Es geht «verfroschtät» los
17.01.2023 MuriAm Samstag geht die Murianer Fasnacht so richtig los – die Stiefelinacht steht an
Wieder aus dem Vollen schöpfen zu können, darauf freuen sich die Organisatoren der Fasnachtspartys. Am Samstag gehts los – samt Murianer Winterspielen auf dem ...
Am Samstag geht die Murianer Fasnacht so richtig los – die Stiefelinacht steht an
Wieder aus dem Vollen schöpfen zu können, darauf freuen sich die Organisatoren der Fasnachtspartys. Am Samstag gehts los – samt Murianer Winterspielen auf dem Klosterhof.
Annemarie Keusch
Sie waren letztes Jahr die Ersten in der Region, die es wagten. Die Ersten, die eine Fasnachtsparty veranstalteten, im Wissen darum, dass nur tausend Leute daran teilnehmen können. Die Schlange vor dem Gelände war schon Stunden vor Einlassbeginn gross. Längst nicht alle kamen zu ihrem Ticket. «Die Enttäuschung war schon spürbar», sagt Dave Steiner, OK-Präsident der Stiefelinacht. Aber sie hätten auch viele positive Rückmeldungen bekommen. Dafür, dass sie es gewagt haben, den Anlass überhaupt durchzuführen.
«Die Hoffnung ist gross, dass jetzt alle kommen, die letztes Jahr gerne dabei gewesen wären», sagt Steiner. Denn es ist Schluss mit Einschränkungen, mit Zertifikaten, mit genaustens abgezählten Eintrittsbändern. «Darauf freuen wir uns am meisten. Es wird eine normale, tolle Fasnacht, eine normale, tolle Stiefelinacht», sagt er.
Fünf Guggen messen sich
Alles bleibt aber nicht beim Alten. Die drei Festzelte sind leicht grösser geworden, damit es auch wirklich genug Platz für alle hat. Und die Stiefeliryter haben ihr Programm vergrössert. Neben der Party mit 15 Guggenmusiken ab 20 Uhr beginnen um 16 Uhr die Murianer Winterspiele. «Nachdem das Monsterkonzert letztes Jahr so gut angekommen war, wollten wir wieder ein Nachmittagsprogramm organisieren, für Familien, aber auch für Ältere, die sich den abendlichen Trubel nicht mehr antun wollen.»
Aber nicht nur die Stiefeliryter, auch die Gängeli, der Turnverein und der FC sind bereit für ihre Fasnachtspartys.
Fasnächtler sind mehr als bereit
Die Stiefelinacht eröffnet am Samstag eine ganze Reihe von Fasnachtsbällen in Muri
Früher war sie am Fasnachtsmontag die letzte Party. Seit einigen Jahren ist sie die erste. Am Samstag steigt die Stiefelinacht, erstmals bereits am Nachmittag. Mit Chlosterball, Fantasienball und Gängeliball stehen drei weitere Partys mit originellen Mottos auf dem Programm.
Annemarie Keusch
Möglichst laut eine Tür zuschlagen. Oder ein Sofa möglichst weit über den Klosterhof «curlen» lassen. Es sind zwei der Spiele, die am Samstagabend an den Murianer Winterspielen auf dem Programm stehen. Fünf Guggenmusiken treten gegeneinander an und spielen zwischendurch ihre Lieder. «Die Idee, eine Tür möglichst stark zuzuschlagen, kommt aus dem Stiefeli-Lied», verrät Dave Steiner, OK-Präsident der Stiefelinacht.
Immer wieder Neues bieten
Extra hätten sie dafür eine entsprechende Tür gebastelt. «Wir freuen uns schon darauf, dass die Stimmung bereits am Nachmittag sehr gut ist», sagt er. Auch den Familien und den älteren Fasnächtlern etwas bieten, das sei ihnen wichtig. «Zudem muss man auch als Guggenmusik immer am Ball bleiben und Neues bieten», ist er überzeugt.
Grundsätzlich bleibt die Stiefelinacht aber die gleiche wie seit vielen Jahren. Drei Zelte, 15 Guggenmusiken, der Auftritt der Stiefeliryter um Mitternacht. Das Ganze unter dem Motto «verfroschtät». «Jedes Zelt wird anders, aber mottogetreu dekoriert. Man kann sich auf eine ausgefallene, gar bewegte Dekoration freuen», kündigt Steiner an. Die Motivation und Vorfreude sei riesig, auch bei den Mitgliedern. «Das haben wir schon beim Basteln der Dekoration gespürt, aber auch bei den ersten Auftritten.» Besonders freut er sich auf die Fasnachtswoche, die intensivste Zeit. Der Vorverkauf für die Stiefelinacht läuft noch bis am Freitag. Tickets sind im Café Stern und im «Wave» erhältlich.
Affen bevölkern den Festsaal
Die Stiefelinacht bildet den Start in eine ganze Reihe Murianer Fasnachtspartys. Am 11. Februar folgt der Chlosterball, organisiert vom FC, unter dem Motto Affentheater. «Dies ist eine Anspielung auf das lange Hin und Her bezüglich Kunstrasen. In der Zwischenzeit steht dieser, worüber wir sehr froh und dankbar sind», sagt Serena Forgione. Ein neues, junges OK kümmere sich um die Organisation. Viel Wert wird auf die Dekoration gelegt. Forgione spricht von riesigen selbst gebastelten Affen, aber auch von einer Torwand-Shotbar als Highlights. Bereits im letzten Winter habe das grosse Basteln angefangen. «Damit werden wir den Festsaal in eine wunderschöne Festbude verwandeln.» Auch bei ihr ist die Vorfreude spürbar. «Es ist wieder an der Zeit, auch ausserhalb des Sports engagiert zu sein und gemeinsam mit der ganzen Region zu feiern.»
Erstmals findet der Chlosterball nur im Festsaal statt. Draussen gibt es ein kleines Zelt sowie einen Essensstand. «Auch so können sich alle davon überzeugen, dass der FC Muri nicht nur auf der grünen Unterlage eine gute Gattung macht.»
Auftritt mit den Ehemaligen
Traditionellerweise am Schmutzigen Donnerstag, dieses Jahr am 16. Februar, folgt der Gängeliball im Gröfli-Areal. «Nur schon diese Location macht unseren Ball speziell», findet Larissa Rüegg. Für die Gängeli wird es eine besonders intensive Fasnacht, schliesslich feiern sie das 50-jährige Bestehen. «Entsprechend schauen wir auch an unserem Ball etwas zurück», erklärt sie. Das Motto lautet «Old but Gold». Ganz speziell freut sich Rüegg auf den Auftritt mit den Ehemaligen. «Wir sind seit September am Proben. Das wird ein ganz spezieller Moment.»
Mit Eiffelturm und Moulin Rouge
Den Abschluss der Murianer Fasnachtspartys macht der Fantasienball am 18. Februar. «Pariser» ist das Motto. «Das kreativste Motto mit den besten Ideen als Aufhänger macht jeweils das Rennen», sagt Ramona Stöckli stellvertretend für den organisierenden Turnverein. Auch am Fantasienball wird ein Hauptaugenmerk auf die Dekoration gelegt, im Festsaal und in den Zelten. Anstatt zu trainieren, haben die Turnerinnen und Turner in den letzten Wochen gebastelt. «Wir garantieren den Gästen damit ein eindrückliches Erlebnis», sagt Stöckli. Neben den Auftritten von Guggenmusiken erleben die Fasnächtler auch den Eiffelturm oder das Moulin Rouge vor Ort. «Ich freue mich speziell darauf, wenn die Guggenmusik spielt, der Festsaal tobt, die Menge springt, tanzt und feiert, als gäbe es kein Morgen.»
Worauf sich Ramona Stöckli noch mehr freut? «Wenn um 9 Uhr alles aufgeräumt ist, alle übermüdet am Frühstückstisch sitzen und sich die Geschichten der Nacht erzählen.»