CHLOSCHTER GEISCHT
17.03.2023 Muri, Kolumne, MeinungenDer Velo-Moto-Club Muri-Dorf feiert sein 100-jähriges Bestehen. Zwar ein Jahr zu spät, aber was solls. Rund die Hälfte der Geschichte des Vereins miterlebt haben Sepp Fahler, das langjährigste Mitglied, und Hansruedi Binder, der 30 Jahre lang als Präsident wirkte. ...
Der Velo-Moto-Club Muri-Dorf feiert sein 100-jähriges Bestehen. Zwar ein Jahr zu spät, aber was solls. Rund die Hälfte der Geschichte des Vereins miterlebt haben Sepp Fahler, das langjährigste Mitglied, und Hansruedi Binder, der 30 Jahre lang als Präsident wirkte. Warum sie einst dem Verein beitraten, hat unterschiedliche Gründe. «Mir sagte die Mischung aus Velofahren und Gemütlichkeit zu», sagt Sepp Fahler. Binder nennt lächelnd einen anderen Grund. «Mein Schwiegervater war Präsident. Ich hatte keine Wahl.»
Das Velofahren ist nach wie vor ein Hobby von Fahler und Binder geblieben. Und auch der neue Präsident Marcel Schöpfer steigt gerne auf den Drahtesel. «Jeden Tag, um zur Arbeit zu gelangen», sagt er. Die beiden älteren Herren setzen mittlerweile auf ein E-Bike. «So reichts noch auf den Lindenberg», sagt Sepp Fahler lachend. Und auch wenn es einmal dafür nicht mehr reichen sollte, sind sie im Velo-Moto-Club nach wie vor willkommen. Natürlich, weil sie verdiente Mitglieder sind, aber auch, weil der Club Touren anbietet, die für jedermann sind.
Das Velo, es wäre auch ein ideales Verkehrsmittel, um am 23.Juni an die «Usestuehlete» an der Marktstrasse zu gehen. Ein siebenköpfiges OK will mit diesem Anlass zeigen, wie viel Begegnung auf dieser Strasse möglich wäre. Zwölf Stunden lang ist dafür die Marktstrasse gesperrt. Essen, trinken, tanzen, lachen, plaudern, spielen, sich begegnen
– das ist das Konzept. Gefragt sind einerseits Firmen, Vereine, Privatpersonen, die mit verschiedenen Ideen für ein breites Angebot sorgen. Gefragt sind andererseits natürlich auch möglichst viele Besucherinnen und Besucher, die zu Fuss oder mit dem Velo «anreisen». «Wir wollen zeigen, wie viel möglich wäre, wenn diese Strasse nicht so stark befahren und so geprägt durch Parkplätze wäre. Entsprechend macht es keinen Sinn, wir würden einen Parkdienst organisieren», meint Myrta Strebel, eine der Organisatorinnen. Dafür sei der Veloparkplatz umso grösser.
Der Verein Muri Energie Forum scheint je länger, je mehr Garant für Erfolge zu sein. Nicht nur die Projekte finden grossen Anklang, auch die zunehmende Platzknappheit an den Generalversammlungen ist Beweis dafür, dass die Geschäfte des Vereins auf breites Interesse stossen. So auch diese Woche, als man im Gruppenraum der Beschäftigungsstätte der Stiftung Roth-Haus noch zig zusätzliche Stühle für die Besucherschar aufstellen musste, sodass sich die Stuhlreihen bis zur hintersten Wand erstreckten. «Ich glaube, wir wagen es heute noch einmal, bevor wir dann ab nächstem Jahr den Festsaal mieten müssen», lacht Stefan Staubli.
An der Abgeordnetenversammlung des Regionalplanungsverbands Oberes Freiamt nahm der Boswiler Gemeindeammann Michael Weber in den Reihen der Abgeordneten Platz. Als er seine Jacke auszog, fiel pinkes Konfetti auf den Boden. «Das sind die sichtbaren Nachwehen der Fasnacht. Wenn man als Gemeindeammann am Strassenrand beim Nachtumzug in Boswil steht, kriegt man immer die volle Ladung ab», rechtfertigte Weber die Verschmutzung. Der Chloschtergeischt ist gespannt, wie lange Weber wohl noch Spuren hinterlässt. --ake/cbl/sus