CHLOSCHTER GEISCHT

  23.09.2022 Muri

«Mein lieber Romano» würdigt den Murianer Bildhauer Romano Galizia als Künstlerpersönlichkeit. Urs Hänggli, Robert Häfner, Michele Galizia und Benny Frey kannten ihn persönlich. In einer kleinen Gesprächsrunde, moderiert von Kurator Peter Fischer, erinnerten sich die vier Weggefährten von Romano Galizia an Begegnungen mit ihm zurück. Unvergesslich bleibt für seinen Nachlassverwalter Urs Hänggli Romanos Frau Christine. «Chris war die gute Seele des Hauses. Sie war eine hervorragende Köchin und Gastgeberin. Noch heute gibt es bei uns Egli à la Chris. Die schmecken einfach unübertroffen gut.»


Auch Romano Galizias Neffe Michele Galizia erinnerte sich an die Zeit mit seinem Onkel zurück. «Ich wuchs in Italien auf. Da wir zu Hause sechs Kinder waren und wir in Italien drei Monate Ferien hatten, waren meine Eltern immer darauf bedacht, uns jeweils mindestens ein oder zwei Monate bei unseren Verwandten «fremdzuplatzieren». Schon zur Entlastung meiner Mutter. So verbrachte ich meine Sommer immer in Muri bei meinem Onkel Romano.»


Romano Galizia absolvierte bei seinem Vater Enrico Galizia eine Bildhauerlehre und übernahm später das väterliche Geschäft. Während der Sommermonate in Muri half Michele Galizia seinem Onkel Romano bei der Arbeit. «Gelernt habe ich von ihm viel und Arbeit gab es immer. Ich erinnere mich noch genau an die vielen Stunden, die wir gemeinsam auf dem Friedhof verbracht haben. Ich bin sozusagen auf dem Friedhof gross geworden.»


Robert Häfner, Präsident Murikultur und ehemaliger Kreisförster von Muri, hat Romano Galizia als Naturschützer kennengelernt. Doch nicht nur Häfner, sondern auch sein Neffe Michele erlebte diese Seite an ihm. «Im Winter hat er immer Vogelhäuschen für den Forst gebaut und dafür Geld bekommen.» Vielleicht hängt ja jetzt sogar noch so ein Vogelhäuschen irgendwo im Murianer Wald, das wäre dann nicht nur ökologisch, sondern auch künstlerisch wertvoll, denkt sich hier der Chloschtergeischt.


67 Jahre hat die heute 93-jährige Theres Lustenberger in der «Sonne» in Benzenschwil gewirtet. Nun hat sie die Gaststube für immer geschlossen und geniesst ihre Pension. Sie habe für alle immer eine offene Tür und Herz gehabt, erzählen die Stammkunden. Letztes Wochenende haben Bevölkerung, Freunde und regionale Vereine für Lustenberger ein Abschiedsfest gefeiert. Mit grosser Kelle wurde angerührt. Rund 300 Personen wohnten der Feier bei. Man konnte nicht übersehen, wem die Feier galt – überall die grossflächigen «Theres-Banner» und sogar der gemischte Salat am Bankettessen war entsprechend verpackt. Wer andere so lange bewirtet, hat es verdient hoch gefeiert zu werden, findet der Chloschtergeischt. Er wünscht Theres Lustenberger nur das Beste.
--sus/rig


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