Ein Dorf soll sich festhalten
14.06.2024 MuriAm 2. März zieht der nächste grosse Fasnachtsumzug durch Muri – Motto und Logo stehen
Im OK waren sich schnell alle einig. «Heb di fescht» ist das Motto des nächsten Murianer Fasnachtsumzugs. Auch das Logo ist bereits gezeichnet. ...
Am 2. März zieht der nächste grosse Fasnachtsumzug durch Muri – Motto und Logo stehen
Im OK waren sich schnell alle einig. «Heb di fescht» ist das Motto des nächsten Murianer Fasnachtsumzugs. Auch das Logo ist bereits gezeichnet. Überhaupt, die Co-Präsidenten Simon Waltenspühl und René Neiger sind zufrieden, wie es läuft. «Alle sind motiviert.»
Annemarie Keusch
Sich an etwas festhalten. Aneinander, etwa. Bei Umarmungen oder wenn man Hand in Hand läuft. Festhalten muss man sich auch, wenn es rüttelt – im Zug oder ganz allgemein im Leben. «Genau das muss ein Motto können. Auf unterschiedlichste Art interpretierbar sein», sagt Simon Waltenspühl. Es dürfe kein Motto sein, das nur eine Deutung zulasse, zudem alle die gleichen Assoziationen haben und dann alle die gleichen Sujets wählen. Lange habe es nicht gedauert, bis das Gesamt-OK das Motto ausgewählt habe. «Als diese Idee auf den Tisch kam, war es sofort für alle klar», erzählt René Neiger. Was die Murianer Vereine und Schulen daraus machen, darauf sind die Co-Präsidenten des OKs schon neun Monate vor dem Umzug gespannt.
Seit einiger Zeit laufen die Vorbereitungsarbeiten, damit dieser Umzug am letzten anknüpfen kann. «Wer dabei war, weiss, dass damals alles passte. Es war der perfekte Umzug», schwelgt Simon Waltenspühl in Erinnerungen. Einfach, diesen zu toppen, werde es nicht. «Aber ich kann sagen, dass wir auf dem besten Weg dazu sind.» 25 Leute bilden total das OK. Die Organisation sei dennoch schlanker. Dank einem Kern-OK, bestehend aus sechs Personen, die entsprechende Ressorts leiten. «Die Arbeit in diesen Ressorts läuft bestens», sagt Neiger. Auch wenn der Aufwand, um einen grossen Umzug zu organisieren, nicht weniger werde. Die Co-Präsidenten ziehen Vergleiche zu einem kleinen Unternehmen. «Mit einem Budget von mittlerweile 100 000 Franken braucht es immer mehr Spezialisten, die tief in ihre Ressorts eintauchen können. Darum ist diese Organisation mit einem Kern-OK umso wichtiger», betont Waltenspühl.
Zum fünften Mal in Organisation
Dabei dürfen sie auf bewährte, aber auch neue Kräfte zählen. Apropos bewährt. Für Neiger wie auch für Waltenspühl ist es der vierte Umzug, den sie organisieren – Neiger war vorher jeweils Präsident, Waltenspühl sein Stellvertreter. «Wäre das OK nicht derart gut aufgestellt, hätten wir nicht noch einmal zugesagt», betont René Neiger. Und beide halten fest, dass die fünfte Organisation die letzte sein werde. Definitiv? Sie schmunzeln. «Ganz sicher», sagt Simon Waltenspühl. «Wahrscheinlich», meint René Neiger. Auch für die Zukunft des Anlasses sei es wichtig, dass neue Kräfte nachkommen.
Das Motto steht, das Logo – nach den Sommerferien auch die Plakette. «Wir sind so weit fortgeschritten wie noch nie», sagt René Neiger. Wiederum habe eine Murianer Künstlerin die Plakette gestaltet. Nun gehe es darum, die Produktionsdetails zu bestimmen – Material, Grösse, Farbigkeit. Angelaufen ist auch die Anmeldung für den nächsten grossen Fasnachtsumzug in Muri. «Auch das kommt gut», sind die beiden überzeugt. Maximal 50 Nummern können teilnehmen. «Es kann auch zu viel sein», sagt Simon Waltenspühl. Sie freuen sich auf möglichst viele kreative Gruppen aus dem Dorf und der Region. «Wir freuen uns natürlich besonders, wenn sie dem Motto entsprechend auftreten, eine Pflicht ist das aber nicht.» Besonders gespannt sind sie auf die Sujets der Schulen. «Weil bereits jetzt klar ist, dass es im Umzugsjahr keine Kinder-Reunion gibt, kann sich der Nachwuchs voll auf den Umzug konzentrieren», sagt René Neiger.
Nicht alles ist beeinflussbar
Sponsoring, Infrastruktur, Umzugs-Leitung, Gastronomie – an Arbeit mangelt es dem Umzugs-OK nicht. Wo sehen die Co-Präsidenten mögliche Knackpunkte? «Einerseits sind das die Finanzen. Ohne Unterstützung ist es nicht möglich, einen solchen Umzug auf die Beine zu stellen», sagt Simon Waltenspühl. René Neiger nennt das Wetter. «Aber das wird bis kurz davor ein Knackpunkt sein. Alles, was wir beeinflussen können, versuchen wir so gut wie möglich zu organisieren.»
Die Vorfreude ist bei den beiden schon jetzt, neun Monate vor dem Umzug, deutlich spürbar. «Wir freuen uns, einen Eckpfeiler der Murianer Fasnacht sein zu dürfen», sagt Simon Waltenspühl. Und sie freuen sich auf viele zufriedene Gesichter am Strassenrand und im Umzug. «Wir sind wie Künstler, wir leben vom Applaus», sagt er und lacht. Das entschädige für den grossen Aufwand im Voraus. Den Aufwand, den sie mit einem motivierten OK teilen.
Mehr Infos, auch zur Anmeldung, finden Interessierte unter www.umzugmuri.ch.