Gemeindeschreiber Bruno Stolz hat sich gut eingelebt

Seit Anfang April ist Bruno Stolz der neue «Kanzler» der Gemeinde an der Reuss. Der passionierte Radrennfahrer hat im Kanton Schwyz die Ausbildung mit Fachausweis als Gemeindeschreiber erfolgreich abgeschlossen. Er verfügt über einen guten beruflichen Rucksack.

André Widmer

Die Einführung in die Gemeinde hat für Bruno Stolz speziell und nah an der Materie begonnen. Zusammen mit Gemeindeammann Hans Peter Flückiger gab es für den neuen Gemeindeschreiber einen Rundgang durch Fischbach-Göslikon, wobei er gleich die Örtlichkeiten und Projekte kennenlernen konnte. «Das war sehr wertvoll», sagt Stolz, der seit Anfang April für das Reusstaler Dorf tätig ist.

Seine erste Zwischenbilanz nach den ersten Monaten fällt durchgehend positiv aus. «Es ist ein abwechslungsreicher Job, und der Kontakt zur Bevölkerung gefällt mir», meint Bruno Stolz. Er hat sich gut eingelebt. In Fischbach-Göslikon hat der gebürtige Schwyzer das gefunden, was er gesucht hat: Dank der Grösse von Gemeinde und Verwaltung, die doch etwas kleiner sind als bei seinem früheren Arbeitgeber, ist das Aufgabengebiet breiter gefächert, somit interessanter, und Stolz kann so auch stärker mitgestalten.

Einst auch journalistisch tätig

Mit Bruno Stolz hat Fischbach-Göslikon einen Gemeindeschreiber engagieren können, der über jahrelange berufsspezifische Erfahrung verfügt. Aber nicht nur das. Er hat die Verwaltungsschule des Kantons Schwyz absolviert und den Fachausweis Wahlfähigkeit Gemeindeschreiber im Kanton Schwyz erfolgreich erworben. Vier Jahre war er Gemeindeschreiber in Schübelbach, fünf Jahre Gemeindeschreiber-Stellvertreter in Feusisberg, beide Ortschaften in Schwyz. Zudem ist Stolz Betriebsökonom und absolvierte die Hochschule für Wirtschaft und Tourismus in Chur. Und: Er war einst auch im Sportjournalismus tätig. Selber ist er ein passionierter Radrennfahrer, hat in einem Sabbatical alle grösseren Schweizer Pässe mit dem Rad überquert.

Respekt und Ruhe

Die reichliche Erfahrung lässt Bruno Stolz trotz des beruflichen Kantonswechsels die neue Herausforderung zwar mit Respekt, aber auch mit einer gewissen Ruhe angehen. «Grundsätzlich ist vieles gleich, es unterscheidet sich in Nuancen», sagt er beispielsweise zu den gesetzlichen Vorgaben. Weitere Unterschiede zu Schwyz sind die Referendumsmöglichkeiten bei Gemeindeversammlungsentscheiden, denn in Schwyz habe die «Gmeind» mehrheitlich eine beratende Funktion, und vieles werde an der Urne entschieden. Erwähnenswert: Auch die Schwyzer Gemeindeschreiber werden an der Urne bestätigt.

Erste Gemeindeversammlungen auswärts

Bruno Stolz denkt, dass seine vollständige Einarbeitung in Fi-Gö rund ein Jahr dauern wird. «Man muss jeden Prozess einmal durchgemacht haben», sagt der 49-Jährige. Stark eingebunden ist er natürlich auch bei den personellen Mutationen, die gerade im Gange sind. Erst kürzlich wurden Pensenerhöhungen in der Verwaltung und beim Werkdienst von der Gemeindeversammlung bewilligt. Mit Yvonne Mathis als Leiterin Finanzen und Josef «Schnüzi» Seiler, Werkmitarbeiter, gehen auf Ende Jahr zwei langjährige und bewährte Mitarbeitende in die verdiente Pension. Es sei eine Herausforderung, die Lücken «dieser geschätzten Wissensträger» zu füllen. Schon vor seinem Stellenantritt nahm Bruno Stolz an der Klausurtagung des Gemeinderates teil. Speziell für ihn auch die beiden Gemeindeversammlungen, die nach seinem Stellenantritt und pandemiebedingt auswärts in Niederwil stattfanden.

Wichtige Schulraumplanung

Natürlich weiss der neue «Kanzler» auch längst, welche Geschäfte und Themen in Fischbach-Göslikon derzeit aktuell sind. Er nennt die Überbauung Widacher, die zu grossen Teilen am 8. Juni angenommene BNO-Revision, den Reusssteg, die Entsorgung, Strassensanierungen sowie die Gesamterneuerungswahlen. Und natürlich die Schulraumplanung. «Man muss inskünftig eine Lösung haben, hinter der alle stehen können», sagt er. Das Thema ist und bleibt aktuell in Fischbach-Göslikon.