Das Fest unter Wasser tauchen
18.10.2024 MuriViel basteln fürs «Monster»
Wieder werden es über 40 Guggenmusiken aus dem ganzen Land sein, die um die Wette spielen. Das «Monster» ist ein Grossanlass im Fasnachtskalender. Entsprechend braucht es einiges an Vorarbeit. Viel Energie steckt ...
Viel basteln fürs «Monster»
Wieder werden es über 40 Guggenmusiken aus dem ganzen Land sein, die um die Wette spielen. Das «Monster» ist ein Grossanlass im Fasnachtskalender. Entsprechend braucht es einiges an Vorarbeit. Viel Energie steckt die organisierende Gängelimusig jeweils in die Dekoration. Ein Besuch in Söriken zeigt, dass ganz viel Kreativität und Handarbeit nötig ist. Und dass die Bastelabende auch dem Vereinsleben guttun. --ake
Die Gängelimusig Muri bereitet das «Monster» vor und ist fleissig am Basteln
Am 8. Februar werden wieder über 40 Guggenmusiken aus dem Klosterhof ein Tollhaus machen. Das «Monster» steht an. Und damit einiges an Arbeit. «Krasser unter Wasser» lautet das Motto und dafür wird aktuell so mancher Fisch ausgeschnitten und bemalt.
Annemarie Keusch
Die Musikbox ist relativ schnell eingeschaltet. Das Gascho-Bier steht ebenfalls bereit. Nur, um eine gemütliche Zeit miteinander zu erleben, sind die Gängeli aber nicht nach Söriken gekommen. Es ist der sechste Abend, an dem sie sich treffen, um zu basteln. «Um die Vorfreude auf diesen Anlass gemeinsam grösser werden zu lassen», sagt Tobias Stutzer, der zusammen mit Nina Strebel für die Dekoration am «Monster» verantwortlich ist. Diese Abende schweissen zusammen. Diese Abende stärken das Gefühl, miteinander Grosses meistern zu können. «Es ist vor allem für jene speziell, die erstmals ein ‹Monster› miterleben», sagt Anita Fankhauser. Sie ist im OK dabei und gehört zu jenen, die erstmals die Organisation dieses Anlasses miterleben. «2019 habe ich eine Helferschicht übernommen», erzählt sie. In der Pandemie konnte das «Monster» nicht stattfinden.
Also werden es sechs Jahre Abstand gewesen sein, wenn der Grossanlass am 8. Februar wieder stattfindet. Die Vorfreude beim OK ist riesig – bereits sind über 40 Guggen angemeldet, sodass es nur noch Plätze auf der Warteliste gibt. «Krasser unter Wasser» wird das Motto des Anlasses sein. Die Gewänder wird die Gängelimusig diesem anpassen und natürlich die Dekoration. Schon sechs Abende lang haben rund 20 Mitglieder zwei bis vier Stunden daran gearbeitet. Auch an diesem Abend trudeln immer mehr Leute ein. Viele Instruktionen braucht es nicht. Alle wissen, was zu tun ist, wo ihre Fähigkeiten gefragt sind. Die einen schleifen Muscheln ab, die eigentlich als Sandkasten gedacht wären. Andere malen, wieder andere zeichnen mit schwarzem Stift Konturen, noch andere sägen neue Sujets aus. Einige pausen eine Unterwasserwelt auf ein grosses blaues Tuch, jemand sprayt die blauen Sandkastenmuscheln mit Gold an. Einige plaudern, andere planen. Kurzum – es herrscht ein reges Treiben.
Allen ist der Aufwand bewusst
Dass die Gängeli der Dekoration, die auch für den Gängeliball vom 27. Februar verwendet wird, derart viel Herzblut und Zeit widmen, erklärt Anita Fankhauser ganz einfach: «Es soll doch schön aussehen.» Eine aufwendige und schöne Dekoration mache ein Fest aus. «Das bleibt in Erinnerung», ist sie überzeugt. Und das zeige, wie wichtig ihnen der Anlass ist. Ein weiteres Indiz dafür: Die Mitglieder kommen an die Bastelabende – freiwillig. «Es ist allen bewusst, wie viel Aufwand es braucht, damit ein ‹Monster› gelingt», weiss Tobias Stutzer. Es brauche alle. Und die Fähigkeiten aller, vom Zimmermann bis zur Studentin.
Aber nicht nur Einsatz brauchts, sondern auch ganz viel Material. «Das meiste haben wir an Lager und können wir wiederverwenden», erzählt Stutzer. Zudem halte der Verein immer die Augen offen. Ob alte Platten der Handballer oder nicht mehr gebrauchtes Material der Stobag – an der Fasnacht erhält vieles als Teil der Dekoration ein zweites Leben. In Sachen Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Einschränkungen gibts aber, etwa im Bereich des Brandschutzes.
Helfer gesucht
Aber eben, inhaltlich gibt es keine Grenzen. Fische, allgemein Wassertiere, ein U-Boot, zig verschiedene Blautöne – mit Unterwasser kann so manches assoziiert und umgesetzt werden. Aus getrocknetem und bespraytem Bauschaum entstehen Korallen. Das grosse Festzelt und das Barzelt werden dadurch unter Wasser getaucht. Das grosse Festzelt ist einer der Orte, an dem alle Guggen einmal auftreten – die Aussenbühne und der Festsaal sind die anderen beiden.
Einen ganzen Tag lang wird vom Klosterhof her Guggenmusik zu hören sein. Nicht nur in Sachen Dekoration, sondern in ganz vielen Ressorts ist das OK intensiv am Vorbereiten. Ein wichtiges Thema dabei: die Helfer. Von 9 Uhr bis am nächsten Morgen um 4 Uhr – in vier Schichten wird gearbeitet. «Wir sind um jede helfende Hand froh», sagt Nicole Fankhauser, die für die Helfer zuständig ist. Ob Barbetrieb, Service, Verpflegung, Entsorgen, Nachschub, Sicherheit und Koordination – überall seien noch Leute gefragt. Auch beim Abbau, der am 9. Februar, 7 Uhr, losgehen wird. «Für alle gibts ein Helferpackage, mit Plakette und einem einzigartigen Geschenk. Letztes Mal waren es die Stirnbänder», erzählt Nicole Fankhauser. «Und natürlich die unendliche Dankbarkeit der Gängeli.»
Noch wird es weitere Abende brauchen, an denen in der Scheune in Söriken gemalt, gebastelt, geklebt, geplaudert wird. Dass dies hier, in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Gängeli, passieren kann, freut die Verantwortlichen. «Dafür sind wir sehr dankbar. Wir haben hier genug Platz, können Gemaltes trocknen lassen. Ideal», sind sich Anita Fankhauser und Tobias Stutzer einig.
Mehr Infos, auch für Helferinnen und Helfer: www.monster-muri.ch.




