Das Ende der Habsburgermonarchie
01.04.2022 MuriZum 100. Todestag von Kaiser Karl
Am 1. April 1922 starb der letzte habsburgische Kaiser Karl in Funchal an einer Lungenentzündung, und dies im Alter von knapp 35 Jahren. Dieser Tod bedeutete zugleich das Ende der Habsburgermonarchie mit Österreich-Ungarn. Das Kloster Muri rückt damit wieder einmal ins Zentrum der Weltgeschichte.
Am 12. November 1918 erklärte das neue, österreichische Parlament die Monarchie als erloschen. Am 3. April wurden die «Habsburgergesetze» verabschiedet. Diese bedeuteten die endgültige Landesverweisung von Kaiser Karl und Kaiserin Zita. Nun begann ein langer Weg ins Exil und dann in die Verbannung. Nachdem die Kaiserfamilie in der Schweiz Zuflucht gefunden hatte, unter anderem im Schlosshotel Hertenstein am Vierwaldstättersee, versuchten sie eine Rückkehr auf den Königsthron in Ungarn, was allerdings misslang. Nun verbannten die Engländer als Siegermacht des Ersten Weltkrieges das Kaiserpaar via Istanbul, Malta, Gibraltar nach Madeira. Unerwartet verstarb hier Kaiser Karl. 76 Jahre später: Kaiserin Zita stirbt in Zizers (bei Landquart) im hohen Alter von 97 Jahren.
Seither ruhen die Herzen von Karl und Zita in der Loretokapelle des Klosters Muri, denn das Kloster ist seit 1971 die habsburgische Grablege. Hier schliesst sich der Kreis der Weltgeschichte.
Gedenkandacht am Freitag
Aus Anlass zu diesem tragischen frühen Tod von Kaiser Karl vor 100 Jahren – er wurde 2004 selig gesprochen – findet nun am Freitag, 1. April, um 18 Uhr in der Klosterkirche, in der Loretokapelle und im Kreuzgang, eine Gedenkandacht statt. Pater Benedikt vom Kloster Muri-Gries leitet diese Andacht, wozu alle Interessierten eingeladen sind. --red