Bis 40 neue Mitarbeitende

  24.09.2021 Wirtschaft

Die Aargau Verkehr AG (AVA) wird in den kommenden Jahren stark wachsen

Inbetriebnahme Limmattalbahn, Doppelspurausbau in Dietikon, Optimierung der Bahnhöfe Wohlen und Bremgarten: Bei der AVA stehen in den nächsten Jahren grosse Projekte an. Dazu kommt ein Personalzuwachs von rund 12 Prozent.

Roger Wetli

«In den kommenden Jahren werden wir insgesamt 35 bis 40 zusätzliche Mitarbeitende für die Limmattalbahn anstellen», schaut Michael Briner, Kommunikationsverantwortlicher der AVA, voraus. «Dies entspricht einem Zuwachs von knapp zwölf Prozent gegenüber unseren momentan 474 Beschäftigten.» Um für diesen Wachstumsschub gewappnet zu sein, befasst sich eine Abteilung seit mehreren Jahren mit dem Auf bau der Limmattalbahn-Linie. Die Pendenzen seien vielfältig und reichten vom Erstellen der fahrdienstlichen Vorschriften für das Fahrpersonal über die Organisation der Reinigung bis hin zur passenden IT-Anbindung gewisser Bahnsysteme. «Dabei arbeiten wir eng mit der Limmattalbahn AG zusammen, welche den Bau der gesamten Infrastruktur verantwortet», so Briner.

Ausbildung ab Januar 2022

Die Fachspezialisten übernehmen den Aufbau der Linie 20 parallel zu ihren übrigen Tätigkeiten. «Trotz dieser langjährigen zusätzlichen Aufgaben sind die Projektbeteiligten höchst motiviert und fiebern der Betriebsaufnahme der Limmattalbahn im Dezember 2022 entgegen», weiss der Kommunikationsverantwortliche. «Mit dem Beginn der Ausbildung von rund dreissig Stadtbahnführerinnen und Stadtbahnführern im Januar 2022 erhält Aargau Verkehr erstmals spürbaren Mitarbeiterzuwachs. Weitere Mitarbeitende im Bereich Reinigung und Unterhalt werden per Sommer 2022 hinzukommen.» Interessierten Personen empfiehlt der Kommunikationsverantwortliche, den Stellenbereich der AVA-Website regelmässig zu besuchen. «Die Eröffnung einer neuen Bahnlinie ist selten und für uns eine besondere Ehre.»

Zwei Jahre nach Eröffnung der Limmattalbahn soll in Dietikon eine zweite Spur der Bremgarten-Dietikon-Bahn in Betrieb genommen werden. Dies, um die Fahrplanstabilität zu erhöhen. «Derzeit läuft das Plangenehmigungsverfahren für den Doppelspurausbau, und letzte Einsprachen werden abgearbeitet», so Micheal Briner. «Wir gehen davon aus, dass voraussichtlich im nächsten Frühling die Plangenehmigung eintrifft. Ist das so, ist eine Inbetriebnahme per Fahrplanwechsel Dezember 2024 realistisch.»

Verlegung des Bahnsteiges in Wohlen mit drei Vorteilen

So weit ist man in Wohlen noch nicht. Hier ist geplant, den alten Güterschuppen am Bahnhof abzureissen, damit dort künftig die Züge der Bremgarten-Dietikon-Bahn einfahren und halten können. «Mit diesem Projekt könnten wir gleich drei Verbesserungen erzielen», weiss Briner. «Dies im Bereich Behindertengerechtigkeit, Sicherheit und Kapazitätserhöhung.» Die Bahnhofsanlage der AVA in Wohlen entspreche aktuell nicht dem behindertengerechten Ausbaustand, welcher durch das Unternehmen über das ganze Netz angestrebt werde. Ein autonomes Einsteigen für Personen im Rollstuhl sei trotz Niederflurzügen aufgrund eines kleinen Höhenunterschieds noch nicht oder nur erschwert möglich. «Mit dem Neubau der gemeinsam von SBB und AVA genutzten Perronanlage soll der hindernisfreie Ein- und Ausstieg für Rollstuhlfahrer und alle übrigen Reisenden mit eingeschränkter Mobilität möglich werden», so der Kommunikationsverantwortliche.

Mit einer Zusammenführung der Perronanlagen würde der Fussweg spürbar verkürzt und zumindest in eine Fahrtrichtung ein Umstieg der Reisenden ohne Benützung der Personenunterführung möglich. «Zudem entfällt dadurch die Querung des Strassenabschnitts, und dies erhöht die Sicherheit für unsere Fahrgäste», ist er überzeugt. «Denn heute müssen Fahrgäste zwischen Zügen der SBB und der Bremgarten-Dietikon-Bahn einen Fussweg durch die Unterführung und über einen Strassenabschnitt vor dem Bahnhof zurücklegen.»

Bei einem Umbau würden aber auch gleich die Perrons verlängert. «Für all unsere Linien besteht eine mittelfristige Kapazitätsplanung. Diese sieht für die Bremgarten-Dietikon-Bahn vor – je nach Nachfrage –, längere Züge einzusetzen, also drei statt wie heute zwei Zugskompositionen», so Michael Briner.

Neuer Bahnhof in Bremgarten

Neben dem Bahnhof Wohlen beschäftigt sich die AVA auch mit demjenigen in Bremgarten. Dort ist ein Neubau vorgesehen. «Auch hier entspricht die Infrastruktur des Bahnhofs nicht unseren Erwartungen und erfüllt zudem die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes nicht komplett», gesteht Michael Briner. «Aktuell läuft die Vorprojektphase für die Erstellung von behindertengerechten Gleis- und Perronanlagen sowie für den Neubau eines Bahnhofgebäudes.»

Dieser Neubau erfolge in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bremgarten und den umliegenden Nachbarn. Mit der geplanten Integration eines zentralen Bushofs und der Schaffung von attraktiven Wohn- und Gewerbeflächen sei dieses Projekt ein grundlegender Bestandteil für die Weiterentwicklung der Bremgarter Zürcherstrasse. «Mit dessen Realisation entsteht ein prägender und attraktiver Stadtraum und ein neues Eingangstor für die Stadt.» Der AVA werde es mit all diesen Projekten im Freiamt also definitiv nicht langweilig werden.


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