Bereit für die Welt da draussen
09.07.2024 KelleramtAn der Schlussfeier der Kreisschule Kelleramt in Jonen zeigten die Jugendlichen vielfältige Talente
38 Sekundarschülerinnen und -schüler wurden in Jonen in den nächsten Lebensabschnitt verabschiedet. Ihr Motto «No Talent» haben die ...
An der Schlussfeier der Kreisschule Kelleramt in Jonen zeigten die Jugendlichen vielfältige Talente
38 Sekundarschülerinnen und -schüler wurden in Jonen in den nächsten Lebensabschnitt verabschiedet. Ihr Motto «No Talent» haben die Jugendlichen dabei eindrücklich widerlegt.
Thomas Stöckli
«Ihr habt es geschafft!», würdigt Doris Haas, die im Gemeinderat Jonen unter anderem fürs Ressort Bildung verantwortlich ist, die Leistung der 38 Jugendlichen, die sich in der Folge auf der Bühne präsentieren dürfen. Sie haben ihre neun Jahre obligatorischer Schulzeit gemeistert und starten schon bald in eine neue Herausforderung. So vielfältig und einzigartig wie die Jugendlichen selbst sind auch die Wege, die sie nun einschlagen, von einer Lehre in verschiedensten Branchen über weiterführende Schulen bis hin zum Auslandjahr. «Bleibt neugierig, bleibt interessiert», gibt Haas den Jugendlichen mit auf den Weg, «und gebt nicht gleich auf, wenn es mal etwas harziger wird.»
Expedition des Lebens
Den Grossteil des Abends sollte die Bühne nun den Jugendlichen gehören. «No Talent» hatten sie zum Motto ihrer Abschiedsvorstellung gewählt. Dass dies nicht ernst gemeint ist, zeigte sich schon im ersten Showblock: Eine beeindruckende Turnvorführung am Stufenbarren. Es folgten weitere turnerische und musikalische Einlagen.
Schulleiter Stefan Späni sprach von einer «grossen Reise», die für die Jugendlichen zu Ende gehe. Eine elfjährige Reise, in der sie reichlich Gelegenheit gehabt haben, zu ihren vorhandenen Talenten auch erlernte Kompetenzen in den Rucksack zu packen. So zeichnete Späni das Bild einer Expedition, bei der man nicht wissen könne, was einen erwartet, bei der man auch mal stolpern und sich den Kopf anschlagen könne. Bei der es darum geht, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. «Ihr seid bereit für die Welt da draussen», zeigte sich Späni überzeugt. Die hohe Kunst laute nun, die Kompetenzen im Rucksack im richtigen Moment anwenden zu können.
Konstruktive Zusammenarbeit
In den letzten drei Jahren konnten die Jugendlichen auf viel Unterstützung zählen. Unterstützung durch ihre Lehrpersonen, allen voran die Klassenlehrer Ralph Bitterwolf und Petra Rohrbach. «Es ist nicht einfach, Pubertierende an die Erwachsenenwelt heranzuführen», zollt der Schulleiter der Leistung Tribut. Und freut sich, dass beide nach den Sommerferien wieder eine erste Klasse übernehmen werden. Die Jugendlichen dankten ihrerseits für die Geduld, die gute Vorbereitung und den Humor ihrer Lehrpersonen.
Unterstützung haben die Jugendlichen aber auch durch ihre Familien erfahren. «Ich erlebe die Zusammenarbeit mit den Eltern als sehr konstruktiv», betont Späni. Keine Selbstverständlichkeit: Zwar wollen alle das Beste für die Heranwachsenden, was das ist, darüber können die Meinungen jedoch auseinanderklaffen.
Nicht nur für die Drittklässler ist die Zeit des Abschieds gekommen, auch Werklehrer Christof Zehnder wurde an der Schlussfeier mit Dank aus dem Schuldienst entlassen. Für ihn beginnt ein anderer neuer Lebensabschnitt, nämlich der Ruhestand. Zudem nutzte der Schulleiter die Gelegenheit, seinen Stellvertreter Reto Jäggi für 30 Jahre an der Schule zu ehren und Schulsekretärin Ursi Fröhli für deren 20. «Dass die Schule so gut läuft, ist zu einem grossen Teil ihr zu verdanken», verriet Stefan Späni.
Ungeahnte Talente
Im Foto- und Filmrückblick liessen die Jugendlichen drei bewegte Jahre nochmals Revue passieren. Und schliesslich wurden Talente offenbart, die erst im Klassenlager zutage getreten waren. Dafür, dass die meisten vorher nicht mal gewusst hatten, was ein Cajon überhaupt ist, haben die Jugendlichen eine beeindruckende Perkussionsshow an den unscheinbaren Kisten hingelegt, gekrönt durch rockige Riffs.
Nach der heiss ersehnten Zeugnisübergabe wurden die Jugendlichen dann bei einem gemeinsamen Apéro endgültig in den Sommer entlassen. «Geht baden, geniesst die Freizeit. Und wichtig: Macht keine Hausaufgaben», hatte ihnen Stefan Späni eingeschärft. Das einzuhalten, dürfte den Jugendlichen hoffentlich nicht schwerfallen.