Der Erfolgstrainer geht
01.03.2022 SportSergio Colacino verlässt den FC Mutschellen am Saisonende
Eine schmerzhafte Nachricht trifft den FC Mutschellen vor dem Start der Rückrunde. Trainer Sergio Colacino wird im Sommer zum Erstligisten Wettswil-Bonstetten wechseln. Damit geht eine siebenjährige gemeinsame Reise zu Ende.
Josip Lasic
Zwei der grössten Vereinserfolge des FC Mutschellen werden für immer mit dem Namen Sergio Colacino verknüpft sein. 2019 holte der Club mit ihm als Trainer zum ersten und bisher einzigen Mal den Titel im Aargauer Cup. 2021 führte Colacino den Verein zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2. Liga interregional.
Jetzt trennen sich im Sommer die Wege von Colacino und den Mutschellern. «Der FC Wettswil-Bonstetten kam auf mich zu und hat Interesse bekundet», erzählt der Noch-Mutschellen-Trainer. «Ihr Trainer wird sie im Sommer verlassen. Nachdem wir ein paar Gespräche geführt haben und ich mich mit Mannschaft und Verein auseinandergesetzt habe, bin ich zum Entschluss gekommen, dass das eine gute neue Herausforderung für mich ist und ein nächster Schritt, um mich als Trainer weiterzuentwickeln.»
Im Freiamt heimisch geworden
2015 kam Colacino auf den Mutschellen. Zuerst als Assistent des damaligen Trainers Piu. Als dieser 2017 in Richtung Wohlen weiterzieht, wird der 43-Jährige Cheftrainer der Mutscheller. In der Region war Colacino auch vorher kein Unbekannter. Von 2010 bis 2013 spielt der Ex-Profi, der 2000 mit dem FC St. Gallen Schweizer Meister wurde, beim FC Muri. Zuvor war er von 2003 bis 2006 und von 2007 bis 2008 schon für den FC Wohlen im Einsatz.
Mittlerweile wohnt Colacino auch in der Strohmetropole und arbeitet in der Schule Junkholz als Sekundarlehrer. Das soll auch so bleiben. «Wettswil-Bonstetten passt auch von der Distanz her. Ich benötige in etwa fünf Minuten länger ins Training als jetzt auf die Burkertsmatt. Das ist nicht der Rede wert», sagt er lachend.
Ein Topteam in der 1. Liga classic
Der FC Wettswil-Bonstetten gehört zu den Topteams in der 1. Liga classic. Aktuell belegen sie in der Gruppe 3 den 5. Rang. Im Vorjahr fehlte ihnen nur ein Punkt zum Aufstieg in die Promotion League. Der Verein spielt seit Jahren oben mit in der vierthöchsten Spielklasse der Schweiz. «Das Ziel ist, dass das auch so bleibt. Der Verein musste mir das auch nicht kommunizieren. Es versteht sich von selbst, dass von mir als Trainer erwartet wird, dass weiterhin erfolgreich gearbeitet wird.»
Trotz der neuen Herausforderung will Colacino den Kontakt mit dem FC Mutschellen aufrechterhalten. «All die Erfolge, die wir gemeinsam feiern konnten, die Menschen, die ich kennenlernen durfte, und alles, was ich beim Verein lernen konnte, und wie ich mich beim FC Mutschellen als Mensch und Trainer weiterentwickeln durfte, wird immer eine schöne und wertvolle Erinnerung sein, für die ich dem Verein und meinem Team dankbar bin. Man bleibt nicht sieben Jahre bei einem Verein, wenn es zwischenmenschlich nicht sehr gut passen würde.»
Klassenerhalt mit Mutschellen im Fokus
Sosehr sich der Trainer auf seine neue Aufgabe im Sommer freut, sosehr hat er seine aktuelle Aufgabe noch im Blick. «Es ist jetzt klar, dass ich auf die nächste Saison wechsle. Das muss jetzt auf die Seite geschoben werden. Sowohl Wettswil-Bonstetten als auch wir beim FC Mutschellen haben eine schwierige Rückrunde zu absolvieren.» Nach dem Aufstieg in die 2. Liga interregional konnte sich das Team unter Colacino im Tabellenmittelfeld einpendeln. Mit 18 Punkten liegen die Freiämter auf dem 7. Rang. Am Samstag, 12. März, 18 Uhr, beginnt für die Mutscheller die Rückrunde mit dem schwierigen Auswärtsspiel beim ungeschlagenen Leader Rotkreuz.
«Wir geben alles, um in der Rückrunde den Klassenerhalt zu schaffen», sagt Colacino. Der FC Mutschellen vermeldet unterdessen in einer Pressemitteilung: «Der FC Mutschellen bedauert diesen Entscheid sehr, hat aber gleichzeitig volles Verständnis dafür, dass Sergio diesen Schritt – als logische Konsequenz in seiner Entwicklung als Trainer – tätigen möchte.»
Einen Nachfolger hat der Club noch nicht in Aussicht. «Dank Sergios steter Offenheit und Transparenz in diesem Prozess bleiben dem FC Mutschellen nun mehrere Monate Zeit, sich in aller Ruhe mit der Nachfolgeregelung auseinanderzusetzen und mögliche Kandidaten zu evaluieren. Über Sergios Nachfolge bzw. über die genaue Zusammenstellung des Trainerteams ab der Saison 2022/2023 werden wir zu gegebener Zeit informieren», schreibt der Verein weiter.