Einer für alle, alle für Bronze
28.11.2025 Sport, RingenAngriff auf Bronze
Die Freiämter Ringer haben den Finaleinzug gegen Willisau knapp verpasst. Jetzt geht es für sie gegen Kriessern um
Rang 3 und 4. Die RS Freiamt will noch einmal alles geben, um am Ende der Saison nicht mit leeren Händen dazustehen. ...
Angriff auf Bronze
Die Freiämter Ringer haben den Finaleinzug gegen Willisau knapp verpasst. Jetzt geht es für sie gegen Kriessern um
Rang 3 und 4. Die RS Freiamt will noch einmal alles geben, um am Ende der Saison nicht mit leeren Händen dazustehen. --jl
Nationalliga A, Hinkampf um Rang 3./4.: RS Freiamt – RS Kriessern (Sonntag, 14 Uhr, Turnhalle Merenschwand)
Marc Weber führt die RS Freiamt in dieser Saison als Captain an. Der 28-Jährige stellt sich aber ungern in den Mittelpunkt. Er sieht die Stärke der Freiämter im Teamgeist. Damit wollen sie gegen Kriessern jetzt zumindest Bronze sichern.
Josip Lasic
Es war bitter, es war knapp und gleichzeitig war es trotzdem auch beeindruckend. Die RS Freiamt hat dem Favoriten aus Willisau im Halbfinal mehr als nur die Stirn geboten. Sie haben den Titelverteidiger gefordert. Ein Punkt hat den Freiämtern zur Sensation und zum Finaleinzug gefehlt. Doch dieser Punkt wurde nicht geholt und die Freiämter kämpfen jetzt «nur» noch um Bronze.
Übermorgen Sonntag empfangen sie die RS Kriessern in Merenschwand zum Hinkampf. «Wir mussten die Enttäuschung erst einmal verdauen und uns für diesen Kampf neu motivieren. Aber seit den letzten Trainings bin ich zuversichtlich», sagt Marc Weber. Der Greco-Ringer ist in dieser Saison alleiniger Captain der Freiämter. Jahrelang hatte Pascal Strebel, der heutige Trainer des Teams, dieses Amt inne. Als er zurückgetreten ist, wurde die Verantwortung auf Randy Vock und Marc Weber übertragen. «Ich habe mich eher als Randys Stellvertreter gesehen», sagt der 28-Jährige lachend. Ob er Co-Captain oder Vize-Captain war, spielt aber keine Rolle mehr. Vock verpasst diese Saison verletzungsbedingt. Weber führt die Freiämter an.
Auf eine ruhige Art. «Ich bin kein Lautsprecher, der gross auf die anderen einredet. Stattdessen versuche ich mit gutem Beispiel voranzugehen.»
Vier Gewichtsklassen, zwei Stilrichtungen und Elitegegner
Das ist dem ehemaligen Kaderringer gelungen. Die Saison war für die RS Freiamt insbesondere in den höheren Gewichtsklassen nicht einfach. Christian Zemp und Roman Zurfluh konnten verletzungsbedingt nicht mitwirken. Magomed Ayshkanov wurde vor dem Halbfinal wieder gesperrt. Weber übernahm Verantwortung. Er wurde bisher in vier Gewichtsklassen eingesetzt: 80 kg, 86 kg, 97 kg und 130 kg. Ob Greco oder Freistil, er war zur Stelle, wo es nötig war. Dabei gelangen ihm starke Leistungen. Er konnte Willisaus ehemaligen Kaderringer Delian Alishahi in Schach halten. Der Freiämter verlor gegen den deutlich schwereren Gegner einmal knapp mit 1:2. Einmal ging er als Sieger von der Matte. Das Nachsehen hatte Weber je zweimal gegen Einsiedelns Damian von Euw und Kriesserns Ramon Betschart. Beide gehören zu den besten Ringern des Landes.
Im Hinblick auf den Kampf gegen Kriessern sind nicht Webers Niederlagen gegen Betschart ein Problem. Es sind die Gesamtergebnisse der ersten beiden Aufeinandertreffen dieser Saison. Während die Freiämter zu Hause mit 19:16 gewonnen haben, gab es auswärts eine schmerzhafte 14:23-Niederlage. Doch die Leistung der Freiämter im Halbfinal gegen Willisau zeigt: Aus den Ergebnissen der Vorrunde lässt sich wenig für die Play-off-Runden ableiten. «Ein bisschen ist die Auswärtsniederlage gegen Kriessern schon noch im Hinterkopf. An diesem Abend lief irgendwie nichts für uns. Jetzt haben wir aber die Gelegenheit, uns zu revanchieren», so Weber. «Vor den Kämpfen gegen Willisau wussten wir, dass jeder noch ein paar Prozent mehr an Leistung bringen muss. Jeder ist für den anderen gegangen. Wir sind als Team noch stärker zusammengewachsen. Mit dieser Einstellung und Teamleistung können wir auch Kriessern bezwingen.»
Auch Gegner mit bitterer Niederlage im Hinterkopf
Kriessern verpasste den Finaleinzug sogar knapper und bitterer als die Freiämter. Nach einer 16:17-Auswärtsniederlage gegen Einsiedeln folgte ein 17:16-Heimsieg. Gleichstand. Einsiedeln zog durch mehr Einzelsiege in den direkten Begegnungen in den Final ein. «Ich bin gespannt, wie sie mit dieser herben Niederlage umgehen und wie sie gegen uns auftreten werden», so Weber. «Es wird spannend. Unser Trainer Pascal Strebel hat gesagt, dass wir mit unseren bisherigen Leistungen eine Medaille verdient hätten. Das müssen wir jetzt bestätigen. Am Ende wollen wir aber nicht mit leeren Händen dastehen.» Dafür werden der Captain und sein Team noch einmal alles geben.

