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22.11.2022 MuriChlaussackaktion des Kiwanisclubs Lindenberg mit Rekordzahlen
Auch in diesem Jahr verpacken die Mitglieder des Kiwanisclubs Lindenberg an der alljährlichen Chlaussackaktion grosse Mengen von Nüssli und Süssigkeiten. Dieses Jahr gelang es den Clubmitgliedern, ...
Chlaussackaktion des Kiwanisclubs Lindenberg mit Rekordzahlen
Auch in diesem Jahr verpacken die Mitglieder des Kiwanisclubs Lindenberg an der alljährlichen Chlaussackaktion grosse Mengen von Nüssli und Süssigkeiten. Dieses Jahr gelang es den Clubmitgliedern, 1938 Chlaussäckli an Firmen und Privatpersonen zu verkaufen.
Sabrina Salm
Rund 700 Kilogramm Nüssli, 4600 Biberli und 23 000 Sugus wurden am vergangenen Samstag abgewogen, abgezählt und in die Säckli verpackt. An zwei Verpackungsstrassen bereiten Mitglieder des Kiwanisclubs Lindenberg die bestellten Säckli in der Bäckerei Kreyenbühl für die Auslieferung vor. Im Jahr 2016 wurde die Idee Claussackaktion erstmals durchgeführt. Die Bestellzahlen steigerten sich jährlich. Auch in diesem Jahr konnten die Clubmitglieder knapp 2000 Chlaussäckli an Unternehmen und Privatpersonen verkaufen. «In manchen Firmen haben unsere Säckli bereits Tradition», freut sich Burkard Kreyenbühl, Präsident des Kiwanisclubs Lindenberg. 20 Chlaussäckli wurden von Alt-Bundesrätin Doris Leuthard bestellt, die kürzlich bei einem Club-Meeting zu Gast war. Diese Säckli gehen an die Kinder der Schweizer-Gardisten in Rom.
Seit bald 40 Jahren engagiert sich der Kiwanisclub Lindenberg, als einer der ältesten Kiwanisclubs in der Schweiz, für Kinder und Jugendliche. Mit den Chlaussäckli streben sie etwas an, wobei eigene Arbeitskraft gefragt ist. «Einfach Geld sammeln wollten wir nicht. Wir möchten selber anpacken», erklärt Kreyenbühl. Und so stehen die meisten der gesamthaft 38 Clubmitglieder, teils mit ihren Partnerinnen und Partnern, einige Stunden an den Verpackungsstrassen und befüllen die Säckli, für einen guten Zweck, mit vielen Leckereien.
In diesem Jahr wird der Kiwanis-Club Lindenberg den Reinerlös dem Verein Hörschatz zukommen lassen. Die Institution ermöglicht jungen Eltern mit einer unheilbaren Erkrankung, dass sie ihre Liebesbotschaften und Wünsche ihren Kindern als eine Art Hörbuch hinterlassen können. Gabriela Meissner, Mitgründerin von «Hörschatz», blickte am Verpackungstag den Clubmitgliedern über die Schulter.
Wichtige Botschaften, die ankommen
Die Clubmitglieder des Kiwanis Clubs Lindenberg befüllen fast 2000 Chlaussäckli
Der Kiwanis Club Lindenberg stellt jedes Jahr eine grosse Zahl Chlaussäckli her, welche jeweils für einen guten Zweck verkauft werden. Diesmal geht der Reinerlös an den Verein «Hörschatz». Bei der Befüllung in der Bäckerei Kreyenbühl in Muri legen die Kiwaner selber Hand an.
Sabrina Salm
Alle Jahre wieder kommt der Samichlaus. Und wie es sich gehört, darf ein Chlaussäckli nicht fehlen. Ins traditionelle Jutesäckli gehören neben Nüssen auch Biberli und Schokolade. Süssigkeiten sind im beliebten Chlaussäckli des Kiwanis Clubs Lindenberg selbstverständlich auch dabei. Seit sechs Jahren läuft die Aktion bereits. Die Bestellungen stiegen jährlich. Und auch in diesem Jahr ist man mit gut 1938 verkauften Chlaussäckli mit Rekordzahlen unterwegs. Bald dürfen Firmen und Privatpersonen die prallgefüllten Säckli in Empfang nehmen. Doch zuerst hiess es für die Mitglieder des Kiwanis Clubs Lindenberg, rund 700 Kilogramm Nüssli, 4600 Biberli, 23 000 Sugus und eine Menge weitere Leckereien abzuwiegen, abzuzählen und in die Säckli zu verpacken.
Die Naschereien erzielen nicht nur bei den späteren Beschenkten ein Lächeln im Gesicht. «Es ist ein Chlaussäckli, das gleichzeitig Gutes tut», sagt Burkard Kreyenbühl, Präsident Kiwanis Club Lindenberg.
Damit die Stimme in Erinnerung bleibt
Kiwanis International ist eine weltweite Organisation service- und gemeinschaftsorientierter Männer und Frauen, die auf der ganzen Welt Kinder und Jugendliche unterstützen. Diesem Sinn geht auch der Kiwanis Club Lindenberg nach. Verschiedene Projekte stehen unter dem Patronat der Kiwaner Lindenberg. Unter anderem der Musik-Förderwettbewerb «Prix ibw» oder die Prämierung der besten Maturarbeiten. Der regelmässige Ausflug mit dem Kinderheim in Seengen gehört ebenfalls zu den Eckpfeilern wie eben auch die Chlaussackaktion. «All diese Projekte sollen helfen», sagt Kreyenbühl. Sie übermitteln die Botschaften von Kiwanis wie etwa: Den humanen und geistigen Werten den Vorrang vor den materiellen Werten zu geben.
Der Erlös geht jeweils an eine gemeinnützige Institution, welche sich Kindern und Jugendlichen widmet. So wurden bereits der Kinderweg Benzenschwil oder die Bremgarter Stiftung ikj berücksichtigt. Diesmal will man den Verein «Hörschatz» mit der Spende begünstigen. In einem Hörschatz, einer Art Hörbuch, hinterlassen unheilbar kranke Eltern ihren Kindern ihre eigene Lebensgeschichte und ihre Erfahrungen, damit nach dem eigenen Tod die Stimme in Erinnerung bleibt. Es ist ein Geschenk für minderjährige Kinder, die ihre Eltern früh verlieren. «Eine sehr emotionale Geschichte», findet Burkard Kreyenbühl. «Durch persönliche Erlebnisse bewegt dieser Verein viele unserer Clubmitglieder. Eine gute Sache, die wir mit unserer Aktion nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch auf diesem Weg bekannter machen können.»
Grundtiefe Trauer und unendliche Liebe
Es ist ein Thema, das praktisch jeden betrifft, erzählt Gabriela Meissner, Mitgründerin des Vereins «Hörschatz». «Ein Hörschatz ist für die betroffenen Familien kostenlos. Wir sichern die Finanzierung durch Spendengelder», erklärt Meissner. Der Verein wurde von ihr und Franziska von Grünigen vor bald drei Jahren gegründet. Er hat seinen Sitz in Urdorf. Die Frauen sind unabhängig voneinander auf einen Bericht über ein deutsches Audiobiografieprojekt für unheilbar erkrankte Mütter und Väter gestossen. Die beiden Journalistinnen lernten sich kennen und beschlossen ein schweizerisches Pendant ins Leben zu rufen. Heute sind sie in der ganzen Deutschschweiz tätig. «Hörschatz» kann als Erfolgsprojekt bezeichnet werden.
Dem stimmt auch Gabriela Meissner zu. «Es ist ein grosses Bedürfnis.» Die Kontaktaufnahme zum Verein sei niederschwellig. «Uns ist wichtig, immer erreichbar zu sein. Deshalb habe ich immer das Telefon dabei. Meist sei nicht viel Zeit vorhanden. Wie dringend die Aufnahme ist, sei unterschiedlich. Wie die Aufnahme gestaltet wird, ebenfalls. «Wir unterstützen die Betroffenen dabei und begleiten durch die Aufnahmen.» So entstehen sehr persönliche Audiobiografien. Auf ihre Art seien diese Aufnahmen wunderbar schön. «Wenn die Sprechenden auf ihr Leben zurückschauen, wird auch viel gelacht während der Aufnahme.» Wenn sie ihren Kindern ihre Botschaften hinterlassen, fliessen viele Tränen. «Doch das hat bei den Ausnahmen Platz. Muss es. Unbedingt.» Grundtiefe Trauer und unendliche Liebe schwingen mit. Es sei unglaublich berührend. «Die Stimme von Verstorbenen zu hören, ist ein Trost für die Hinterbliebenen.»
Clubmitglieder konzentriert bei der Arbeit
Halbzeit in der Bäckerei Kreyenbühl in Muri. Bereits den ganzen Morgen wurde an diesem Samstagmorgen angepackt und die Chlaussäckli befüllt. Zwei Drittel der Bestellungen haben die Kiwanis-Club-Mitglieder geschafft. Bis zur Vollendung dauert es wahrscheinlich noch bis in den späteren Nachmittag. Damit das zu stemmen ist, braucht es das Engagement von allen Clubmitgliedern. Insgesamt 38 Personen gehören zum Club. Die Stimmung ist gut und alle sind sehr konzentriert bei der Sache.
Gabriela Meissner wollte es sich nicht entgehen lassen, den Clubmitgliedern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Über die Menge des Füllmaterials war sie erstaunt. Und sie zeigte sich auch sehr begeistert, dass ihr Verein berücksichtigt wird. «Wir sind sehr dankbar dafür», sagt die Mitgründerin. «Das ist nicht selbstverständlich.» Auch dass sie als noch junger Verein ein solches Vertrauen vom Kiwanis Club Lindenberg bekämen, berührt Meissner. Der Erlös von der Chlaussackaktion gebe ihnen ein Polster für nächstes Jahr. «Wir möchten möglichst viele Leute erreichen», so Meissner. «Die Spenden geben uns die Möglichkeit, betroffene Eltern zu unterstützen, damit ihre Stimme mit einer Hörschatz-Audiobiografie als klingendes Vermächtnis erhalten bleibt.»