Drei Projekte für die Natur
28.05.2024 Kallern, Region OberfreiamtKollektives Wirken
Die Gemeinde Kallern setzt auf Biodiversität
Gleich drei Projekte zugunsten der Natur wurden in Kallern eingeweiht.
Etwas Gutes für die Umwelt tun – das hat sich die Gemeinde Kallern in diesen ...
Kollektives Wirken
Die Gemeinde Kallern setzt auf Biodiversität
Gleich drei Projekte zugunsten der Natur wurden in Kallern eingeweiht.
Etwas Gutes für die Umwelt tun – das hat sich die Gemeinde Kallern in diesen Tagen gross auf die Fahne geschrieben. Einerseits ist die Gemeinde dem kantonalen Projekt «Natur findet Stadt» beigetreten, welches dazu beitragen soll, dass gemeinsam mit der Bevölkerung mehr Flächen für Biodiversität geschaffen werden. Mitangepackt hat auch die Schule: Diese hat im Rahmen der Projektwoche «Schule fürs Klima» Bäume gesetzt und ökologische Flächen geschaffen. --cbl
An der Schule Kallern wurden verschiedene Biodiversitäts-Projekte vorgestellt
Sich gemeinsam der Aufgabe stellen, der Natur mehr Platz einzuräumen und etwas für das Klima zu tun: In der Gemeinde Kallern gehen Schülerinnen und Schüler wie auch der Gemeinderat durch die Aufwertung von Grünflächen diese Herausforderungen an.
Celeste Blanc
Es ist Lebensraum für Insekten, Wildbienen und Kleintiere – die Benjeshecke bietet ganz vielen Lebewesen Platz. Gleichzeitig verrottet sie nach und nach – und ist damit nicht mehr nur Lebensraum, sondern auch Lebensspender. «Denn von den freigesetzten Nährstoffen können Pflanzen profitieren», erzählt Soraya Schuler. «Und zudem sieht sie einfach stylish aus.»
Es ist eines der verschiedenen Projekte, an denen die Zweitklässlerin in der letzten Woche mitgewirkt hat. Und damit zählt sie nun zu den zahlreichen Expertinnen, die an der Schule Kallern anzutreffen sind. Eine Woche haben sich die Schülerinnen und Schüler mit Biodiversität beschäftigt. Und dabei nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mitangepackt: So wurden während der Projektwoche unter dem Motto «Schule fürs Klima» verschiedene Flächen für Pflanzen und Tiere aufbereitet. Beim dritten Projekt, unterstütz von der Krebsliga und dem Naturama, wurden auf der Spielweise drei Bäume gepflanzt, die auch zukünftigen Generationen wichtigen Schatten spenden sollen.
Vielseitige Projekte
Doch die realisierten Flächen rund um das Schulhaus strahlen bis in die Gemeinde hinaus. Diese dienen nämlich fortan als Inspiration für Privatpersonen, die im Rahmen des kantonalen Projekts «Natur findet Stadt», dem sich die Gemeinde Kallern angeschlossen hat, naturnahe und biodiverse Flächen schaffen wollen. So wie eben die Benjeshecke, die Soraya mit ihren Schulkameradinnen Maya und Kamilla vorstellt. Dabei werden den Zuhörenden gleich noch gute Tipps mit auf den Weg gegeben. «Man schlägt vier Pfosten ein, dazwischen werden die Äste abgelegt. Wenn man etwa Bäume in seinem Garten zurückschneiden muss, kann man diese vorzu auf den Haufen werfen», erklärt Soraya Schuler und die Erwachsenen staunen nicht schlecht. Die Mittelstufe ist den Klimaproblemen dabei nicht praktisch, sondern theoretisch auf den Grund gegangen. Theoretisch haben sie sich mit den Problemen der Gemeinde Kallern auseinandergesetzt. Dabei haben die älteren Schülerinnen und Schüler konkrete Auswirkungen des Klimawandels analysiert, recherchiert und Informationen bei Experten sowie dem Gemeinderat eingeholt und daraus Lösungsansätze erarbeitet.
Eine davon präsentieren an diesem Abend die Sechstklässlerin Celina Bieberbach und ihr Schulkamerad Benjamin Sijak. Sie haben sich Gedanken über eine Feldleitung gemacht. «Unsere Mitschüler vom Unterniesenberg haben bei Starkregen Probleme, mit dem Velo auf der Höhenächerstrasse zu fahren, weil diese manchmal überschwemmt wird», erklärt Bieberbach. Das Projekt sieht vor, Gittergräben in den Weg zu legen , durch welche das Wasser abfliessen und in die Felder weitergeleitet wird. «So kann das Regenwasser gezielt eingefangen werden», schliesst Benjamin Sijak.
Wunderbarer Zufall
Künftige Herausforderungen wie Trockenheit, Starkregen oder das Schaffen von genügend Schatten sind Ausgangspunkt der Mittelstufenprojekte, die man sogar dem Gemeinderat vorstellen durfte. Ratsmitglied Bernhard Koch, der «Natur findet Stadt» in Kallern lanciert hat, ist von dem Ideenreichtum der Schülerinnen und Schüler begeistert: «Die Kinder haben Grossartiges geleistet. Durch ihre Arbeit in der Schule und das Wirken im Dorf verbinden sich drei Projekte, woraus eine gemeinschaftliche Kooperation geschaffen wird, die hilft, die Probleme der Zukunft gemeinsam anzugehen.» Dass die Projektwoche der Schule Kallern mit dem Start der Gemeinde Kallern von «Natur findet Stadt» zusammengefallen ist, sei ein wunderbarer Zufall gewesen. Und für Schulleiterin Judith Steinhübl hat dieses Zusammenspiel viele weitere positive Effekte mit sich gebracht: Nicht nur, dass die Kinder sensibilisiert werden auf ihr Handeln in der Umwelt, auch haben sie verinnerlicht, wie es ist, eine Aufgabe anzugehen. «Vor allem für die Selbstwirksamkeit der Kinder ist diese Woche ganz wichtig gewesen. Sie wissen, dass sie etwas erreichen können und dass man ihren Anliegen zuhört. Das ist ganz wichtig.»