Chancen, Grenzen und Risiken von KI
14.11.2025 Wohlen, SchuleVolkshochschule Region Wohlen: Referat von Daniel Renggli
In einem Vortrag an der Volkshochschule Region Wohlen referierte Daniel Renggli über künstliche Intelligenz. Renggli ist Strategieberater für Marketing, Vertrieb und Kundenservice sowie ...
Volkshochschule Region Wohlen: Referat von Daniel Renggli
In einem Vortrag an der Volkshochschule Region Wohlen referierte Daniel Renggli über künstliche Intelligenz. Renggli ist Strategieberater für Marketing, Vertrieb und Kundenservice sowie Präsident des Filmklubs Wohlen. Er sprach über die unterschiedlichen Arten von künstlicher Intelligenz.
Daniel Renggli referierte über die allseits bekannte generative wie auch die analytische bis zur robotischen KI. Er zeigte eindrücklich auf, was diese alles leisten kann. Eröffnet hat er seinen Vortrag mit einem Avatar von sich selbst, den er mit seinem Bild und seiner eigenen Stimme kreierte, und der durch die Agenda des Abends führte – auch fliessend in Chinesisch und nach Bedarf in 175 weiteren Sprachen.
Nach einem Exkurs in die Geschichte der Entwicklung der KI, die ihren Ursprung in den 1950er-Jahren hat, nahm er eine Einordnung vor und erklärte Unterschiede von maschinellem Lernen, künstlichen neuronalen Netzwerken und Deep Learning.
Angereichert war der Vortrag mit vielen Beispielen und der Aufforderung an das überaus interessierte Publikum, es zu Hause selbst auszuprobieren. Dazu hat er anhand von Beispielen auch auf die Wichtigkeit des Promptings, des genauen Anweisens der KI, hingewiesen.
Besonders eindrücklich war das Beispiel einer KI-generierten Werbekampagne von Brack, an welcher der in Wohlen bekannte Werber Dennis Lück mit seinem Team gearbeitet hat. Kaum jemand hat damals bemerkt, dass die Bilder und die darin gezeigten Menschen nicht echt waren.
Stets kritisch sein
Während die KI nachweislich zur Produktivitätssteigerung in Unternehmen beiträgt und den Menschen auch privat viel Arbeit abnehmen kann, ist auch Vorsicht geboten. «Schauen Sie kritisch auf die Resultate und überprüfen Sie die Quellen der Informationen», meinte Renggli. «Irrungen und Halluzinationen kommen immer wieder vor, genauso wie Vorurteile, die die KI aus den Trainingsdaten gelernt hat und teils noch verstärkt.»
Neben Fragen zur Ethik und dem Datenschutz wurde auch über das Urheberrecht diskutiert. Wem gehört ein durch KI erstelltes Werk, wie werden Künstler, Journalisten, Fotografen oder Musiker entschädigt, wenn das durch KI generierte Werk auf deren Werken aufbaut?
Es droht der Wegfall von vielen Jobs
Daniel Renggli machte auf zwei Probleme aufmerksam, die ihm persönlich Sorge bereiten. Da ist einerseits der enorme Energiebedarf der Rechenzentren und andererseits das Wegfallen vieler Jobs. Auch wenn neue Berufsbilder wie AI Content Strategists, Prompt Engineers, KI-Ethiker usw. entstehen, werden viele Menschen ihren Job verlieren und können nicht einfach umgeschult werden.
Renggli nennt konkrete Beispiele sowie einen Artikel aus der «New York Times», der im Detail aufzeigt, wie Amazon plant, im Bereich der Logistik über eine halbe Million Jobs einzusparen durch eine konsequente Automatisierung der Prozesse mithilfe Tausender KI-gesteuerter Robotor. Er fragte eher rhetorisch, ob es vielleicht doch ein bedingungsloses Grundeinkommen braucht. Dies sei ein seiner Meinung nach eher linkes Anliegen, das allenfalls über eine Besteuerung von Robotern finanziert würde. --zg

