Der Hunger ist wieder da

  11.05.2021 Sport

Rollstuhlsport: Cornel Villiger startete am Wochenende am Weltcup in Ostende (Belgien)

Nach eineinhalb Jahren konnte Cornel Villiger endlich wieder an einem internationalen Wettkampf starten. Mit seinen Ergebnissen in Belgien ist der Handbiker nur zur Hälfte zufrieden.

Die Coronapandemie hat in zahlreichen Sportarten für viele Wettkampfausfälle gesorgt. Davon war der Rollstuhlsport ebenfalls nicht verschont. Eineinhalb Jahre musste der Freiämter Handbiker Cornel Villiger warten, bis er wieder einen Weltcup bestreiten konnte.

Obwohl Villiger regelmässig trainiert hat, war das Comeback auf internationaler Ebene nicht einfach. Im belgischen Ostende startete er bei Wind und Kälte. Der Rollstuhlsportler hat 2017 einen Disziplinenwechsel vollzogen. Er verliess die Leichtathletik und ist jetzt mit dem Handbike unterwegs. «Das habe ich im Zeitfahren in Belgien zu spüren bekommen. Da fehlen mir einfach Kilometer seit dem Wechsel. Ich bin noch nicht auf dem Level, auf dem ich sein möchte.» Die 20 Kilometer beendete Villiger in einer Zeit von 35.40 und somit auf dem 33. Rang unter 42 Athleten. «Damit kann ich nicht zufrieden sein.»

Rennen liegen ihm besser

Anders sah es im Strassenfahren aus. «Das liegt mir mehr. Gegeneinander antreten, kämpfen, Ellbogen ausfahren, das ist meine Welt.» Allerdings hatte Villiger auch da einen Nachteil durch seinen späten Disziplinenwechsel. Die Startreihenfolge wird in den Strassenrennen anhand von vergangenen Erfolgen festgelegt. «Da sind Leute wie ich, die erst spät zu dieser Disziplin kamen, natürlich im Nachteil, weil wir nicht so viele Erfolge vorweisen können.»

Villiger musste weiter hinten im Feld starten. Dennoch konnte er sich Rang 26 erkämpfen. «Ich war mit diesem Ergebnis zweitbester Schweizer. Das ist für mich ein versöhnlicher Abschluss.»

Paralympics vorerst auf Eis gelegt

Langfristig will Villiger sowohl im Zeitfahren als auch in den Strassenrennen im vorderen Mittelfeld mitfahren können und die Spitzengruppe attackieren. Sein nächstes Ziel sind die Paracycling European Championships in Österreich vom 3. bis zum 6. Juni. Nach der EM wird der Freiämter noch an einigen Rennen in der Schweiz starten.

Das Ziel «Paralympics» hat Villiger hingegen vorerst auf Eis gelegt. «Es gibt für alle Handbike-Kategorien insgesamt drei Startplätze für die Schweiz. Ich glaube nicht, dass ich selektioniert werde, solange ich nicht in die Top 10 fahre.» Er ergänzt: «Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Aufs Eis gelegt ist nur die diesjährige Ausgabe des Paralympics.» Der Ehrgeiz des Freiämter Athleten ist nach dem Comeback auf internationaler Bühne noch grösser geworden. --jl


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