Das grosse Aufatmen

  04.05.2021 Muri

Der Maimarkt sorgt bei Marktfahrern und Besuchern für ein Stück Normalität

Mit Maske, im Einbahnsystem und mit weniger Ständen. So präsentiert sich der Maimarkt. Trotz Einschränkungen und mässigem Wetter lockte er viele Besucherinnen und Besucher nach Muri. Die Marktfahrer sind erleichtert, endlich wieder ihre Ware feilhalten zu können. Die Marktchefin ist zufrieden.

Annemarie Keusch

Es ist wie ein grosses Wiedersehen. Das Strahlen in den Gesichtern der Marktfahrerinnen und Marktfahrer ist durch die Maske erkennbar. Endlich. Es ist das Wort, das man am Maimarkt an allen Ecken und Enden hört. Die Stimmung ist fröhlich, die Geschäfte laufen. 110 Stände sind es, die sich am Nordklosterrain, in der Marktstrasse und auf dem Chäsi-Parkplatz aneinanderreihen. Also rund 70 weniger als in «normalen» Jahren. Marktchefin Annette Gerber erklärt: «Zwischen allen Ständen haben wir Abstände eingebaut, damit die Besucherinnen und Besucher kurz anhalten können.»

Ein Gedränge gibt es nicht, obwohl gefühlsmässig sehr viele Leute von einem Stand zum nächsten schlendern. Den gleichen Eindruck teilt die Marktchefin. «Die Leute freuten sich, wieder etwas unternehmen zu können.» Tatsächlich, alle paar Meter standen kleine Gruppen am Band in der Mitte der Strasse, das den Einbahnverkehr markierte. Die kurzen Unterhaltungen hatten etwas von Gesprächen über den Gartenzaun. Bekannte und Freunde zu treffen, sich kurz auszutauschen – für viele Besucherinnen und Besucher ist das geradeso wichtig, wie sich am Markt mit Produkten einzudecken.

Von CDs bis zu Frühlingsrollen

Die Begegnungen und Gespräche schätzen auch die Marktfahrerinnen und -fahrer. Ihre Erleichterung war förmlich greifbar. «Man spürte und hörte, dass sie froh und dankbar waren, dass ein Markt mal nicht abgesagt wurde», weiss Annette Gerber. Wie sie gehört habe, seien die Marktfahrer zufrieden mit den Verkäufen.

Und auch die 110 statt 180 Stände präsentierten das ganze Spektrum des Angebots. Von unzähligen Teesorten über geflochtene Körbe hin zu Edelweisshemden oder selber gehäkelten Tieren. Von den klassischen «Chäpsli»-Pistolen über Plastikspielzeug bis hin zu Hippie-Hosen oder Schmuck. Auch ein Stand, gefüllt mit verschiedenen CDs ist übrig geblieben, auch wenn CDs längst von Streamingdiensten eingeholt oder überholt wurden. Auch kulinarisch bot der Markt einiges, wenn auch konzentriert. Alle Foodstände waren auf dem Klosterhof vereint. Kebab, Crêpes, Pizza, Brezel, Frühlingsrollen. Zu verhungern braucht am Maimarkt ganz sicher niemand – zumal die Klassiker wie gebrannte Mandeln oder Magenbrot natürlich auch nicht fehlen durften. Das Konzept, mit allen Foodständen auf dem Klosterhof, hat sich laut Annette Gerber bewährt: «Es ist zu überlegen, ob ich dies so beibehalten werde und noch ausbauen könnte», sagt sie. Ohne Auflagen wären vielleicht Sitzgelegenheiten ein Thema.

Einbahnsystem wie selbstverständlich

Apropos Auflagen. Diese wurden laut Annette Gerber bestens eingehalten. «Die Besucher waren vorbildlich unterwegs. Wenn einer die Maske nicht trug, wurde diese nach einer netten Aufforderung umgehend montiert.» Auch das Einbahnsystem sei wie selbstverständlich genutzt worden. «Es wurde sogar als sehr positiv bewertet.»

Mitte März war der Startschuss für den Maimarkt gefallen. Dann, als der Gemeinderat das Schutzkonzept genehmigt hatte. Seither war Annette Gerber mit Hochdruck an der Arbeit. Innerhalb eines Monats hat sie den Markt und alles drumherum organisiert, vieles abgeklärt, Bewilligungen eingeholt. «Ja, es war wegen der Umstände mit viel zusätzlichen Stunden verbunden», sagt sie. Die vielen zufriedenen Gesichter am Samstag waren die Entschädigung dafür. «Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.» Ein Stück Normalität ist zurück.


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