Eine Sirene jagt die nächste
22.10.2024 MuriSo nah wie sonst nie
Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Muri+
Kein aufwendiges Szenario, stattdessen exklusive Einblicke bot die Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Muri+.
Sie sind aufgestellt auf der Tartanbahn ...
So nah wie sonst nie
Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Muri+
Kein aufwendiges Szenario, stattdessen exklusive Einblicke bot die Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Muri+.
Sie sind aufgestellt auf der Tartanbahn bei den Bachmatten. Alle 13 Fahrzeuge der Stützpunktfeuerwehr Muri+. Ein eindrückliches Bild, vor allem weil es sich den zahlreichen Besuchern der Hauptübung normalerweise nicht bietet. So nah sind sie sonst nicht an den Gerätschaften und Fahrzeugen der Feuerwehr. Entsprechend spannend war es, ganz vieles zu entdecken. Einzig die Ohren waren froh, als die Übung vorüber war. --ake
Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Muri+ auf der Tartanbahn Bachmatten
Entdecken, welche Materialien in den verschiedenen Fahrzeugen mitgeführt werden – oder gar die Sirene auslösen. An der Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Muri+ erhielt die Bevölkerung einzigartige Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr und in deren 13 Fahrzeuge und zusätzlichen Gerätschaften.
Annemarie Keusch
Kein Brand, keine zu rettenden Personen, kein Unfall, keine Action – aber trotzdem keine Langeweile. Es war eine etwas andere Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Muri+. Vor allem, weil sich diese in den letzten Jahren immer aufwendige Szenarien ausdachte, die die Feuerwehrleute an der Hauptübung zu bewältigen hatten. Dieses Mal war alles anders. Mit weniger Spektakel, dafür mit viel mehr Nähe. «Genau das ist das Ziel», sagt Roman Strebel, der zusammen mit Manuel Stutz die Übung leitete. Man wolle nicht nur zeigen, wie die Feuerwehr im Ernstfall funktioniere, sondern in Kontakt mit der Bevölkerung treten, ihr die Gerätschaften, die Fahrzeuge zeigen. «Denn das sind ganz schön viele – alleine 13 Fahrzeuge», sagt Manuel Stutz. Vom Tanklöschfahrzeug, das am häufigsten im Einsatz ist, über schwere Pikettfahrzeuge und zur Autodrehleiter. Hinzu kommen viele Geräte, beispielsweise Lüfter.
Atemschutzmaske anziehen
Rund um die Tartanbahn bei der Sportanlage Bachmatten stellte sich die Feuerwehr auf. Vom Zelt, in der die Sanität zeigte, wie sie Verwundete betreut, über die Möglichkeit, im Korb der Autodrehleiter Platz zu nehmen, bis zu verschiedensten Fahrzeugen, deren Ausstattung die Besucherinnen und Besucher inspizieren konnten. Hinzu kam, dass wer wollte sich ein Atemschutzgerät anziehen lassen und im verrauchten Zelt selber erfahren konnte, wie schwierig die Suche nach allenfalls Verletzten in solchen Situationen ist. Überhaupt, die Bevölkerung konnte ganz viel selber ausprobieren – Autoteile zertrennen, den Wasserschlauch in Betrieb nehmen, sich am Seil hochziehen lassen. Besonders Kinder nutzten diese Möglichkeiten gerne. Vor allem, dass es in allen Fahrzeugen möglich war, die Sirene zu aktivieren. So manches Mädchen und mancher Bub sass kichernd hinter dem Steuer, während vorbeilaufende Gäste erschraken, wenn plötzlich die Sirene losging. Und so mancher Feuerwehrmann oder so manche Feuerwehrfrau dürfte nach der rund eineinhalbstündigen Übung dem Gehör wohl gerne etwas Pause gegönnt haben.
Wobei, Schluss war auch nach Übungsbesprechung noch lange nicht. Kommandant Thomas Strebel blickte auf das vergangene Feuerwehrjahr zurück. An 71 Ernsteinsätzen leistete die Feuerwehr Hilfe – davon 14 im Stützpunktgebiet. «70 Prozent mehr als im Vorjahr.» 1863 Einsatzstunden resultierten – 66 Prozent mehr als im Vorjahr. Von Abklärungen der Ölwehr über Wespennestbekämpfung, technischer Hilfeleistung bei Bäumen auf der Strasse bis zu Personenbergung oder Unterstützung bei Brand gross. Die Stützpunktfeuerwehr Muri+ war auch in den vergangenen zwölf Monaten mit ihren unterschiedlichsten Fähigkeiten gefragt.
Zuerst Vize-, in einem Jahr Kommandant
Vor allem aber galt es nach der Übung noch einiges zu feiern. Etwa die Beförderung von Roman Strebel zum Hauptmann und neuen zweiten Vizekommandanten. «Ein spezieller Moment», sagt Strebel. Vor allem weil vorgesehen ist, dass er per 2026 das Kommando übernimmt. Seit 23 Jahren gehört Strebel der Feuerwehr an. «Es ist meine grosse Leidenschaft», sagt er. Die Zusammenarbeit innerhalb der Mannschaft, das Miteinander, die Kameradschaft. «Für mich kam kein anderes Hobby infrage, auch weil die Feuerwehr ein Dienst am Nächsten und damit sinnvoll ist.» Zudem lerne man viele Leute kennen. Hinzu kamen weitere Beförderungen, zum Oberleutnant: Francesco Bartucca, Thomas Fischer, Mischa Geissberger, Roger Kopp. Fabian Ruf und Marco Schriber; zum Leutnant: Patrick Willisch; zum Feldweibel: Marcel Schöpfer; zum Wachtmeister: Alessandro Bernasconi, Fabjan Berisha und Dominik Rella; und zum Gefreiten: Claudio Hosang und Florian Strickler.
Ausgefeiert war damit noch lange nicht. Für 10 Dienstjahre wurden Marco Hürlimann, Patrick Willisch, Marc Aeberhard, Pascal Bucher, Stephanie Haller, Sandra Kuhn, Nadia Giger-Küng, Pascal Meier und Manuel Strebel gefeiert. Für 15 Jahre Marco Schriber, Josef Frey und Simon Neuhaus. Für 20 Jahre Tobias Jeger, Marcel Meier, Martin Stierli, Tina Sonderegger und Roman Lacher, für 25 Jahre Beat Anderhub und Quirin Senn. Und für ganze 35 Jahre Herbert Meier und Herbert Küng.
Den neun Neueintritten stehen sieben Austritte unter dem Jahr und acht per Ende Jahr gegenüber. Besonders zu erwähnen sind Heinz Stöckli (38 Dienstjahre) und Kurt Huber (34 Dienstjahre). Die Mannschaft umfasst per 30. September 114 Feuerwehrmänner und -frauen.





