Ein Novum in der Region
24.11.2023 MuriIm März 2024 nimmt das neue Lager von Staubli Getränke den Betrieb auf
Die Arbeiten sind voll im Gang: Der neue Lagerhallen- und Verkaufskomplex von Staubli Getränke ist hochmodern – und stromautark.
Celeste ...
Im März 2024 nimmt das neue Lager von Staubli Getränke den Betrieb auf
Die Arbeiten sind voll im Gang: Der neue Lagerhallen- und Verkaufskomplex von Staubli Getränke ist hochmodern – und stromautark.
Celeste Blanc
Seit einem Jahr kann man beobachten, wie das Lager von Staubli Getränke an der Pilatusstrasse in die Höhe schiesst. An die alte Lagerhalle angebaut, fasst das Gesamtlager künftig 4600 Quadratmeter. Für das Murianer Unternehmen ein grosser, wenn auch notwendiger Schritt, denn mit der Vergrösserung des Geschäfts um zwei neue Standorte in den letzten Jahren ist man zunehmend an Platzgrenzen gestossen. Moderne Infrastruktur, ein zeitgemässes Verteilsystem und dank der Kooperation mit AEW Energie AG ist das Lager in Zukunft auch stromautark unterwegs: An der Südseite des Gebäudes sowie auf einem Teil des Dachs generiert ab nächstem Frühling eine PV-Anlage rund 250 Kilowatt Strom. «Das ist eine gewinnbringende Zusammenarbeit», so Inhaber Marco Staubli.
Effizientere Arbeit möglich
Neu kommt auch ein modernes Lagersystem zum Einsatz, das man vor allem von grossen Verteilzentren wie Brack oder Galaxus kennt. «Für uns war es aber schon immer ein Herzenswunsch», erklärt Marco Staubli. Die Abläufe effizienter und moderner gestalten ist dabei der Hintergedanke. «Heute fassen wir rund 6000 Produkte. Das neue System ermöglicht eine einfachere Verwaltung und Lagerung.» Diese Maschine wurde in diesen Tagen eingebaut. «Damit beginnt für unser Unternehmen ein neuer Zeitabschnitt», so Marco Staubli.
Die neue Lagerhalle der Staubli Getränke ist mit neuster Technik ausgestattet
Was sonst nur in grossen Verteilzentren anzutreffen ist, ist in der Region noch eine Seltenheit: Künftig wird ein automatisiertes Hochregal inklusive Einsatz von Robotern die Getränkepaletten für die Lieferungen der Staubli Getränke bereitstellen. «Für unsere Unternehmen ist das ein grosser Sprung», erklärt Marco Staubli.
Celeste Blanc
In grossen, weissen Buchstaben steht das Wort «Staubli» nun seit dieser Woche auf der Ostseite der grossen, blau bemalten Lagerhalle geschrieben. Obwohl ihre Fertigstellung das allmähliche Ende der Aussenarbeiten einläutet, ist an diesem Tag besonders viel Betrieb auf der Baustelle: Das automatisierte Hochregal wird in die speziell konstruierte Lagerhalle eingesetzt. Dabei hievt ein riesiger Kran die mehrere Tonnen schwere Stahlsäule in den 23 Meter hohen Gebäudeteil. Diese Maschine bildet dank ihrer Effizienz künftig den Kern des neuen Lagers: Während einer Stunde kann diese 90 Getränkepaletten bewegen. «Es ist das Herzstück», erklärt Inhaber Marco Staubli. «Und seit langer Zeit ein ganz grosser Traum.»
Maschinen übernehmen den Warentransport
Marco Staubli und seine Frau Andrea stehen hinter der Absperrung und beobachten den grossen Kran, der in diesem Augenblick die Stahlsäule in die Lagerhalle hebt. Diese wird im Gebäude auf Schienen, die am Boden und an der Decke befestigt sind, eingespannt. Auf einer Länge von 52 Metern wird die Maschine auf gut zwölf Etagen Getränkepaletten sortieren, herausnehmen und für den Transport bereitstellen.
Was man nur von grossen Verteilzentren kennt, wird künftig auch in Muri vonstattengehen: Durch die automatisierten Prozesse, die als Befehl an die Maschine im Hochregal- Lagerraum gehen, können Bestellungen effizienter und schneller abgehandelt werden. Dabei bringt die Maschine die angeforderten Getränkepaletten zu einer der zwei speziell konzipierten Öffnungen, die in die Lagerräume im Ober- oder Untergeschoss führen. Von dort aus werden sie dann von sogenannten «Ameisen», also AGV-Robotern, zur Transporthalle weitergeleitet, wo sie ab 4.30 Uhr für die jeweiligen Lastwagen bereitgestellt werden. So kann um 5 Uhr der Transport zu den Kunden erfolgen. «Wir sind fasziniert von den automatisierten Vorgängen», schwärmt Marco Staubli. Dabei beeindrucken vor allem die AGV-Roboter, geführte Fahrzeuge, welche die Waren zwischen verschiedenen Punkten transportieren und die so, gleich wie das automatisierte Hochregal, hauptsächlich in den grossen Lagerhallen in der Schweiz wie beispielsweise bei Brack oder Galaxus vorkommen.
Vergrösserung wurde notwendig
Dass sie nun auch im neuen Lager der Staubli Getränke zum Einsatz kommen, ist für das Familienunternehmen ein grosser Sprung, so Staubli. «Es stellt für uns einen neuen Zeitabschnitt dar.»
Nachdem die Stahlsäule durch das sechs Meter lange und zwei Meter breite Loch im Dach des Gebäudes seinen Platz in der Lagerhalle eingenommen hat, löst sich die Anspannung beim Ehepaar Staubli. «Wir haben in den letzten Jahren viel über diese Halle nachgedacht. Lange wurde geplant – nun ist sie Realität. Das ist schon ein emotionaler Moment für uns.» Doch die neue Lagerhalle war nicht nur ein Traum – mit der Zeit wurde diese auch zwingend notwendig. Mit der Eröffnung von zwei neuen Standorten in Affoltern und Oberentfelden hat der Murianer Getränkehändler in den vergangenen Jahren expandiert. Mittlerweile beliefert Staubli nebst der breiten Kundschaft im Oberfreiamt und in Engelberg auch Kunden in der Stadt Zürich oder im Raum Aarau. «Sehr bald sind wir mit der alten Lagerhalle an unsere Grenze gestossen», erklärt Marco Staubli. Mit dem Neubau wurde die Fläche nun vervierfacht: Fasst die alte Lagerhalle an der Pilatusstrasse gut 1000 Quadratmeter, kommen mit den neuen Lagerhallen 3600 Quadratmeter hinzu. Zudem sei es dank der Automatisierung möglich, die Verwaltung des Materials zu vereinfachen und den Materialfluss effizienter zu gestalten. «Aktuell führen wir 6000 Artikel. Durch den Einsatz von Maschinen haben wir auch eine bessere Übersicht über die Produkte», erklärt Andrea Staubli.
Neues Zentrum inklusive Laden eröffnet im Herbst 2024
Läuft alles weiterhin nach Plan, kann die neue Halle im März 2024 ihren Betrieb aufnehmen. Bewusst wurde dieser Monat gewählt, denn während der Fasnachtszeit, einer der intensivsten Zeiten für das Unternehmen, soll alles weiterhin reibungslos vonstattengehen. «Am Anfang wird die Codierung der Getränke sowie die Programmierung der Abläufe ein riesiger Aufwand sein, bis alles sitzt», so Andrea Staubli. Mit der Inbetriebnahme der neuen Lagerhalle fängt die Sanierung des alten Lagergebäudes an, die bis im Herbst nächsten Jahres abgeschlossen sein wird. Danach wird das Geschäft an der Maiholzstrasse aufgelöst und im neu sanierten Teil ein neuer, grösserer Laden eröffnet.