Bernauer wird flügge
20.06.2025 Region Oberfreiamt, BücherAm 9. Juli erscheint der vierte Krimi des Aristauer Autors Martin Rüfenacht – Alpenverschwörung
Die ersten drei Romane spielten vorwiegend in Bremgarten. Nun muss Kantonspolizist Stephan Bernauer in Muri aushelfen und begibt sich auf eine Reise durch die ...
Am 9. Juli erscheint der vierte Krimi des Aristauer Autors Martin Rüfenacht – Alpenverschwörung
Die ersten drei Romane spielten vorwiegend in Bremgarten. Nun muss Kantonspolizist Stephan Bernauer in Muri aushelfen und begibt sich auf eine Reise durch die Geschichte des Klosters. Autor Martin Rüfenacht sagt: «Das mystische Kloster eignet sich als Ort bestens für Mordfälle.»
Annemarie Keusch
«Ja, ich musste sogar in die Ferien.» Martin Rüfenacht lacht. Die Recherchen für seinen neusten Krimi dauerten länger. Und sie führten weiter weg. Weil Kantonspolizist Stephan Bernauer wegen eines Unfalls eines Murianer Kollegen im Klosterdorf aushelfen muss. Und weil es natürlich just in dieser Zeit zu einem Mord kommt. In diesem Zusammenhang dreht sich schnell alles um ein altes Buch, das verschollen ist. «Das Kloster in Muri fasziniert mich. Es ist ein imposantes, mystisches Gebäude mit einer langen Geschichte. Die Szenerie eignet sich bestens für einen Mordfall und darum hatte ich dies schon länger im Hinterkopf für einen Krimi», sagt Autor Martin Rüfenacht. Auch alte Bücher lösen bei ihm eine Faszination aus. In «Alpenverschwörung» verbindet er beide.
Er habe sich überlegt, was denn mit einem solchen Buch passieren könnte, wo es sein könnte. Rüfenacht bringt die Vertreibung der Mönche mit der Klosteraufhebung ein. «Das war schliesslich eine wilde Zeit. Die Mönche mussten Muri innerhalb einer halben Woche verlassen.» Und sie machten sich auf den Weg ins Südtirol. Es entspricht Rüfenachts Anspruch, dass das, was er beschreibt, so hätte stattfinden können. Das betrifft auch die Schauplätze im Buch. Zwar erwanderte er den Weg nicht von Muri bis ins Südtirol. «Aber ich bin ihn abgefahren und habe ihn den heutigen Gegebenheiten angepasst», sagt er. Der Vereina-Tunnel ist ein Beispiel dafür.
Selbst Wurzeln im Südtirol
Martin Rüfenacht wollte es genau wissen. Die umfangreichen Recherchen machte er möglichst vor Ort. Im Kloster Muri nahm er an verschiedenen öffentlichen Führungen teil, im Südtirol führte ihn Pater Beda Szukics durch das Kloster Muri-Gries. Auch in Sarnen schaute er sich um. Rüfenacht will detailgetreu beschreiben, auch wenn der Radius nun weit über die Region hinausgeht. Dass Bernauer Bremgarten und das Freiamt verlässt, sei ein bewusster Entscheid gewesen. «Auch vom Verlag wurde das begrüsst, weil so die Reichweite vergrössert werde.» Das ist aber nicht der Hauptgrund.
Vielmehr verbindet Rüfenacht seine Figuren in dieser Geschichte mit dem Südtirol, weil ihn auch seine eigenen Wurzeln dorthin führen. «Einer meiner Urgrossväter wanderte einst aus Mals in die Schweiz aus», erzählt er. Logisch, dass ein Teil seines neuen Krimis auch in Mals spielt. Aber natürlich bleibt Bernauer auch im neuen Buch dem Freiamt treu.
Bücher, Figuren und Inspiration
Nach «Reussschlinge», «Reussstrudel» und «Reussgold» ist «Alpenverschwörung» Martin Rüfenachts vierter Kriminalroman. Das Schreiben ist für den Juristen ein Hobby. «Es ist entspannend und es würde mir fehlen, wenn ich nicht mehr schreiben könnte», sagt er. Und ja, auch die Figuren um Kantonspolizist Stephan Bernauer sind ihm mittlerweile ans Herz gewachsen. «Da überlegt man sich schon zweimal, ob man eine Figur sterben lassen will.» Verraten tut Rüfenacht mit diesem Satz natürlich nichts. Eine konkrete Inspirationsquelle hat er keine. Stattdessen hält er im Alltag immer Augen und Ohren offen. «Kürzlich bei einem Konzert im KKL in Luzern. Ich sass auf dem dritten Balkon und stellte fest, wie tief das Geländer ist. Da schreibt sich ein Krimi schon fast von alleine», sagt er und lacht. Aber natürlich bewege er sich nicht ständig mit Mordgedanken durchs Leben.
Möglichkeiten für Fortsetzung offen
Rund ein Jahr hat Martin Rüfenacht am neuen Roman gearbeitet. Gut 300 Seiten umfasst sein neustes Werk. Am 9. Juli wird es erscheinen. «Ich freue mich», sagt er. Auch wenn er den offiziellen Verkaufsstart in den Ferien erleben wird. Wer will, kann das Buch übrigens schon jetzt überall, wo es Bücher gibt, vorbestellen. Und es ist zu erahnen, dass auch der vierte Kriminalroman nicht sein letzter sein wird. «Meine Erstleser meinten, dass dieses Buch förmlich nach einer Fortsetzung schreie», sagt er. Vorstellen könne er sich dies durchaus, konkret sei aber noch nichts. Zuerst liegt der Fokus sowieso komplett auf «Alpenverschwörung».
Und auf anderen Projekten. Rüfenacht schrieb eine Kurzgeschichte im Sammelband «Müsli, Mord und Matterhorn» für das nationale Krimifestival in Bern, das im Herbst stattfinden wird. Zudem spricht er von weiteren Projekten, die aber noch nicht spruchreif seien. Geplant ist zudem, dass seine ersten drei Krimis zu Hörbüchern vertont werden – und zwar noch in diesem Jahr. «Das finde ich ganz spannend.
Bernauers Stimme zu hören, obwohl ich mir beim Schreiben gar nie überlegt habe, wie diese klingt.» Natürlich plant Rüfenacht auch Auftritte mit seinem neusten Krimi «Alpenverschwörung». Am 21. November liest er daraus an der Kriminacht der Volkshochschule in Muri. Natürlich im Kloster, natürlich an den Orten, die auch in seinem Buch Schauplatz des Geschehens sind.
Mehr Informationen unter: www.martin-ruefenacht.ch.