Bewegendes und rasantes Jahr

  15.01.2021 Muri

Die Stützpunktfeuerwehr Muri+ rückte im letzten Jahr an 110 Einsätzen aus

Mehr als die Hälfte der Übungen fiel aus. Kommandant Thomas Strebel blickt auf das Coronajahr der Stützpunktfeuerwehr Muri+ zurück. Nichtsdestotrotz durften auf den Jahreswechsel vier Neue in der Stützpunktfeuerwehr Muri+ begrüsst werden.

Annemarie Keusch

110 Einsätze. Brandbekämpfung an Gebäuden mit drei und mehr Druckleitungen machen zwar nur gut fünf Prozent aus. Zu fünf solchen Fällen rückten die Angehörigen der Stützpunktfeuerwehr Muri+ zwischen Oktober 2019 und September 2020 aus. Trotzdem, diese grossen Einsätze machten über einen Viertel der geleisteten Stunden aus. Überhaupt, die Brandbekämpfung an Gebäuden ist einer der Hauptgründe, weshalb die Feuerwehr im letzten Jahr alarmiert wurde. Zahlenmässig sind die Einsätze wegen Bienen, Wespen oder Hornissen zwar viel grösser, aber weit weniger zeitintensiv.

Entsprechend sagt Kommandant Thomas Strebel. «Es sind diverse Einsätze, die präsent geblieben sind, vor allem Arbeitsunfälle mit schwerverletzten Personen.» Am meisten in Erinnerung geblieben ist ihm aber der Einsatz am Ostersonntag. In Sins brannte ein Industriegebäude. «Am Vormittag erhielten wir den Alarm, und der Einsatz ging bis in den späten Nachmittag hinein», weiss Strebel. Ostern im Kreise der Familie zu feiern war also für viele Angehörige der Stützpunktfeuerwehr nicht möglich.

Mehrarbeit für das Kader

Kommandant Strebel und Vizekommandant Felix Wyss halten in ihrem Jahresbericht fest, dass alle 110 Einsätze bravourös gemeistert wurden. Sie sprechen von einem bewegenden, speziellen, rasanten und trotzdem erfolgreichen Jahr. Aber sie sagen auch, dass das Jahr feuerwehrtechnisch nicht übermässig anstrengend war. Der Grund liegt in der Pandemie, die dafür sorgte, dass über die Hälfte der geplanten Übungen nicht stattfinden konnte. Entsprechend weniger Zeit mussten die Feuerwehrleute aufwenden – nicht aber das Kader. «Schutzkonzepte mussten erstellt werden, all dies führte zu Mehrarbeit», sagt Thomas Strebel. Geplant musste vieles werden, auch wenn am Schluss eine Absage stand.

Feuerwehr funktioniere trotz Corona. «In Ernstfällen sind wir natürlich einsatzbereit, trotz Pandemie», sagt Strebel. Und die Handgriffe sitzen, auch wenn sie in weniger Proben geübt werden. «Grundsätzlich ist es bei uns wie überall sonst: Schutzkonzepte müssen eingehalten werden und die Maske wird immer getragen.» Schwierigkeiten macht der Kommandant trotzdem aus, etwa bei der Geselligkeit innerhalb der Mannschaft. «Diese ist da, es wird aber immer schwieriger, sie hochzuhalten, weil vieles komplizierter geworden ist», sagt er. Das soziale Umfeld leide, wie es auch bei allen anderen Leuten sei.

Erste Anlässe des Jahres wieder abgesagt

Auch der Blick in die Zukunft ist nicht ungetrübt. Auch im neuen Jahr mussten schon Anlässe und Übungen abgesagt werden, etwa der Informationsabend, an dem wegen der nicht stattgefundenen Hauptübung die Jubilare und die Beförderten gefeiert werden sollten. Trotzdem, ein Motto für das angefangene Jahr hat die Stützpunktfeuerwehr Muri+: «Das Grundhandwerk ist gefestigt. Aus dem Erlernten soll Routine werden. Die Inspektion wird auf einem hohen Stand erfüllt.» Wie soll dieses Motto umgesetzt werden? «Das ist eine gute Frage», sagt Kommandant Strebel. Bis jetzt könne er diese noch nicht beantworten. «Es kommt auf den Bund und den Kanton an und die Vorschriften und Massnahmen, die diese vorgeben.» Übungen sind vorerst also keine möglich. Dass die Hauptübung dieses Jahr stattfinden kann, diese Hoffnung lebt.


Den ganzen Tag im Einsatz

Gestern Donnerstag sorgten die starken Regen- und Schneefälle für einen strengen Tag für die Stützpunktfeuerwehr Muri+. «Von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr mussten wir Wasser aus einem Einfamilienhaus in Muri pumpen und Abklärungen wegen Überflutungen in Muri, Buttwil und Geltwil machen», sagt Kommandant Thomas Strebel. Seit 12 Uhr errichteten Feuerwehrleute Strassensperrungen wegen Schneeglätte und an diversen Knotenpunkten regelte die Feuerwehr den Verkehr. --ake


Beförderungen und Jubiläen

Per 30. September 2020 bestand die Stützpunktfeuerwehr Muri+ aus einer Mannschaft von 123 Männern und Frauen, acht mehr als im Jahr zuvor. Per 31. Dezember traten Jan Seleger (nach 2 Dienstjahren), Romina Flück (4), Philipp Kaufmann (6), Michelle Stenico (8), Laila Küng (9) und Pius Nietlispach nach ganzen 18 Jahren aus der Feuerwehr aus. Per Jahreswechsel auf 2020 durften 17 Eintritte verkündet werden. Und auch im Jahresbericht schreibt das Kommando von vier zusätzlichen Kameradinnen und Kameraden, die begrüsst werden durften.

Für 40 Dienstjahre wurde Ernst Fankhauser geehrt, für 30 Jahre Marcel Schöpfer und Kurt Huber und für 25 Jahre Thomas Strebel, Stephan Hunziker und Peter Anderhub. Seit 20 Jahren in der Feuerwehr aktiv sind Roman Strebel, Marco Frey, Thomas Fischer, Christian Strebel und Marco Feuchter, seit 15 Jahren Markus Mutti, Michael Müller und Marc-Andrea Scheuber. Schon zehn Jahre dabei sind Philipp Kaufmann und Tobias Meier.

Zum Oberleutnant befördert wurden Roman Strebel und Manuel Stutz. --ake


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