Ein Open Air für die Region
14.06.2024 MuriMarkus Bohren und Paula Loher-Staubli sind schon voller Vorfreude auf Muri-Live am 3. August
Diesmal ist es nur ein Abend. An Arbeit, bis dieser steht, mangelt es den zwei Organisatoren aber nicht. Warum sie das machen? «Weil Muri-Live ein Farbtupfer im sonst schon ...
Markus Bohren und Paula Loher-Staubli sind schon voller Vorfreude auf Muri-Live am 3. August
Diesmal ist es nur ein Abend. An Arbeit, bis dieser steht, mangelt es den zwei Organisatoren aber nicht. Warum sie das machen? «Weil Muri-Live ein Farbtupfer im sonst schon reichhaltigen kulturellen Angebot von Muri ist.» Musikalisch geben die Berner Band Span und Claudia Masika mit afrikanischen Rhythmen den Ton an.
Annemarie Keusch
Zu zweit ein Open Air organisieren. Auch wenn es dieses Jahr nur ein Abend ist. Markus Bohren und Paula Loher-Staubli stört das nicht. «Es macht grossen Spass», sagt Bohren. Sie kennen sich, wissen, wie sie ticken, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. «Wir brauchen nicht gross nachzufragen, wissen, dass die Aufgaben erfüllt sind.» Wer was macht, ist genau aufgeteilt. Paula Loher-Staubli kümmert sich um das kulinarische Angebot, die Helfer, Markus Bohren um Bewilligungen, Konzepte, Technik. «Nur dank diesen schlanken Strukturen können wir das so machen», sagt Loher-Staubli. Besprechungen braucht es selten, Mehrheiten sind schnell gefunden. «Wir sind ganz bewusst nur zu zweit im Verein, auch wenn es natürlich ohne die vielen Helferinnen und Helfer nicht gehen würde», sagt Bohren.
Open Airs haben in Muri eine lange Tradition. Paula Loher-Staubli hat viele von ihnen miterlebt, kochte, fuhr zuletzt Shuttle-Bus am Open Air Frischluftkultur. «Nein, es braucht nicht unbedingt ein Open Air in Muri», sagt sie pragmatisch. Wenn zu wenig Leute kommen, wenn die Rechnung nicht aufgeht, dann ist klar, dass ein solches Angebot nicht mehr gefragt ist. «Aber solange wir und die Gäste Freude haben und solange die Kasse stimmt, lassen wir diese Open-Air-Kultur nicht sterben», betont sie. Die beiden sind überzeugt, dass ein solcher Freiluftanlass ein Farbtupfer ist im sonst schon reich befrachteten Murianer Kulturkalender. Und es macht ihnen Spass, Muri-Live zu organisieren. «Wenn die Leute Freude haben, dann erfüllt einen das», sagt Loher-Staubli. Wie etwa letztes Jahr, als zwar nicht die gewünschte Zuschauerzahl erreicht wurde, aber die Leute heute noch vom Auftritt der Band Carrousel schwärmen. «Vor wenigen Wochen sagte mir wieder jemand, welch schöner Abend das war.» Das motiviere unglaublich.
Mit Span und Claudia Masika
Obwohl Bohren und Loher-Staubli das Muri-Live nicht zum ersten Mal organisieren, einfach alles aus der Schublade zu nehmen, das ist nicht möglich. «Natürlich hilft die Routine, aber es gibt jedes Jahr wieder Neuerungen», sagt Markus Bohren. Auch was das Sicherheitskonzept betrifft zum Beispiel. Gefragt sind sie auch Jahr für Jahr, die bis zu 40 Helferinnen und Helfer zu finden. «Wir sind auf gutem Weg», sagt Paula Loher-Staubli. In Sachen gastronomisches Angebot setzen sie auf die beliebten Burger, samt Vegivariante, von letztem Jahr. «Auch ich selbst bin völlig Fan davon», meint Loher-Staubli und lacht. Immer gleich sind die Abläufe auch beim Buchen der Bands.
Ganz allgemein, in diesem Bereich aber vor allem, sagt Paula Loher-Staubli: «Es macht Freude und Spass, wenn es vorwärtsgeht, wenn Antworten auf Anfragen schnell kommen», ob bei Lieferanten, Bands oder Helfern. «Dann kann es durchaus sein, dass ein Lineup innerhalb von wenigen Tagen steht.» Die «Bärner Rock»-Band Span bringt heuer den «Louenesee» auf den Klosterhof. Obwohl die Band seit Jahrzehnten tourt, so viel die beiden wissen, traten Span noch nie in der Region auf. Claudia Masika liefert spannende afrikanische Rhythmen und Klänge, die im Klosterhof wohl noch nie zu hören waren. «Wir hoffen, unser Publikum lässt sich darauf ein – Neues und Bewährtes vermischt», sagt Bohren.
Hoffen auf 500 Besucher
Was ihr Muri-Live ausmacht? «Das Kleine, das Regionale. Wir sind ein Anlass für die Leute aus Muri und Umgebung», sagt Paula Loher-Staubli. Hinzu kommt natürlich der Klosterhof als Lokalität, der für ganz viel Atmosphäre sorgt. «Beispielsweise stehen bei uns die Besucherinnen und Besucher, selbst wenn es regnet, nicht im Matsch», sagt sie und lächelt. Kommt hinzu, dass auch der «Amerika»-Baum ins Gelände integriert wird. «Viele haben die Schönheit dieses Baumes erst im letzten Sommer wahrgenommen. Wir stellen ihn ebenfalls nochmals ins Zentrum.» Er spendet Schatten bei Hitze, hält Wassertropfen auf bei Regen. Wobei die beiden natürlich auf gutes Wetter hoffen.
Und auf möglichst 500 Besucherinnen und Besucher. «Auf viele bekannte Gesichter. Das macht unser Open Air auch aus. Hier kennt man sich», sagt Markus Bohren. Dieses Familiäre, diese Nähe, diese Vertrautheit – auch die beiden Organisatoren schätzen genau das an dem Abend, den sie für die ganze Region organisieren. 2021 machten sie das zum ersten Mal. Ihr Blick in die Zukunft? «Nachfolger zu finden, das wird nicht einfach. Wir haben die Ohren offen», sagt Bohren. Dass das kommende Muri-Live das letzte ist, sei aber nicht vorgesehen. Wobei die beiden gar nicht so weit nach vorne blicken. Vielmehr freuen sie sich auf den 3. August und «hoffentlich ein unvergessliches Muri-Live». Die Voraussetzungen seien gut: tolle Bands, gutes Einvernehmen mit Nachbarn, viel Unterstützung aus Wirtschaft und Stiftungen und gut angelaufener Vorverkauf.
Tickets: www.muri-live.ch.