Die Töchter wollen Gold
17.03.2023 Sport, HandballWohlen will den Titel im Aargauer Cup – und träumt von den Aufstiegsspielen zur 1. Liga
Wohlen will den Cup-Pokal. Am Samstag wartet im Halbfinal der HC Hopfenperle. Am Sonntag findet der allfällige Final statt. Gespielt wird in Aarburg. Für Handball ...
Wohlen will den Titel im Aargauer Cup – und träumt von den Aufstiegsspielen zur 1. Liga
Wohlen will den Cup-Pokal. Am Samstag wartet im Halbfinal der HC Hopfenperle. Am Sonntag findet der allfällige Final statt. Gespielt wird in Aarburg. Für Handball Wohlen könnte die durchzogene Saison so einen Höhepunkt finden. Oder vielleicht kommt es noch besser?
Stefan Sprenger
Noch drei Monate, dann endet die Ära von Martin Laubacher als Präsident von Handball Wohlen. «Natürlich wünsche ich mir zum Ende meiner Präsidentenkarriere einen Cup-Titel», sagt «Laubi». Das kommende Wochenende hat für ihn und den ganzen Verein einen hohen Stellenwert.
Um den Cup-Pokal in die Höhe zu stemmen, braucht es am Samstag im Halbfinal gegen den HC Hopfenperle einen Sieg. Gespielt wird im Paradiesli in Aarburg (13 Uhr). Und es wird eine schwierige Aufgabe. Denn Hopfenperle ist eine Truppe, die aus vielen ehemaligen NLA-Spielern besteht. Manuel Reichlin, Patrick Romann oder der ehemalige Nationalspieler Marcel Hess (der gar mit 536 Einsätzen der Rekordspieler der NLA ist).
Sollte Wohlen gewinnen, wartet am Sonntag entweder Frick (2. Liga) oder die U19 der SG Freiamt Plus. Das wäre dann ein Duell der Aktiven und Junioren aus dem Freiamt.
Letzte Finalteilnahmen gingen verloren
Die Wohler träumen jedenfalls vom Titel im Aargauer Cup. Die letzten beiden Finalteilnahmen gingen in die Hose. In der Saison 2004/05 verlor Wohlen den Final gegen Siggenthal mit 34:44. Damals mit Spielern wie Philipp Aebersold, Stephan Jäggi oder Filippo Matrascia. 2014/15 verlor man gegen die U19 des HSC Suhr/ Aarau mit 25:27. Ein besonderes Detail: Nach beiden Finalpleiten stieg Handball Wohlen ein paar Wochen später in die 1. Liga auf.
Und dies ist auch in dieser Saison möglich. Auch wenn die Wohler praktisch die ganze Meisterschaft immer wieder mit Personalengpässen zu kämpfen haben und irgendwie nie richtig auf Touren kamen, so liegt der Aufstieg noch drin für das Team von Trainer Generoso Chechele. Aktuell steht Wohlen auf dem 3. Tabellenrang, sechs Punkte hinter dem Leaderduo Mutschellen und Borba Luzern.
Aufstieg? Borba Luzern wartet ab
Aber die Luzerner haben in den vergangenen Jahren jeweils auf den Aufstieg verzichtet. In diesem Jahr ist dies noch unklar. Bis zum 31. März muss dem Verband ein allfälliger Verzicht gemeldet werden. Doch Borba Luzern hat dies bis anhin nicht getan. Der Grund: Man will abwarten, ob der HC Kriens den Ligaerhalt in der 1. Liga schafft. Als Erklärung: Kriens und Luzern arbeiten seit Jahren eng zusammen, sind quasi ein Verein. Die erste Mannschaft – der HC Kriens-Luzern – spielt in der NLA (mit Superstar Andy Schmid). Kriens spielt in der 1. Liga, Borba in der 2. Liga. Sollte Kriens allerdings absteigen, würde Borba Luzern wohl in die Aufstiegsspiele gehen. Aktuell ist die Situation in der 1.-Liga-Abstiegsrunde der Gruppe 4 so, dass Kriens auf dem Barrageplatz steht. Mit einem Sieg wäre man aber wieder gerettet. Es sind noch vier Partien zu spielen. Falls Wohlen weiterhin auf dem 3. Rang steht, wird wohl erst am Stichtag (31. März) Klarheit herrschen, ob man es in die Aufstiegsspiele zur 1. Liga schafft.
Frey macht weiter
Präsident Laubacher sagt: «Uns ist das bewusst. Falls es reichen würde, würden wir natürlich die Aufstiegsspiele bestreiten. Und es wäre eine Chance aufzusteigen. Dies hängt dann aber vom Gesundheitszustand und der Fitness jedes einzelnen Spielers nach einer langen Saison ab.»
Captain Manuel Frey sieht positive und negative Aspekte, wenn er auf die 1. Liga angesprochen wird: «Ein Aufstieg wäre wohl zu früh für das kleine und junge Kader. Es würde aber Schwung in den Verein bringen. Wenn wir wirklich aufsteigen würden, müsste man das Kader massiv verstärken.» Denn auch er weiss: Mit dem aktuellen Team würde es nicht reichen.
Doch das ist Zukunftsmusik. Die Gegenwart heisst Aargauer Cup. Und dort hat man grosse Ziele. Captain Frey – der mit seinen 37 Jahren wohl auch nächste Saison weiterspielen wird – sagt: «Für mich wäre der Cupsieg eine schöne Sache. Eine Silbermedaille habe ich schon. Meine Töchter wollen aber noch die goldene. Mal sehen, ob wir als Mannschaft ihnen diesen Wunsch erfüllen können.» Übrigens: Der letzte Titel für Wohlen im Aargauer Cup war Anfang der 90er-Jahre. Captain war Hansi Koch, Trainer Jürg Kaufmann.