«Das tut sich der Strebel nicht an»
20.05.2025 Sport, SchwingenRückzug der Kandidatur von Stefan Strebel als Obmann des ESV
Eine Kampfwahl wäre angestanden. Doch so weit kommt es nicht. Der Freiämter Stefan Strebel zieht seine Kandidatur für das Amt des Obmanns des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) ...
Rückzug der Kandidatur von Stefan Strebel als Obmann des ESV
Eine Kampfwahl wäre angestanden. Doch so weit kommt es nicht. Der Freiämter Stefan Strebel zieht seine Kandidatur für das Amt des Obmanns des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) zurück. «Es ist gut, wie es ist», sagt der Villmerger.
Eigentlich wäre Markus Birchmeier als Obmann vorgesehen gewesen. Doch dieser steht nicht zur Verfügung. Also meldete der Freiämter Stefan Strebel für dieses Amt an. Denn erstens endet seine Zeit als technischer Leiter des ESV und andererseits ist ein Mitglied des NWS gemäss Turnus an der Reihe, dieses Amt auszufüllen.
«Ich glaube, er überschätzt sich»
Strebel verkündet Anfang des Jahres, dass er kandidiert. Die Überraschung folgt an der Abgeordnetenversammlung Mitte März in Suhr. Dort sucht Guido Sturny das Gespräch mit Stefan Strebel. Sturny, Direktor einer Freiburger Strafanstalt und seit 2020 Übersetzer und Mitglied des Büros der Abgeordnetenversammlung, teilt Strebel mit, dass er ebenfalls für das Amt des ESV-Obmanns kandidiert.
«Ich fragte ihn, ob er sich sicher sei, und er antwortete mit Ja. Wobei ich mir persönlich nicht sicher bin, ob er sich sicher ist. Ich glaube, er überschätzt sich und unterschätzt dieses Amt», sagt Strebel. «Ob er die nötige Erfahrung hat, lasse ich andere beurteilen. Sturny hat in Sachen Schwingsport sicherlich weniger Erfahrung als viele andere», so Strebel. Für den Freiämter ist klar: «Der ESV-Obmann ist ein Ehrenamt. Es ist nicht angebracht, eine Kampfwahl durchzuführen.» Vor wenigen Tagen teilt Stefan Strebel an einer Sitzung mit den Ehrenmitgliedern, Funktionären und dem Vorstand des NWSV mit, dass er seine Kandidatur zurückzieht. «Das tut sich Strebel nicht an», kommentiert er seinen Entscheid selbst in der dritten Person. «Man muss sich nicht bekämpfen im Schwingsport.»
«Turnus infrage gestellt»
Der Nordwestschweizer Verband, dem Strebel angehört, bedauert den Entscheid und schreibt in einer Mitteilung: «Mit der Kandidatur des Südwestschweizer Kandidaten Sturny wird der bisherige, ungeschriebene Turnus unter den Teilverbänden bei der Nominierung des Obmanns vom ESV infrage gestellt. Der NWSV sieht darin die Chance, bestehende Strukturen zu überdenken, und wird das Gespräch mit den anderen Teilverbänden suchen. Für den NWSV steht im Zentrum, dass die künftige Führung des ESV die anstehenden Herausforderungen mit Kompetenz, Weitsicht und im Sinne der Traditionen und Werte des Schwingsports angeht. Die Kandidatur von Sturny wird der NWSV eingehend prüfen.» Sturny wäre in der 130-jährigen Geschichte des ESV der erste Südwestschweizer, der dieses Amt innehat.
Lieber am Guggibad-Grillstand
Stefan Strebels wäre auf jeden Fall ein fähiger Mann gewesen für dieses Amt. Er ist dreifacher Eidgenosse, wirkte 15 Jahre im NWS-Vorstand mit – davon 6 als Technischer Leiter Jungschwingen und 9 Jahre als Technischer Leiter Aktive. 2020 wurde er mit grossem Rückhalt (213 von 241 Stimmen) zum Technischen Leiter des ESV gewählt.
2026 endet seine Amtszeit. Und dann? «Dann geniesse ich die anderen Dinge des Lebens, stehe am Guggibad-Schwinget am Grill und unterstützte meinen Heimatverein SK Freiamt.» --spr