Eggenwiler Feuerwehr probt Ernstfall im denkmalgeschützten Kirchenbezirk
Ein Szenario, das niemand erleben möchte: Die Pfarrkirche St. Laurentius in Eggenwil steht in Flammen. Bei der Feuerwehrhauptübung stellten sich die Einsatzkräfte genau diesem ...
Eggenwiler Feuerwehr probt Ernstfall im denkmalgeschützten Kirchenbezirk
Ein Szenario, das niemand erleben möchte: Die Pfarrkirche St. Laurentius in Eggenwil steht in Flammen. Bei der Feuerwehrhauptübung stellten sich die Einsatzkräfte genau diesem Schreckensszenario – unter den Augen zahlreicher Zuschauerinnen und Zuschauer.
Sabrina Salm
Es ist ein Bild, das jedem Eggenwiler den Atem stocken liesse: Rauch steigt aus der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Laurentius, eine Person wird im Innern vermisst. Was in der Realität hoffentlich nie eintreten wird, diente nun als Kulisse für die Feuerwehrhauptübung. «Das Übungsobjekt stellt uns vor grosse Herausforderungen», erklärte Feuerwehrkommandant Nicola Altschul. Die Kirche, erstmals 1140 urkundlich erwähnt und das wohl älteste Gotteshaus im Freiamt, sei reich an Holzkonstruktionen – ideale Nahrung für ein Feuer. Hinzu komme die enge Bebauung rund um den geschützten Kirchenbezirk. «Umso wichtiger ist es, dass wir diesen Ernstfall regelmässig üben.» Die Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten gebannt das Geschehen. Ein Feuerwehrfahrzeug nach dem anderen raste heran, was zusätzlich für Staunen sorgte. Bald standen nicht nur die Eggenwiler Einsatzkräfte im Einsatz, sondern auch die Nachbarfeuerwehren aus Zufikon, Bremgarten und Wohlen. «Bei einem solchen Brand sind wir auf Unterstützung angewiesen», sagte Altschul.
Jeder Handgriff sitzt
Jede Mannschaft wusste genau, wo die Fahrzeuge zu platzieren waren – dank einem vordefinierten Einsatzplan. «So vermeiden wir, dass es in der heissen Phase zu Engpässen kommt.» Für Aufsehen sorgte insbesondere die Wohler Drehleiter, die zu Demonstrationszwecken ausgefahren wurde. Ohne sie wäre es nahezu unmöglich, die Flammen im Turmbereich zu bekämpfen. «Mit unseren Mitteln hätten wir keine Chance», betonte der Kommandant. Gerade die Höhe des Turms mache das Löschen aus der Luft unverzichtbar. Das Zusammenspiel der verschiedenen Wehren beeindruckte auch erfahrene Beobachterinnen und Beobachter. Hand in Hand arbeiteten die Einsatzkräfte, Schläuche wurden verlegt, Menschen gerettet, die Löschangriffe koordiniert. Die enge Gasse zwischen Kirche, Pfarrhaus und Rebhüsli bot wenig Platz, doch jeder Handgriff sass.
Die Kirche St. Laurentius ist für Eggenwil mehr als nur ein Gotteshaus – sie prägt das Dorfbild wie kein anderes Gebäude. Dass ihre Sicherheit den Feuerwehrleuten am Herzen liegt, wurde an diesem Samstag deutlich. Und die Bevölkerung zeigte mit ihrer grossen Präsenz, dass sie diesen Einsatzkräften vertraut – und ihre Arbeit schätzt.