Ein Tag ganz ohne Schimpfen
09.02.2024 MuriIn Muri regiert die Fasnacht
Buntes Treiben am Schmutzigen Donnerstag
Die Sorgen des Alltags vergessen, durch ein kollektives Lächeln ersetzen. «Fasnacht ist, wenn die Uhr scheinbar stehen bleibt», so formulieren es Daniela Schweizer und ...
In Muri regiert die Fasnacht
Buntes Treiben am Schmutzigen Donnerstag
Die Sorgen des Alltags vergessen, durch ein kollektives Lächeln ersetzen. «Fasnacht ist, wenn die Uhr scheinbar stehen bleibt», so formulieren es Daniela Schweizer und Marc Nater, Co-Schultheisse von Muri-Wien, im Fasnachtsführer. Und genau das passiert in Muri – spätestens seit gestern Morgen in der Früh. Durch alle drei Stadtteile zogen die Fasnächtler, trommelnd, lärmend und an den Haustüren klingelnd. In Muri regiert definitiv die Fasnacht. Gestern, heute und noch bis am Dienstag. --ake
In allen drei Stadtteilen wurde die Bevölkerung am Schmutzigen Donnerstag geweckt
Es sind weniger Kinder als auch schon. Dass die Fasnacht während der Schulferien stattfindet, hat auch negative Folgen. Trotzdem war der Morgenstreich laut und bunt. Und damit der perfekte Start in einen vielfältigen Schmutzigen Donnerstag.
Annemarie Keusch
Immer wieder rennen Kinder zu Hauseingängen. Klingeln. Rennen wieder davon. An diesem Morgen schimpft niemand. Denn schliesslich erwachen die meisten wohl nicht wegen der Türklingeln, sondern wegen des Lärms, der sowieso schon herrscht auf den Strassen. Tagwache und Morgenstreich, wie in Luzern, einfach etwas kleiner. Aber das Resultat ist dasselbe: wach waren gestern Morgen wohl alle früh in Muri.
Kleine Gruppe – grosser Lärm
Und das, obwohl die Gruppen in den drei Stadtteilen kleiner waren als auch schon. «Ja, es ist schade, dass die Fasnacht auf die Schulferien fällt, aber es ist nun mal alle paar Jahre so», sagt Daniela Schweizer, Co-Schultheissin von Muri-Wien. Ihr Stadtratskollege Daniel Strub war denn auch ein wenig nervös, als um 5.50 Uhr erst ein kleiner Haufen an Menschen vor der Chäsi stand. Aber, obwohl die Temperaturen verhältnismässig hoch sind, zu lange frühmorgens draussen warten, das wollen dann doch nicht alle. Die einen kommen kurzfristig, andere stossen auf der Route dazu. Und eines wird ganz deutlich: auch eine relativ kleine Gruppe kann grossen Lärm machen.
Angeführt durch Tambouren, die ganze 45 Minuten lang durchtrommeln, geht es quer durch die Quartiere. Einige haben Tschinellen dabei, andere Pfannendeckel, die sie fleissig aneinanderschlagen. Und gemeinderätliche Unterstützung. Beat Küng hilft den Wienern beim Wecken, später kommt auch Hans-Peter Budmiger als Teil des Adelburger Weck-Kommandos auf den Klosterhof. Hier, wo sich alle drei Stadtteile mit ihren Tambouren versammeln, nachdem das ganze Dorf wach ist.
Da gibt es für die Erwachsenen durchaus auch den ersten Kafi Lutz um 7 Uhr morgens. Und für die Kinder Tee, ein Brötchen und ein Schoggistängeli. «Das haben sie sich auch verdient, wenn sie schon freiwillig und während der Ferien so früh aufstehen», findet Daniela Schweizer. Die Kinder hätten wohl auch alle eine Idee, was mit den zu viel gekauften Schoggistängeli passieren könnte. Das Ablaufdatum dürfte zumindest keines erreichen.
Der frühe Start in den Schmutzigen Donnerstag steckt den Fasnächtlern aber nicht den ganzen Tag in den Knochen – im Gegenteil, er beflügelt. Zumal Petrus grossmehrheitlich dafür sorgt, dass das Fasnachtstreiben sicher nicht am Wetter scheitert.
Auf den Strassen, vor Geschäften, beim Little Monster auf dem Gröfli-Areal, in den Bars und Restaurants – der Fasnacht in Muri am Schmutzigen Donnerstag aus dem Weg zu gehen, das ist eine schwierige Aufgabe. Vor allem im Zentrum. Ausgelassene Stimmung, Guggenmusiken, Konfetti, Alphütte – auch die Coop-Fasnacht zog viele Begeisterte an. Und natürlich spielte die eine oder andere Guggenmusik im Kreiselauge. An der Fasnacht schimpft eben für einmal niemand.
Die weiteren Anlässe
Heute Freitag erfolgt um 20 Uhr die Wiener Party im Grüene Duume. Morgen Samstag findet um 14 Uhr der KiFa-Ball in der Turnhalle Bachmatten statt, um 20 Uhr folgen die Réunion bei der FG Neuenburg im Dorf und der Fantasienball im Festsaal. Der Sonntag steht im Zeichen von «Schnetz ond Plonder», der Fasnacht für alle, die um 13.13 Uhr auf dem Klosterareal startet. Gleichzeitig findet die Kinder-Réunion statt. Am Fasnachtsmontag folgt ab 20 Uhr die Réunion im Gemeindegebiet von Muri-Wien und ab 23 Uhr der Grüene Duume im Muri 13. Die Schlüsselrückgabe an den Gemeinderat findet am Fasnachtsdienstag, 18.18 Uhr, auf dem Klosterhof statt. --ake