Doppelte Schrift zum Jubiläum
11.11.2025 Beinwil/Freiamt, Wohlen, MuseumHistorische Gesellschaft Freiamt tagte im Schweizer Strohmuseum: 2026 wird 100-jähriges Bestehen gefeiert
Im nächsten Jahr feiert die Historische Gesellschaft Freiamt ihr 100-Jahr-Jubiläum. Dann soll eine Doppelnummer der beliebten Jahresschrift erscheinen. ...
Historische Gesellschaft Freiamt tagte im Schweizer Strohmuseum: 2026 wird 100-jähriges Bestehen gefeiert
Im nächsten Jahr feiert die Historische Gesellschaft Freiamt ihr 100-Jahr-Jubiläum. Dann soll eine Doppelnummer der beliebten Jahresschrift erscheinen. Martin Allemann erklärte ebenfalls, dass er sein letztes Jahr als Präsident in Angriff nehmen wird. Im Vorstand ist gleich mehrfach Ersatz gesucht.
Daniel Marti
Die Jahresschrift ist jeweils das unbestrittene Highlight der Historischen Gesellschaft Freiamt. Und dies seit bald 100 Jahren. Im nächsten Jahr steht das grosse Jubiläum an. Die Historische Gesellschaft Freiamt wurde 1926 von ehemaligen Bezirksschullehrern in Wohlen gegründet. Seither forscht sie zu historischen Themen aus dem Freiamt und unterstützt Autoren und Autorinnen, die zur Geschichte des Freiamts ihre Beiträge publizieren wollen.
Die erste Publikation ist im Jahr 1927 erschienen als Jahresschrift. Und nun gibt es heuer einen kleinen Unterbruch. Vieles ist vorbereitet gewesen, letztlich musste die Jahresschrift aus finanziellen Überlegungen gestrichen und auf nächstes Jahr verschoben werden. Obwohl etliche Arbeiten freiwillig und ehrenamtlich ausgeführt werden, braucht es rund 12 000 Franken für den Druck der Jahresschrift. Dieses Geld fehlte teilweise. «Deshalb ist für das nächste Jahr eine Doppelnummer geplant», betonte Präsident Martin Allemann an der Generalversammlung im Schweizer Strohmuseum.
Feier zum 100-Jahr-Jubiläum im nächsten Frühsommer
Die geplanten Beiträge für dieses Jahr werden dann in der Doppelnummer Aufnahme finden. Dies ist ein Beitrag, der die Bezeichnung Freiamt beleuchtet. Ein Krimi über einen Pfarrermord in Zürich aus einer Freiämter Feder. Und die Masterarbeit von Corina Haller wird ebenfalls in der nächsten Jahresschrift publiziert. «Der Niedergang der Stroh- und Hutgeflechtindustrie im Freiamt – ein Oral-History-Projekt», so der Titel ihrer Arbeit (siehe auch separaten Artikel).
«Die Finanzierung ist zwar schwierig», erklärte Präsident Allemann. Aber pünktlich zum 100-Jahr-Jubiläum soll alles klappen. Im April 1926 wurde die Historische Gesellschaft Freiamt gegründet. Im Frühling oder spätestens im Frühsommer 2026 soll das Jubiläum gefeiert werden. «Dann ist in Wohlen ein Anlass geplant», konnte der Präsident schon mal verraten. «Werben Sie alle für unseren Verein, helfen Sie mit, dass wir weiterhin über die Geschichte des Freiamts berichten können», wandte sich der Präsident an die Mitglieder.
Die Einnahmen und Ausgaben im letzten Jahr hielten sich mit rund 9700 Franken die Waage. Das Reinvermögen nahm gerade mal um 6.50 Franken ab. Aktuell hat die Historische Gesellschaft Freiamt rund 9000 Franken in der Kasse. Weil die Finanzierung der Jahresschrift immer schwieriger wird, beantragte der Vorstand eine Erhöhung des Mitgliederbeitrags von 30 auf 40 Franken und für Ehepaare von 40 auf 50 Franken. Zwei Mitglieder meinten, dass dies zu wenig sei. Trotzdem setzte sich der Antrag des Vorstandes hauchdünn durch. «Aber jedes Mitglied darf frei nach oben seine Sympathie bekunden», erklärte der Präsident.
In Gedanken bei Heini Stäger
Martin Allemann warf auch kritische Fragen auf. Soll die Jahresschrift mit dem Namen «Unsere Heimat» etwa nur noch alle zwei Jahre erscheinen? Oder allenfalls nur noch elektronisch? «Oder braucht es uns als Gesellschaft noch?», fragt er in die Runde. Diese Jahresschrift bündelt jeweils das historische Wissen der Region und dokumentiert gleichzeitig die Erinnerungen von Freiämterinnen und Freiämtern. Rein deshalb sollte die Historische Gesellschaft zwingend ihren Platz im Freiamt haben.
Dies ist wohl auch im Sinne von Heini Stäger. Präsident Martin Allemann erinnerte gleich zu Beginn der Generalversammlung an den kürzlich verstorbenen Lokalhistoriker aus Wohlen. Heini Stäger war über 40 Jahre lang Vorstandsmitglied der Historischen Gesellschaft Freiamt und deren Ehrenmitglied.
«Heini Stäger war eine grosse Persönlichkeit, und sein Tod ist ein grosser Verlust für uns und für Wohlen», so Allemann, der um einen Moment der Stille gebeten hat. Sämtliche Mitglieder der Historischen Gesellschaft Freiamt dachten respektvoll in dieser Minute an Heini Stäger.
Neues Präsidium gesucht
Abschliessend erinnerte Martin Allemann daran, dass im Jahr 2026 Wahlen anstehen werden. Und dass er dann – wie bereits angekündigt – als Präsident zurücktreten werde. Für seine Nachfolge habe er bisher nur Absagen bekommen, bedauerte er. Praktisch an allen Stellen ist Unterstützung gefragt. «Wir brauchen nicht nur Historiker», sagte er. Die Historische Gesellschaft Freiamt benötigt Unterstützung beim Layout, beim Lektorat, für die Kasse oder einfach nur Beisitzer. «Wir brauchen Menschen mit Interesse am historischen Geschehen.»
Allemann ist Geschäftsführer des Projekts Geschichte Kloster Muri. Er forscht selber über die Geschichte des Klosters Muri. Und im Jahr 2027 steht bekanntlich das Jubiläum 1000 Jahre Kloster Muri an. Das werde ein intensives Jahr für ihn, so Martin Allemann.
Bis zum Präsidentenwechsel wird er noch voller Energie für die Historische Gesellschaft Freiamt tätig sein. «Ich wünsche viel Freude an der Geschichte des Freiamts und am Leben», so schloss er die Generalversammlung.

