Er ist wieder zurück
14.06.2024 Sport, RingenNeu neben der Matte
Pascal Strebel wird Trainer der RS Freiamt
Viele Jahre lang war er eine der sportlichen Lebensversicherungen der Ringerstaffel Freiamt – die Identifikationsfigur schlechthin. Zum Ende der letzten Nationalliga-A-Saison trat Pascal Strebel als ...
Neu neben der Matte
Pascal Strebel wird Trainer der RS Freiamt
Viele Jahre lang war er eine der sportlichen Lebensversicherungen der Ringerstaffel Freiamt – die Identifikationsfigur schlechthin. Zum Ende der letzten Nationalliga-A-Saison trat Pascal Strebel als Aktivringer zurück – nach einem äusserst bitteren letzten Kampf. Dass das nicht ein Abschied für immer werden würde, war allen klar. Strebel sagt: «Ich wäre sowieso als Zuschauer meistens in der Halle gewesen.» Nun kehrt er aber nicht als Zuschauer zurück, sondern als Trainer. Die Vorfreude ist gross. --red
Pascal Strebel wird neuer Trainer der RS Freiamt
Die RS Freiamt wird am Samstag, 22. Juni, Gastgeber des Swisscups sein. Für Michael Bucher wird es die Dernière als Trainer der Freiämter. Pascal Strebel übernimmt rund ein halbes Jahr nach seinem Karriereende den Trainerposten.
Josip Lasic
Der 10. Dezember 2023: Pascal Strebel bestreitet seinen letzten Kampf für die RS Freiamt. Die Freiämter Ringerfans müssen zusehen, wie ihr Team im Duell gegen Einsiedeln die Bronzemedaille verpasst. Gleichzeitig müssen sie sich mit dem Gedanken anfreunden, dass nach über 15 Jahren die Mannschaftsmeisterschaft künftig ohne Pascal Strebel im Team der Freiämter stattfinden wird.
Rund ein halbes Jahr später ist dieser Gedanke wieder vom Tisch. Bei der nächsten Mannschaftsmeisterschaft wird Strebel mit von der Partie sein. Allerdings in seiner neuen Rolle als Trainer der RS Freiamt. «Ich habe gesagt, dass ich diese Aufgabe nie ablehnen würde», sagt der Olympionike. «Aber dass es so schnell geht, hätte ich selbst nicht gedacht.»
Bucher fokussiert sich wieder mehr auf das Ringen
Bisher hat Michael Bucher die Freiämter betreut. Die vergangene Saison war für den 27-Jährigen herausfordernd. Neben diesem Posten war er Chef Nachwuchs, Leiter des Leistungszentrums in Aristau und auch Aktivringer. Die Aufgabe als Chef Nachwuchs hat er bereits zum Ende der vergangenen Saison an Marc Schärer abgegeben. Jetzt überlässt er das Traineramt Pascal Strebel, um sich wieder mehr auf seine Rolle als Aktivringer zu konzentrieren. «Ich denke, dass das sinnvoller ist, jetzt wo Pascal aufgehört hat», sagt Bucher. Auch die RS Freiamt betont in der Medienmitteilung, in der sie den Trainerwechsel kommuniziert, dass es aus sportlicher Sicht sehr positiv ist, dass sich Bucher wieder mehr auf die Rolle des aktiven Ringers fokussiert. «Wir freuen uns, dass Michi Bucher nach wie vor wichtiger Bestandteil der Ringerstaffel Freiamt ist.»
Ehefrau steht hinter Strebels Entscheidung
Ebenso gross ist die Freude über Strebel als neuen Trainer. «Als Nachfolger von Michi Bucher gibt es für uns keine bessere Lösung als Pascal Strebel und wir freuen uns sehr, dass er sich – unsere Identifikationsfigur schlechthin – zur Verfügung stellt. Wir sind davon überzeugt, dass dies auch für den Verein die beste Besetzung ist.» Strebel selbst sagt: «Das hoffe ich. Die Gespräche mit den Athleten muss ich noch führen. Und ich wünsche mir auch ehrliches Feedback, falls jemand mit dieser Lösung nicht einverstanden sein sollte.»
Feedback hat der 35-Jährige aber zuallererst bei seiner Frau Jenny eingeholt.«Ich bin froh, dass sie dahinter steht. Das ist eine zeitintensive Aufgabe. Natürlich wäre ich bei den meisten Kämpfen der RS Freiamt sowieso als Zuschauer dabei gewesen, aber als Trainer ist der Aufwand mit der ganzen Vorbereitung doch grösser. Heutzutage muss man als Trainer aber nicht alles alleine machen. Es geht darum, sich die Zeit gut einzuteilen und sich breit abzustützen. Wir haben mehrere Leute im Verein, die die Trainings leiten. Im Trainingsbetrieb wird es einen fliessenden Übergang geben.» Die Hoffnung ist, dass Strebel mit seiner Ausstrahlung und seinem Lebenslauf die Ringer der RS Freiamt mitreisst, damit in der nächsten Saison wieder eine Medaille gewonnen werden kann. «Ich hoffe schon, dass ich nicht an eine Wand reden werde. Aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen. Michi hat als Trainer einen sehr guten Job gemacht und nur, weil ich als Ringer erfolgreich war, heisst das nicht, dass ich von Anfang an alles richtig machen werde. Mir werden Fehler passieren, aber ich werde daraus lernen und den Kopf nicht in den Sand stecken, wenn es mal nicht läuft. Und am Ende steht und fällt alles mit den Athleten und damit, ob ich sie erreiche.»
Swisscup noch mit Bucher als Trainer
Doch das ist noch Zukunftsmusik. Offiziell tritt Strebel sein Amt am 1. Juli an. Seine Position im Vorstand als Verantwortlicher Leistungssport wird von Randy Vock übernommen. Am Samstag, 22. Juni, findet in der Bachmattenhalle in Muri der Swisscup statt.
Die RS Freiamt ist als Vorjahressieger Gastgeber und wird an diesem Tag nochmals von Michael Bucher betreut. «Dieses Turnier bildet den Abschluss der Saisonphase mit den Einzelmeisterschaften und den Übergang zu den Mannschaftsmeisterschaften. Es ist also ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel. Ich bleibe vorerst Leiter des Regionalen Leistungszentrums und auch J+S-Coach im Verein und J+S-Experte beim Verband. Die Aufgaben gehen mir also nicht aus. Aber der Trainerposten des NLA-Teams ist dann Pascals Job.»
Sechs Podestplätze
Im Bernischen Belp fand das Nachwuchsturnier Freistil des Zentralschweizerischen Ringerverbandes statt. Mit dabei war auch die RS Freiamt mit insgesamt elf Teilnehmern. Fünf von ihnen kehrten mit Medaillen aus dem Kanton Bern zurück. Katja Tokarieva, Nico Gehring und Kimo Anderhub gewannen Bronze in ihren Kategorien. Dmytro Khyzhniak holte Silber und für Nicola Vollenweider sowie Niklas Anderhub gab es gar den Kategoriensieg. --red