt ist messbar, die Musik nicht. Darum flüchte ich mich manchmal in die Musik.» Ventil, Passion, Herzstück, Ausgleich – Musik ist für die 27-Jährige ganz viel. «Wenn ich in die Welt der Töne und Klänge eintauche, dann komme ich zu mir. Ich bin oft ein sehr impulsiver Mensch, die Musik erdet mich.»

Musik und Aileen Pilgrim. Neu ist diese Kombination nicht. Und das erste Heimspiel steht auch nicht bevor. Als «Noorai» durfte sie bereits am Open Air Muri-Live auf dem Klosterhof auftreten. Der Künstlername «Noorai» übrigens ist eine Kombination ihres zweiten Vornamens Noor und der ersten Buchstaben ihres ersten Vornamens. «Mit dem Künstlernamen erzeuge ich etwas Distanz. Das ist für mich wichtig, auch weil meine Texte mitten aus meinem Herzen kommen.» Die Vorfreude auf ihren zweiten Auftritt zu Hause in Muri ist gross. Zumal Aileen Pilgrim das «Intermezzo» kennt und schätzt. «Dieser Ort bringt Leute zusammen. Ich habe das selber erlebt und hier bekannte Gesichter angetroffen, die ich über Jahre nicht gesehen hatte.»

Musik begleitet beide seit der Kindheit

Ein 70-minütiges Konzert alleine zu bestreiten, das kam für die Murianerin aber nicht infrage. «Mit Steven wird das überhaupt erst möglich», sagt sie. Wobei es auch mit Steven von Rauscher das erste solch lange Konzert ist. Ihre Zusammenarbeit dauert noch nicht lange. Für einen kleinen Auftritt suchte sie einen Gitarristen – und fand Steven von Rauscher. Beide verbindet die grosse Leidenschaft zur Musik. «Ich spiele seit weit über zehn Jahren Gitarre», sagt der 21-Jährige. Seit ein paar Jahren ist er auch als Produzent tätig. Mit dem Klavierspiel wuchs Aileen Pilgrims Liebe zur Musik. Mit dem ersten Liebeskummer kam das Singen hinzu, mit der vielen Zeit während der Pandemie das Gitarrespielen und Songwriting. Soul, RnB, aber auch mit Einflüssen aus Pop und Jazz, so beschreibt Aileen Pilgrim ihre Musik. Ihre Lieder sind auch sprachlich bunt – von Mundart über Englisch und Französisch bis zu spanischen Sätzen und Refrains.

Von den eigenen Songs will sie auch dem Murianer Publikum einiges zeigen. Aber auch Covers gehören zum Programm von «Noorai und Steven». «Schliesslich freuen sich die Leute, bei bekannten Liedern mitzusingen oder in Erinnerungen zu schwelgen», weiss Aileen Pilgrim. Sie singt, Steven von Rauscher begleitet sie an der Gitarre. «Mehr noch. Er schmückt meine Lieder aus», sagt sie. «Ich versuche, aus den per se schon sehr guten Liedern das Maximum herauszuholen», sagt er. Und das funktioniere bestens. Überhaupt, obwohl die Zusammenarbeit erst kurz dauert, beschreiben sie sich als tolles Team. «Das Miteinander ist lustig, locker, angenehm, aber gleichzeitig seriös und produktiv. Es funktioniert einfach», sagt Steven von Rauscher. Aileen Pilgrim spricht von gegenseitiger Wertschätzung, die viel Spass mache.

Vom Herzen als Balsam für die Seele

Alleine auf der Bühne zu stehen, das will sie aktuell gar nicht. «Zusammen entsteht viel mehr Raum für Improvisation, für Spontanes. Und das liebe ich an der Musik.» Jam-Sessions sind ihr Ding. Wo ganz vieles spontan entsteht. Sie hatte gar die Idee, solche im «Intermezzo» in Muri zu organisieren. «Weil dafür alle Instrumente hergebracht werden müssten, war es etwas aufwendig. Umso mehr freue ich mich, nun mit meiner eigenen Musik hier auftreten zu können.» Was das Publikum von ihnen erwarten darf? «Ganz viel», sagt Aileen Pilgrim. Textlich bewegen sich ihre Lieder stark im emotionalen Bereich. «Meine Musik ist Seelenmusik. Vom Herzen, als Balsam für die Seele», sagt sie und hofft auf ein neugieriges Publikum. «Eines, das Augen und Ohren offen hat, Neues und Schönes zu erfahren.» Die Gefühle vor dem zweiten Heimspiel beschreibt sie als positive Nervosität. «Ich bin gespannt, wer alles da sein wird, welche bekannten Gesichter ich im Publikum erkenne.»

Eines wird es ganz sicher: gemütlich. «So soll es sein. Meine Musik ist super mit einem Glas Wein zu geniessen», sagt Aileen Pilgrim und lacht.

Weitere Infos und genaues Programm: www.intermezzo-muri.ch.

Ventil, Herzstück, Ausgleich

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title