Ein schmerzhafter Abschied

  05.06.2020 Sport

Salvatore Romano verlässt den FC Bremgarten

Nach einem Jahr verlässt Salvatore Romano den FC Bremgarten und wird Trainer beim FC Wettingen. Die Trennung erfolgte friedlich, dennoch tut es sowohl Trainer als auch Verein weh, dass die Zusammenarbeit schon zu Ende ist. Romanos Nachfolger steht noch nicht fest.

Josip Lasic

Es war der Transfercoup des letzten Sommers. Drittligist FC Bremgarten verpflichtete Salvatore Romano als Trainer. Romano spielte Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre in der Nationalliga A. 1993 wurde er mit dem FC Aarau sensationell Schweizer Meister. Seine Karriere an der Seitenlinie begann er als Co-Trainer von Ciriaco Sforza bei Luzern und GC. Und dieser Romano kam auf die Bärenmatt.

Rund ein Jahr später ist das Sommermärchen des vergangenen Jahres bereits wieder Geschichte. Salvatore Romano wechselt zum FC Wettingen. «Es bricht mir das Herz. Der Abschied aus Bremgarten ist für mich eine sehr emotionale Angelegenheit», sagt der scheidende Trainer.

Alte Liebe rostet nicht

«Ich weiss nicht, ob es einen zweiten Verein im Kanton Aargau gibt, für den ich den FC Bremgarten verlassen hätte», sagt Romano. Der Onkel des ehemaligen Aarau- und Wohlen-Profis Daniele Romano hat von 1988 bis 1992 selbst in Wettingen gespielt. Damals noch in der Nationalliga A. «Es war eine sehr schöne Zeit, die ich in Wettingen erlebt habe», erzählt der in Dottikon wohnhafte Romano.

Der ehemalige Schweizer Nationalspieler Marc Hodel, der zwischen 2003 und 2005 auch beim FC Wohlen unter Vertrag war, war bisher Trainer der Wettinger. Er wollte Romano für das neue Projekt des FC Wettingen gewinnen. «Es fiel mir schwer, den FC Bremgarten zu verlassen. Für die Gespräche mit Wettingen war ich aber nach vielen Jahren wieder im Stadion Altenburg. So viele Erinnerungen kamen auf. Das hat mich emotional berührt. Ich bin zu meiner alten Liebe zurückgekehrt.»

Neustart für den FC Wettingen

Der FC Wettingen hat sich aus der 2. Liga interregional in die regionale 2. Liga zurückgezogen. 17 Spieler haben den Verein verlassen. Das Kader besteht gerade noch aus vier Akteuren. Der Club will sich neu orientieren und in erster Linie auf Fussballer aus Wettingen und der nächsten Umgebung setzen.

Offiziell wird Hodel gemeinsam mit Romano die erste Mannschaft betreuen. In erster Linie ist der bisherige Trainer aber für die Förderung der A-Junioren zuständig, während der Freiämter Cheftrainer der Wettinger wird.

«Es wird ein Abenteuer», sagt der 52-jährige Dottiker. «Wir sind ja noch auf Spielersuche. Dementsprechend haben wir aber keinen Druck.»

«Wünsche dem Club nur das Beste»

Dem FC Bremgarten wünscht der scheidende Trainer nur das Beste. «Es ist schade, dass ich durch die Coronakrise am Ende nur ein halbes Jahr mit dem Club zusammenarbeiten konnte. In dieser Zeit konnte ich so viele tolle Menschen kennenlernen. Egal, ob wir von Präsident Chad Evans sprechen, den restlichen Vorstandsmitgliedern, oder den Spieler, mir ist der ganze Verein ans Herz gewachsen», so Romano. «Wenn ich mit meinem Wechsel jemanden beim FC Bremgarten enttäuscht oder verletzt habe, will ich mich hiermit entschuldigen. Bremgarten-Sportchef Loris Farago ist ein guter Freund von mir. Ich werde sicher wieder ein Spiel des FC Bremgarten besuchen und freue mich auf das Wiedersehen.»

Trennung verlief absolut im Guten

Zumindest FC-Bremgarten-Präsident Chad Evans scheint nicht verletzt zu sein. «Wir gehen absolut friedlich auseinander. Ich weiss, dass es Salvatore sehr wehtut, dass er uns verlässt», so Evans. «Gleichzeitig schätzen wir es sehr, dass er mit uns immer offen kommuniziert hat. Er hat eine Vergangenheit mit dem FC Wettingen, an die grosse Erfolge und schöne Emotionen geknüpft sind. Ich weiss nicht, wie ich an seiner Stelle entschieden hätte.»

Ein Nachfolger für Salvatore Romano ist noch nicht gefunden, obwohl der FC Bremgarten bereits Gespräche diesbezüglich führt. Wie es bei den Reussstädtern klingt, wird es auch nicht einfach, ihn zu ersetzen. «Romano ist ein Topmann. Wir sind ihm wirklich dankbar, wie er uns weitergebracht hat. Seine Herangehensweise an Mannschaft und Verein, seine direkte Art der Kommunikation und Kritik, all das hat den Club weitergebracht», sagt der Präsident.

«Es war eine schöne, aber viel zu kurze Zeit. Der Kontakt wird allerdings bestehen bleiben. Wir wünschen Romano alles Gute. Und der FC Bremgarten wird auch diese Herausforderung meistern und gestärkt in die neue Saison gehen.»

Herausforderung im Schweizer Cup

Salvatore Romano hat bereits auch eine erste Herausforderung erhalten. Der FC Wettingen wurde in den Schweizer Cup gelost. «Ich freue mich sehr darauf», sagt der Ex-Profi. In der 1. Runde muss es für ihn nicht mal ein grosses Los als Gegner sein. «Wir nehmen es, wie es kommt.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote