Die Rotary Clubs Reusstal und Freiamt gründeten in Kallern die ROKJ-Region Freiamt
Unkompliziert und schnell. So will ROKJ Familien helfen, die sich beispielsweise Mitgliederbeiträge für Vereine oder die Kosten für den Musikunterricht nicht leisten ...
Die Rotary Clubs Reusstal und Freiamt gründeten in Kallern die ROKJ-Region Freiamt
Unkompliziert und schnell. So will ROKJ Familien helfen, die sich beispielsweise Mitgliederbeiträge für Vereine oder die Kosten für den Musikunterricht nicht leisten können. Seit dieser Woche gibt es ROKJ auch im Freiamt. Zwei Rotary Clubs taten sich dafür zusammen. «Kein Kind im Abseits» lautet der Slogan.
Annemarie Keusch
Rund 260 000 Kinder sind in der Schweiz von Armut betroffen. So lauten die Schätzungen der Caritas. Sie leben in Haushalten, die auf Sozialhilfe angewiesen sind oder zu den «Working Poor» gehören. Thomas Widmer, Präsident des Rotary Clubs Reusstal, weiss: «Die Schweiz ist grundsätzlich ein reiches Land. Es gibt aber auch bei uns viel mehr Not, als manche glauben. Leidtragende sind oft Kinder und Jugendliche. Ihre Not ist oft versteckt und schwierig anzugehen.» Genau hier setzt ROKJ an. Etwa, wenn das Geld für die Mitgliedschaft in einem Sportverein, für die Miete eines Instrumentes, für einen Lagerbeitrag oder für ein Notebook fehlt. ROKJ steht für «Rotary hilft benachteiligten Kindern und Jugendlichen». In 32 Regionen in der Schweiz gibt es ROKJ, seit dieser Woche auch im Freiamt.
Dafür spannen die beiden Rotary Clubs Freiamt und Reusstal zusammen. Thomas Widmer erzählt vom Weg bis zur Gründung. Fast zwei Jahre sind vergangen, seit Roland Wunderli, Rotary Club Wettingen-Heitersberg und grosser Förderer von ROKJ, in der «Linde» in Büttikon das Projekt vorstellte. Wunderli hat damals den Anstoss gegeben und war nun auch bei der offiziellen Gründung im Restaurant Niesenberg dabei. «Der Kreis schliesst sich. Es war ein langer, oft gewundener und manchmal mühsamer Weg», blickt Widmer zurück. Schliesslich hat er aber zum Ziel geführt – zur ROKJ-Region Freiamt. Widmer betont, dass mehrere Personen aus den Kreisen der Rotarier mit ihrer Begeisterung und ihrem Engagement den Weg zur Gründung stark geprägt haben.
Clubs rücken näher zusammen
Dass dabei die Rotary Clubs Freiamt und Reusstal zusammenspannten, kommt nicht von ungefähr. Die Freiämter waren einst die Göttis der Reusstaler. Für Widmer ist klar: «Es ist ein Gewinn, dass ROKJ für unsere beiden Clubs eine engere regionale Zusammenarbeit und Bündelung der rotarischen Kräfte ermöglicht.»
Schnell und unbürokratisch will ROKJ jenen helfen, die diese Hilfe benötigen. «So ermöglichen wir es benachteiligten Kindern, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich zu integrieren oder integriert zu bleiben», betont Widmer. «Wir sollten helfen, die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen in Not zu verbessern und für Chancengleichheit bei weniger Privilegierten zu sorgen.» ROKJ schaffe Möglichkeiten und helfe dabei, Talente und Potenziale zu entwickeln. «ROKJ öffnet Türen und Perspektiven», betont der Präsident des Rotary Clubs Reusstal. Jeder ROKJ-Franken lohne sich. Schliesslich sei eine gelingende Integration wichtig «für die Zukunft unseres Landes». Chancengleichheit sei dabei ein wichtiges Stichwort.
Nun auch in der Region helfen
«Kein Kind im Abseits», dieser Slogan beschreibt ROKJ und dieses Ziel wird nun auch im Freiamt verfolgt. Philippe Widmer, Präsident des Rotary Clubs Freiamt, zieht den Vergleich zu einem Netz, in dem immer wieder viele kleine Fische aufgefangen werden. Für Thomas Widmer ist klar: «Es ist wichtig für uns, dass wir in der eigenen Region helfen.» Dies entspreche auch einer Erwartungshaltung seitens der Bevölkerung. Widmer erzählt von einer Begegnung an einem Waffelstand, wo der Rotary Club Geld für Näherinnen in Brasilien sammelte. «Eine Passantin fragte mich in leicht aggressivem Unterton, ob denn Rotary auch etwas für Bedürftige in der Region tue. Mit ROKJ machen wir genau das.»
Mit der offiziellen Unterschrift unter die Gründungsurkunde und einem gemeinsamen Nachtessen ist die ROKJ-Region Freiamt nun gegründet. «Der weisse Fleck auf der Karte ist damit verschwunden», sagt Thomas Widmer zufrieden. Der Anfang ist gemacht. Und ROKJ-Förderer Roland Wunderli steuert als Starthilfe 3000 Franken bei. Nun kann es also losgehen. Dank einer Tischbombe wissen die Mitglieder der beiden involvierten Rotary Clubs nun noch mehr über ROKJ. Denn aus der Tischbombe sprangen keine Tröten oder Luftschlangen, sondern Zettel mit Stichworten und Fakten zum Projekt.