Ein Freudentag für Tausende
03.05.2024 MuriWeiteres Zeichen gesetzt
Spatenstich zur Trainingshalle Bachmatten mit 160 Mitgliedern der Murianer Sportvereine
Die Trainingshalle erreicht den nächsten Meilenstein: Der Spatenstich ist erfolgt. Mit dabei sind auch jene, die am Ursprung des ...
Weiteres Zeichen gesetzt
Spatenstich zur Trainingshalle Bachmatten mit 160 Mitgliedern der Murianer Sportvereine
Die Trainingshalle erreicht den nächsten Meilenstein: Der Spatenstich ist erfolgt. Mit dabei sind auch jene, die am Ursprung des Projekts stehen. Und das in beeindruckend grosser Zahl.
Annemarie Keusch
Felix Kleiner strahlt. Immer noch mehr junge Menschen strömen angekleidet in ihren Vereinstrikots dorthin, wo schon bald die neue Trainingshalle stehen soll. 160 Personen sind es am Schluss. Vertreter aller zehn Vereine, die sich Ende 2021 zur IG Sportvereine Muri zusammentaten. Schon an der «Gmeind» im Sommer 2022 kamen sie in Scharen und sorgten für ein deutliches Ja zum Planungs- und Baukredit für die neue Trainingshalle. Und auch beim nächsten Meilenstein sind sie dabei – beim symbolischen Spatenstich.
Felix Kleiner ist einer der Köpfe, die hinter dem Projekt stehen. «Sein» TV Muri Handball meldet seit Jahren hohen Leidensdruck wegen zu wenig Hallenkapazitäten an. Er war es, der vor bald drei Jahren das Heft in die Hand nahm und die Sportvereine formierte. «Seit über 20 Jahren kämpfen wir dafür. Entsprechend ist dieser Spatenstich für uns ein riesiger Schritt», sagt Kleiner, der ebenfalls in der Baukommission mitwirkte.
Der zuständige Gemeinderat Beat Küng spricht von einem Freudentag, reisst die Welle an, 160 Kinder und Erwachsene stimmen mit ein. «Ich bin sehr erleichtert, dass das Bauvorhaben nun Realität wird», sagt er. Umso mehr, wenn er die Masse an Kindern und Erwachsenen sehe, die sich auf die neue Trainingshalle freuen und darin Sport treiben werden. Dies soll schon Ende Jahr möglich sein, wenn alles nach Plan läuft. «Der Druck seitens der Sportvereine auf die Behörden wurde immer grösser. Wir sind sehr froh, nun an diesem Punkt zu stehen und diesem grossen Bedürfnis eine Schritt näher zu kommen.»
Der Spatenstich zum Bau der Trainingshalle Bachmatten ist erfolgt
Rund 2250 Mitglieder zählen die Sportvereine, die sich in der IG Sportvereine Muri zusammentaten. Für sie ist der Spatenstich der nächste Meilenstein auf dem Weg zur neuen Trainingshalle. Aber auch Gemeinderat Beat Küng taxiert diesen symbolischen Moment als Freudentag.
Annemarie Keusch
Das Gewusel geht los. Die Teller mit Erdnüssen, Chips und Salzstangen sind schnell weg. Die Becher mit Mineralwasser und Süssmost ebenso. Mit Nachfüllen kommen die Mitarbeitenden der Gemeinde Muri kaum hinterher. So viele Leute an einem Spatenstich, das gibt es selten. Entsprechend zückt der eine oder andere das Telefon, um den Moment festzuhalten, als die grosse Masse Richtung Baustelle läuft, wo schon Ende Jahr die fertige Trainingshalle stehen wird. «Wir wollen zeigen, dass wir viele sind. Dass wir Freude daran haben, dass dieser Meilenstein nun erreicht ist und dass wir uns wirklich darauf freuen, dass die Halle nun kommt», sagt Felix Kleiner. Als Vertreter der IG Sportvereine Muri nimmt er Einsitz in der Baukommission. Ein Aufruf in den zehn Sportvereinen habe gereicht. 160 Leute kamen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene. Alle in ihren Vereinsdresses, alle mit grosser Freude – über den Spatenstich für die Trainingshalle und über den Apéro.
Von einem Freudentag spricht auch Gemeinderat Beat Küng. «Dafür, dass wir heute so weit sind, brauchte es den Effort vieler Leute», hält er fest. In erster Linie meint er damit die IG Sportvereine Muri, die Kräfte bündelte, Engagement und Kampfgeist bewies. Aber auch die Planer, die den Wunsch der neuen Halle umsetzten, und die Mitarbeitenden der «Gmeind», die Flexibilität beweisen mussten. «Ich weiss, dass es aus Sicht der Sportvereine nicht immer einfach war. Die Verhandlungen waren intensiv. Ich hoffe, dass die Genugtuung jetzt gross ist, es so schnell, so günstig und so weit geschafft zu haben.»
Provisorisch – aber nicht nur für 15 Jahre
3,74 Millionen Franken wird der Neubau der Trainingshalle kosten. Fast eine halbe Million Franken mehr, als ursprünglich an der «Gmeind» genehmigt. «Es sind Mehrkosten, die heute schon absehbar sind, beispielsweise wegen der ausserordentlichen Teuerung», sagt Küng. Für den Gemeinderat sei klar gewesen, diese Mehrkosten zu genehmigen und diese nicht für eine nächste «Gmeind» nochmals zu traktandieren. «Wir wissen um die Dringlichkeit einer neuen Trainingshalle, wollten nicht stur sein und stattdessen den Volkswillen umsetzen.» Natürlich habe das Reaktionen ausgelöst. Auch der Vorwurf der Mauschelei kam. «Dass an einer ‹Gmeind› auch die knapp 500 000 Franken Mehrkosten bewilligt worden wären, ist so klar wie das Amen in der Kirche.» Entsprechend sparte man sich diesen Schritt. Er sei froh, dass dies so akzeptiert worden sei. Zumal die Kosten nach wie vor tief seien im Vergleich dazu, wenn eine neue Turnhalle gebaut worden wäre.
Was im Gebiet Bachmatten entsteht, ist eine provisorische Trainingshalle. «Das heisst nicht, dass diese nach 15 Jahren wieder abgebaut wird», betont Beat Küng. Er vermute, dass sie länger in Betrieb sein werde. «Aber sie wird so konstruiert, dass sie ab- und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werde, sollte im Gebiet Bachmatten in den nächsten Jahrzehnten eine grosse, regionale Sportstätte entstehen.» Was Küng besonders freut: Die Halle wird mit Schweizer Holz gebaut. 200 Kubikmeter. So viel, wie in den Schweizer Wäldern in zehn Minuten wieder nachwächst.
Ab Mitte Juni wird aufgerichtet
Die Freude über den Baustart ist auch bei der Strüby AG gross, die als Totalunternehmung fortan die Risiken trägt und dafür verantwortlich ist, dass die Halle im vorgegebenen Kosten- und Zeitrahmen gebaut wird. Pascal Hörler, Geschäftsfeldleiter Industrie- und Gewerbebau, blickt nach vorne: «Nach einer kurzen und intensiven Planungszeit und der Erschliessung startet jetzt der Bauprozess, mit Bodenplatten und Kanalisation. Ab Mitte Juni wird das rund 50 mal 23 Meter grosse Hallengebäude dank Holzelementbauweise zügig aufgerichtet und Ende November sollten die Bauarbeiten abgeschlossen sein.»
Auf diesen Moment fiebern die Sportvereine, vor allem die Handballer, hin. Über 20 Jahre sind vergangen, seit sie die mangelnde Hallenkapazität erstmals vorbrachten. «Wir freuen uns riesig», sagt Felix Kleiner. Aber nicht nur die Handballer profitieren. «Diese neue Halle entlastet alle Sportvereine», ist er überzeugt. Der gemeinsame Kampf, die Gründung der IG Sportvereine. «In diesen drei Jahren ist eine Solidarität entstanden, die enorm ist.» Eine Solidarität, die auf eine grosse Mehrheit der Stimmberechtigten überschwappte und die den Druck auf den Gemeinderat bezüglich einer Lösung der mangelnden Hallenkapazität immer erhöhte. «Wir sind mittlerweile auch froh, stehen wir jetzt an diesem Punkt», betont Gemeinderat Beat Küng. Dieses Projekt habe die Beweglichkeit und Resilienz der Behörden hart auf die Probe gestellt.