Chance genutzt

  19.11.2021 Region Oberfreiamt

Die Badisanierung in Höhe von 2 850 000 Franken wurde vom Dietwiler Stimmvolk lange diskutiert. Schlussendlich genehmigte es ohne Gegenstimme einen um 500 000 Franken höheren Kredit, um eine Beckenerweiterung zu realisieren. 2023 soll die Sanierung fertig sein. --sus


Halbe Million mehr für die Badi

Dietwiler stimmen einer Beckenerweiterung an der Gemeindeversammlung zu

Bei der Sanierung des Schwimmbads wurde aus der Versammlung der Abänderungsantrag für eine Beckenerweiterung in Höhe von 500 000 Franken gestellt. Dieser wurde grossmehrheitlich angenommen. Somit beläuft sich die Krediterteilung neu auf 3 350 000 Franken. Ziel ist es, die Badesaison 2023 im sanierten Schwimmbad eröffnen zu können.

Susanne Schild

Im Jahr 1970 wurde das Schwimmbad in Dietwil eingeweiht. Die letzte grössere Sanierung mit Schwimmbadauskleidung fand 1997 statt. Nach über 20 Jahren ist unter anderem die Folienauskleidung beim Schwimmbad brüchig. «Wenn die Folie nicht mehr repariert werden kann, kann die Badi nicht mehr in Betrieb genommen werden. Deshalb wollen wir hier möglichst schnell vorwärtsmachen», sagte Gemeindeammann Pius Wiss. Daher habe man eine mögliche Beckenerweiterung bereits durchplanen lassen. «Die Erweiterung würde zusätzliche Kosten von 500 000 Franken verursachen. Durch die bereits getätigten Abklärungen kann an der heutigen Versammlung über eine mögliche Beckenerweiterung abgestimmt werden», so Wiss.

Die Chance ergriffen

Die geplante Badisanierung in Höhe von 2 850 000 Franken wurde vom Stimmvolk lange diskutiert. «Wenn wir die Badi schon sanieren, dann sollten wir es richtig machen. Die Distanz vom Sprungbrett zum Beckenrand stellt eine Gefahrenquelle dar», so ein Einwand aus dem Souverän. «Für eine halbe Million mehr können wir die Attraktivität unserer Badi verdoppeln. Daher sollten wir die Chance ergreifen», so eine weitere Wortmeldung. Diskutiert wurde auch eine mögliche Liegewiesenerweiterung im Zuge der Beckenerweiterung. «Das angrenzende Grundstück ist im Besitz der Kirchgemeinde. Deshalb müsste man bei einem Ja zur Beckenerweiterung das Gespräch mit der Kirchgemeinde suchen», sagte Wiss. Ein gestellter Rückweisungsantrag über die Krediterteilung wurde zurückgezogen. Der aus der Versammlung gestellte Abänderungsantrag für eine Beckenerweiterung in der Höhe von 500 000 Franken hingegen wurde mit 75 Ja-Stimmen gegen 1 Nein-Stimme angenommen. In der Schlussabstimmung haben die Stimmberechtigten der Krediterteilung von 3 350 000 Franken für die Sanierung des Schwimmbads mit Beckenerweiterung mit 86 Ja-Stimmen und ohne Gegenstimme zugestimmt. Und das, obwohl Wiss eine Erhöhung des Steuerfusses 2024 auf 109 Prozent nicht ausschliessen wollte. «Es ist heikel, jetzt eine Prognose zu erstellen. Es gibt viele Unsicherheiten und vieles ist noch offen», sagte der Gemeindeammann.

Solardach bei der Kommunalbaute

Die Gemeindeversammlung hat vor einem Jahr der Fassadenrenovation bei der Kommunalbaute mit der Krediterteilung von 80 000 Franken zugestimmt. «In den letzten Monaten wurde vermehrt festgestellt, dass bei starken Regenfällen Wasser durch das Dach ins Gebäudeinnere des Feuerwehrmagazins und des Bauamts eindringt», informierte Pius Wiss. Die Dachkontrolle im August habe gezeigt, dass die Blechelemente aufgrund ihres Alters und der witterungsbedingten Abnützung nicht mehr dicht seien, so Wiss weiter. Somit sei eine Sanierung des Dachs in Höhe von 212 000 Franken notwendig. Der Gemeinderat hat beim Zusatzkredit für die Dachsanierung bei der Kommunalbaute einen eigenen Abänderungsantrag für das zusätzliche Erstellen einer Photovoltaikanlage auf dem Dach von Feuerwehr und Bauamt in Höhe von 85 000 Franken gestellt. «Das Dach muss saniert werden. Jetzt haben wir die Chance, Synergien zu nutzen und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach kostengünstig zu erstellen», rechtfertigte Wiss den Antrag. Durch eine Einmal-Entschädigung in Höhe von 21 000 Franken würden sich die Kosten auf 64 000 Franken reduzieren. «Der Strombedarf des Gemeindehauses, der Feuerwehr und des Bauamtes könnte mitgedeckt werden. Der Rest wird als Überschuss in das Netz der EFA eingespeist. Somit kann die Photovoltaikanlage wirtschaftlich betrieben werden», erklärte der Ammann. Die Stimmberechtigten sind diesem Antrag ohne Gegenstimme gefolgt. In der Schlussabstimmung wurde dem erhöhten Zusatzkredit von 297 000 Franken für die Dachsanierung und ohne Gegenstimme zugestimmt.

Verabschiedungen

Per 1. Januar gehen die Aufgaben und Kompetenzen der Schulpflege an den Gemeinderat über. Die Geschichte der Schulpflege, die es seit 1835 gibt, geht damit zu Ende. Deshalb wurden an der Versammlung der Präsident der Schulpflege Tobias Handschin (8 Amtsjahre), Vizepräsidentin Manja Rudolph-Empacher (4 Amtsjahre), Mitglied Stefan Arnold (6 Amtsjahre) und Mitglied Lucia Stöckli-Greter (4 Amtsjahre) verabschiedet. Ebenfalls an der Versammlung verabschiedet wurden Ivo Rey, Präsident der Finanzkommission (24 Amtsjahre), Thomas Stübi, Mitglied der Finanzkommission (12 Amtsjahre) und Urs Bachmann, Präsident der Steuerkommission (28 Amtsjahre).


Die Beschlüsse

Von den 895 Stimmberechtigten haben 103 an der Gemeindeversammlung teilgenommen. Das Beschlussquorum für eine abschliessend rechtskräftige Beschlussfassung lag bei 179 Stimmen. Sämtliche Beschlüsse unterstehen, mit Ausnahme der Einbürgerungen, dem fakultativen Referendum.

Das Protokoll und das Budget 2022 mit einem Steuerfuss von 104 Prozent wurden einstimmig genehmigt. Dem Zusatzkredit für die Dachsanierung von 297 000 Franken (Abänderungsantrag) für die Fassadenrenovation der Kommunalbaute wurde ohne Gegenstimme zugestimmt.

Für die Sanierung des Schwimmbads mit Beckenerweiterung wurde der Kredit von 3 350 000 Franken (Abänderungsantrag) ebenfalls mit null Gegenstimmen erteilt.

Die Genehmigung des geänderten Stellenplans der Abteilungen Gemeindedienste und Schule erfolgte einstimmig.

Einstimmigkeit herrschte auch bei der Kündigung des Gemeindevertrags per Ende Schuljahr 2021/2022 mit dem Sprachheilverband Region Sins. Das Gemeindebürgerrecht wurde Vincenzo und Ilenia Ciccone und ihren Kindern Leonardo, Davide und Elena zugesichert. Auch Philippe Hamm wurde das Gemeindebürgerrecht erteilt.

Beschlüsse der Ortsbürgergemeinde

An der Ortsbürgergemeindeversammlung im Anschluss nahmen von den 75 Stimmberechtigten 30 teil. Das Beschlussquorum lag bei 15 Stimmen. Sämtliche Beschlüsse sind gemäss dem Antrag des Gemeinderates positiv und abschliessend rechtskräftig gefasst worden.

Das Protokoll und das Budget wurden genehmigt. Die Begründung eines Durchleitungsrechts für die Fernwärmeleitung zugunsten der WWZ Netze AG fand Zustimmung. Als Mitglied der Finanzkommission Ortsbürgergemeinde wurden Beat Bütler (bisher), Christoph Steiner (neu) und Samira Widmer (neu) gewählt. Als Stimmenzähler Ortsbürgergemeinde wurden Luzia Meier-Bucher (bisher) und Doris Sidler-Steiner (bisher) gewählt. --sus


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote