Eintauchen in 40 Jahre Biber
13.08.2024 Kelleramt, ArniKunterbunte Premiere zum Jubiläum des Jugend Circus in Arni
Das Rund ist voll, die Begeisterung gross. In 16 Nummern zeigen die jungen Artistinnen und Artisten des Circus Biber die 40-jährige Geschichte. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. «Einmal Biber, ...
Kunterbunte Premiere zum Jubiläum des Jugend Circus in Arni
Das Rund ist voll, die Begeisterung gross. In 16 Nummern zeigen die jungen Artistinnen und Artisten des Circus Biber die 40-jährige Geschichte. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. «Einmal Biber, immer Biber», sagen auch die involvierten Eltern.
Annemarie Keusch
Immer wieder regnet es über das Zirkuszelt beim Schulhaus Arni. Für diese Installation dürfen die Biber-Macher an diesem Abend besonders viel Anerkennung erfahren. Die Bewässerung sorgt dafür, dass es im Zelt einigermassen angenehm ist, trotz hohen Temperaturen. «Das macht einen deutlichen Unterschied», sagt Tine Schafhauser, Präsidentin des Circus Biber. Schliesslich soll das Publikum die Vorführung in der Manege bei möglichst angenehmen Temperaturen geniessen können. Auch darauf achtet das Biber-Team.
Überhaupt, das Drumherum stimmt. An der Bar gibts kühlende Drinks – natürlich auch alkoholfreie –, das Popcorn sorgt für das perfekte Zirkusfeeling, der Hunger kann mit Tagesmenüs oder Köstlichem aus Grill und Fritteuse gestillt werden. Das Ambiente, der Weitblick, der grosse Biber im Ganzkörperkostüm, der die Kinder in seinen Bann zieht und den an diesem heissen Abend wohl alle etwas bedauern.
Hommage an den Gründer
Im Zentrum steht natürlich das, was während rund zwei Stunden in der Manege geboten wird. «Die Geschichte der Geschichte» heisst das Programm. 40 Jahre Circus Biber – das steht dabei im Zentrum. So sind die Kinder und Jugendlichen als Zirkusdirektorinnen verkleidet, als sie ihre Kunststücke auf dem Einrad zeigen. Weil Gründer Beat Rhyner einst als erster Direktor des Zirkus in der Manege Einrad fuhr. Oder es sind Zeltbauerinnen und Zeltbauer, die zeigen, wie vielfältig und hochstehend Seilspringen sein kann, und dabei erzählen, dass einst auch die Kinder in den Zeltbau involviert waren. In 16 Nummern zeigen die 8- bis 15-jährigen Artistinnen und Artisten, was sie seit Januar in den wöchentlichen Trainings geprobt haben. Trampolin, Kugellauf, Slackline, Hoverboard, Luftkäfig, und, und, und. Die Vielfalt ist riesig. Die Bodenakrobaten nehmen das Publikum mit in die Steinzeit, nachdem die Zeitmaschine die drei Erzähler aus Versehen 1,984 Millionen Jahre zurück versetzte anstatt ins Jahr 1984, als der Jugend Circus als Ferienplausch gegründet wurde. Und auch wenn Feuer in der Manege mittlerweile zu gefährlich wäre, das Spinning-Element Poi verzaubert das Publikum genauso.
Eltern helfen tatkräftig mit
Durchs Programm führen drei Erzählerinnen und Erzähler, die immer wieder Spannendes zur Geschichte erzählen und mit dem Publikum das grosse Biber-Buch öffnen. Mit dabei sind auch «zwei komische Büsi», natürlich Biber. Sie wussten, dass 1984 die allererste Nummer, die aufgeführt wurde, eine Ring-Nummer war. Natürlich durfte diese nicht fehlen. Und die Finanz-Jongleure zeigen, dass der Jugend Circus auch in diesem Bereich erfolgreich unterwegs ist. Auch wenn 1990 der Eintritt für Kinder noch 40 Rappen kostete, haben es die Verantwortlichen so weit gebracht, dass aktuell ein neuer Biberbau im Bau ist und schon nächstes Jahr bezogen werden kann.
Apropos Verantwortliche. Das sind zu weiten Teilen die Eltern der jungen Artistinnen und Artisten. Sie helfen beim Zeltaufbau, nähen Kostüme, gestalten das Bühnenbild, helfen beim Umbau in der Manege. «Es gibt im Zirkus über 30 kleinere und grössere Ämtli», erklärt Tine Schafhauser. Ein erfolgreiches Zirkusprojekt sei das Verdienst aller – der Kinder, deren Eltern und vieler zusätzlicher helfender Hände, vor allem Ehemaliger. «Einmal Biber, immer Biber», betont die Präsidentin.
Dackel sind mittlerweile imaginär
Die Jubiläumsaufführung des Jugend Circus bietet alles. Zaubertricks – auch solche, die besonders gut funktionieren, weil im Artistenteam auch Zwillinge dabei sind. Momente, die das Publikum zum Lachen bringen. Etwa, weil zwar keine Dressur-Nummern mehr dabei sind, aber sich trotzdem drei imaginäre Dackel in die Manege schleichen. Viel Grund zum Staunen. Beim Seilspringen auf der Kugel, im Tuch in luftiger Höhe oder beim Breakdance. Gründe zum Mitklatschen, dank der Biber-Band, die das Programm musikalisch umrahmt. Und natürlich darf auch der Jö-Effekt nicht fehlen.
53 Kinder und Jugendliche sind im Jubiläumsprogramm involviert. So viele wie noch nie. Es ist eines der Zeichen, die das hoffen lassen, was auf dem T-Shirt eines jungen Akrobaten bei der Trampolin-Nummer steht. Neben verschiedenen Jahreszahlen aus der 40-jährigen Geschichte steht bei ihm die Zahl 2099. Der Circus Biber hat eine tolle Zukunft vor sich.
Bis zur Dernière am 7. September sind weitere neun Aufführungen geplant. Weitere Informationen und Tickets: www.circus-biber.ch.