Remo Roth zeigt seine Werke in Muri
Remo Roth, 91-jährig, lebt seit zwölf Jahren in Muri – gemeinsam mit seiner Partnerin. Wenige wissen, dass in ihrem Dorf ein Künstler von nationalem Rang lebt.
Remo Roth hat bereits in renommierten ...
Remo Roth zeigt seine Werke in Muri
Remo Roth, 91-jährig, lebt seit zwölf Jahren in Muri – gemeinsam mit seiner Partnerin. Wenige wissen, dass in ihrem Dorf ein Künstler von nationalem Rang lebt.
Remo Roth hat bereits in renommierten Zürcher Galerien ausgestellt, in Paris und Italien gearbeitet und seine Werke sind in öffentlichen Sammlungen und Bauten zu finden. Nun zeigt Roth im reformierten Kirchgemeindesaal Muri einen Querschnitt seines Schaffens: kraftvolle Zeichnungen und Malereien, durchdrungen von Tiefe, Reduktion und Reflexion.
Widerstand gegen den Verlust von Achtsamkeit und Schönheit
Die Ausstellung wird am Samstag, 6. September, um 19.30 Uhr eröffnet – direkt im Anschluss an den SamSing-Gottesdienst. Der Künstler wird selbst sprechen: eine poetische, nachdenkliche Rede über Ästhetik, Wahrnehmung, Kunst als Werkzeug der Erkenntnis – und Widerstand gegen den Verlust von Achtsamkeit und Schönheit. Seine Worte sind klar, feinsinnig und durchdrungen von einem reichen Erfahrungsschatz.
Roths Werke tragen Titel wie «Aus der Form gebrochene Zeit, wie ein Staubkorn im Auge von morgen» – eine eigene Gedichtzeile, die zugleich Ausstellungstitel ist. In vielen seiner Bilder tauchen Gerüste, Apparaturen und Horizonte auf – Sinnbilder für Begrenzung und Aufbruch. Das Schwarz, das Grau, das Papier selbst – alles wird zur Fläche für die Reflexion über das Menschsein im Spannungsfeld von Technik, Natur und Erinnerung.
Wer sich auf Remo Roths Kunst einlässt, begegnet einem Menschen, der über Jahrzehnte mit wachem Blick, feinem Gespür und tiefer Überzeugung künstlerisch gearbeitet hat – autodidaktisch, unabhängig, konsequent. Seine Kunst sei kein dekorativer Schmuck, sagt er, sondern eine Einladung zum Hinschauen, zum Spüren – und zum Gespräch. Die Ausstellung ist über mehrere Monate zugänglich – ein Glücksfall für Muri. Ein Besuch der Vernissage wird allen empfohlen, die Kunst lieben, Denken schätzen und Entdeckungen machen wollen. --red