Bitter ausgebremst
26.08.2025 Sport, Fussball1. Liga classic: Zug 94 – FC Wohlen 2:1 (2:1)
Nach zwei guten Spielen gegen Aarau und Münsingen muss der FC Wohlen wieder einen Rückschlag einstecken. Die Freiämter verschlafen bei Aufsteiger Zug die ersten zehn Minuten. Das reicht, um das Spiel zu ...
1. Liga classic: Zug 94 – FC Wohlen 2:1 (2:1)
Nach zwei guten Spielen gegen Aarau und Münsingen muss der FC Wohlen wieder einen Rückschlag einstecken. Die Freiämter verschlafen bei Aufsteiger Zug die ersten zehn Minuten. Das reicht, um das Spiel zu verlieren.
Josip Lasic
Hängende Köpfe beim FC Wohlen, Riesenjubel bei Zug 94. Der Aufsteiger aus der Innerschweiz spielt rund 40 Minuten in Unterzahl, nachdem Dein Barreiro wegen einer Tätlichkeit gegen Noah Jappert vom Platz gestellt wird. Obwohl die Freiämter anrennen und versuchen, zumindest den Ausgleich zu erzielen, bringt das Heimteam den Sieg über die Ziellinie.
Noch frustrierender aus Wohler Sicht sind die Gegentore. 6. Minute: Eckball Zug. Obwohl zahlreiche Wohler um ihn herum stehen, kommt Simone Campisi unbedrängt zum Kopfball. 1:0. Zwei Minuten später landet ein weiter Ball bei Stürmer Dein Barreiro. Eine Körpertäuschung. Ein Schuss. 2:0. «Das darf einfach nicht passieren», kritisiert Captain Alban Pnishi. «Wir verschlafen die ersten zehn Minuten komplett. Nachdem uns das gegen Schötz passiert ist, haben wir mehrfach darüber gesprochen. Und jetzt wiederholt sich das Ganze. Beim Eckball leisten wir zu wenig Gegenwehr. Beim weiten Ball stehen wir schlecht.
Und schon sind wir 0:2 hinten.» Wohlen wacht auf, spielt besser und erarbeitet sich Chancen. In der 26. Minute verkürzt Dramane Sissoko nach einem Pass von Noel Romano. Er sprintet an der Mittellinie los, überholt den Abwehrspieler und überwindet den Zuger Torwart. Es bleibt der einzige Treffer der Freiämter.
Zwei mögliche Penaltys nicht gegeben
Möglicherweise wäre es nicht der einzige Treffer geblieben, wenn der Schiedsrichter in zwei Situationen anders entschieden hätte. Rund zehn Minuten vor seinem Tor dringt Sissoko bereits in den Zuger Strafraum ein. Goalie Matthias Grob bringt ihn zu Fall. Penalty? Der Schiedsrichter entscheidet auf Stürmerfoul. Kurz vor der Pause reisst Zugs Lucas Claser Edison Golaj im Strafraum um. Wieso der Penaltypfiff in dieser Situation ausbleibt, wird das Geheimnis von Schiedsrichter Simon Boven bleiben. Selbst ein Zug-Fan, der die Situation aus seiner Position deutlich gesehen hat, ist der Ansicht, dass das ein glasklarer Strafstoss war. Trotzdem bleibt genug Zeit für ein Tor, besonders nach der Roten Karte für Zug. Die Freiämter drängen, dominieren, treffen aber nicht. «Am Willen lag es nicht», sagt Pnishi. «Wir haben gekämpft, aber je länger das Spiel dauerte, desto umständlicher agierten wir vor dem Tor.»
Aus Sicht des Captains wurde das Spiel eindeutig in den ersten zehn Minuten verloren. «Es geht einfach nicht, dass wir uns in einem Meisterschaftsspiel so verhalten. Ein 0:2 aufzuholen, ist nicht einfach, und das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Ein Punkt wäre vielleicht verdient gewesen, gemessen an dem Aufwand, den wir betreiben. Aber bei einem solchen Start sicher nicht mehr.»
Die Fehler schnell abstellen
Nach der Niederlage in Schötz zeigte die Mannschaft gegen Aarau und Münsingen, dass sie es besser kann. Im Cup gegen Aarau, eine zwei Ligen höher spielende Mannschaft, war Wohlen zeitweise das bessere Team. Gegen Münsingen revanchierte man sich für die 0:9-Heimpleite der letzten Saison mit einem Sieg. Warum jetzt der Rückfall in alte Muster? «Ich kann es mir auch nicht erklären», sagt Pnishi. «Es sind ja unsere Fehler. Vielleicht fehlt die Konzentration. Daran müssen wir unbedingt arbeiten. In der Meisterschaft haben wir jetzt zwei Niederlagen nach drei Spielen. Das haben wir uns sicher anders vorgestellt.» Der Abwehrchef ist zwar zuversichtlich, dass das Team genug Potenzial hat, schnell aus den Fehlern zu lernen, warnt aber: «Auswärts ist es uns jetzt zweimal nicht gelungen, von Anfang an da zu sein. Wir müssen aufpassen, denn jetzt spielen wir dreimal hintereinander auswärts.»
Am kommenden Sonntag, 16 Uhr, spielt Wohlen auswärts gegen Besa Biel. Während die Berner noch punktelos sind, geht es anschliessend zur U21 des Grasshopper-Club Zürich und zum SV Muttenz. Beide Teams stehen nach drei Spielen bei der Maximalpunktzahl. Wohlens kleiner Höhenflug nach den Spielen gegen Aarau und Münsingen endete abrupt, bevor die Mannschaft in einen Lauf kommen konnte. Und das, weil das Team gegen Zug wieder unaufmerksam war. Diese Fehler müssen die Freiämter abstellen, damit sie in den kommenden Spielen nicht in einer Negativspirale landen.