Eine bewegende Zeit
01.09.2020 BremgartenGeneralversammlung von Insieme Freiamt im Restaurant JoJo
Susanne Stierli aus Bremgarten gehört neu dem Vorstand von Insieme Freiamt an, dem Verein von Eltern und Freunden geistig Behinderter. Gewisse Aktivitäten konnten nach dem pandemiebedingten Unterbruch wieder aufgenommen werden.
André Widmer
«Es ist sicher eine ganz spezielle Zeit, sie hat uns bewegt», sagte Vorstandsmitglied Christoph Littwin zu den Mitgliedern, die sich zur verkürzten Generalversammlung von Insieme Freiamt im JoJo in der St. Josef-Stiftung in Bremgarten eingefunden hatten. Viele Aktivitäten und Anlässe mussten in den letzten Monaten pandemiebedingt abgesagt werden – Anlässe zugunsten der Menschen mit geistig Behinderten, zu deren Unterstützung sich der Verein verpflichtet hat. «Sie mussten entsprechend auf viel verzichten», erklärte Littwin, denn in der Lockdown-Phase waren die Institutionen praktisch abgeriegelt. Ein «Gute-Laune-Heft» wurde erstellt, es sollte über die schwere Zeit hinweg trösten.
Immerhin: Der Freizeitclub konnte in der Zwischenzeit wieder starten, ebenso der Nordic-Walking-Treff. Natürlich gelten die üblichen Vorsichtsmassnahmen, an die sich die Teilnehmer auch in den Institutionen, in denen sie leben, mittlerweile gewöhnt haben. Kommen die Betreuungspersonen den Betreuten zu nahe, gilt Maskenpflicht. Das Familien-Picknick hingegen musste abgesagt werden.
Aktivitäten vorgesehen
Gewillt ist Insieme Freiamt, am 24. Oktober «Insieme zeigt sich» durchzuführen. Eine wichtige Gelegenheit für Öffentlichkeitsarbeit, aber auch als Sammeltag mit dem Verkauf von Schoggiherzli und Biberli. Natürlich mit entsprechenden pandemiebedingten Regeln. Es hängt aber auch davon ab, ob an den entsprechenden Durchführungsorten in Wohlen, Bremgarten, Sins, Muri, Villmergen und Berikon der Anlass durchgeführt werden darf. Auch wenn die Fallzahlen in der Schweiz wieder steigen, will man die Flinte jetzt nicht ins Korn werfen. «Wir wollen nicht zu früh absagen», hiess es an der GV. Für den 3. Dezember ist ein Vortrag vorgesehen. Reserviert ist die Unterkunft für das Sommerlager im Juli 2021 – in diesem Jahr wurde aufgrund der unter den aktuellen Umständen entsprechend zu engen Verhältnisse das Lager abgesagt.
Kenntnisse des Umfeldes
Neu im Vorstand von Insieme Freiamt ist Susanne Stierli aus Bremgarten. Rund zehn Jahre arbeitete sie in der Heilpädagogischen Schule in Bremgarten als Klassenassistentin, sie kennt das Umfeld deshalb sehr gut. Nach ihrer Pensionierung hat sich Susanne Stierli verschiedentlich in der Freiwilligenarbeit im sozialen Bereich engagiert, so auch bei «Tischlein deck dich», im Haus Morgenstern und im Reusspark. «Es ist eine Chance, dranzubleiben bei den Kindern», sagt sie zur Vorstandstätigkeit bei Insieme Freiamt. Weiterhin zum Vorstand gehören Sonja Widmer, Christoph Littwin, Marcel Gisler, Selina Thomet und Silvia Meier. Gesucht wird ab April 2021 ein Kassier, da Marcel Gisler auf das kommende Vereinsjahr aus dem Vorstand zurücktritt.
Etwas weniger Verlust
In der Jahresrechnung 2019 resultierte ein Verlust von 10 959 Franken. Budgetiert waren aber 17 500 Franken. Bei den Ausgaben gelang praktisch eine Punktlandung mit 143 548 Franken (Budget: 143 550). Auf der Einnahmenseite fielen die Gönnerbeiträge und Spenden mit 22 438 Franken höher aus, als veranschlagt worden war (17 000). Das Budget 2020 geht bei Einnahmen von 111 163 Franken von einem kleinen Verlust in der Höhe von 2200 Franken aus. «Eine gfreute Sache» war letztes Jahr «Insieme zeigt sich», das 5386 Franken in die Kasse spülte. Hier sind auch für dieses Jahr neue Helfer willkommen.
Erfahrungsgruppe gebildet
Insieme Freiamt hat eine Erfahrungsgruppe ins Leben gerufen, in der Eltern sich über ihre Erfahrungen mit der KESB austauschen können. Dies sei sehr wertvoll, wenn Eltern die Beistandspflicht für ihre erwachsenen Söhne und Töchter übernehmen, so der Tenor.