«Es ist einfach nur schön»
30.07.2024 MuriAnschauen und geniessen
Highlights aus Film und Autoproduktion am Autokino in Muri
Das Autokino auf dem Aettenberg ist für viele schon fast ein Muss im Juli. Hier treffen sich nicht nur Ami-Fans, sondern auch Liebhaber von schönen ...
Anschauen und geniessen
Highlights aus Film und Autoproduktion am Autokino in Muri
Das Autokino auf dem Aettenberg ist für viele schon fast ein Muss im Juli. Hier treffen sich nicht nur Ami-Fans, sondern auch Liebhaber von schönen Fahrzeugen.
Monica Rast
Wunderbare Aussicht, einmalige Atmosphäre wie sonst nirgends. Dies und vieles mehr zeichnet das Autokino auf der Bergmatt aus. In den letzten Jahren war das Wetter nicht immer auf der Seite der Organisatoren. Doch Petrus zeigt sich versöhnlich und beschert den Besuchern stimmungsvolle Abende. Über 500 Fahrzeuge finden den Weg über die schmale Zufahrtsstrasse auf den Aettenberg. Rekordverdächtig. Die Organisatoren freuts, steckt doch viel Herzblut in dem Anlass. Bereits zum 27. Mal werden Top-Filme gezeigt. Wobei die zahlreichen Schönheiten auf vier und mehr Rädern nicht zu verachten sind. Fast 20 Kantone sind während den drei Tagen auf dem Hügel vertreten. Hinzu kommen Autoliebhaber aus Deutschland und Österreich. Rund 20 Prozent sind US-Cars und mehr als doppelt so viele Oldtimer und Youngtimer. Da gibt es jeden Abend aufs Neue einmalige, aussergewöhnliche und spezielle Raritäten zu bewundern. Auf Hochglanz poliert werden sie aufgestellt. Engländer neben Amis, Elektro neben Benziner, Alt neben Neu. Jegliche Form, Farbe und Ausführung ist willkommen und wird auf die eine oder andere Weise bestaunt. Die Besucher fühlen sich wohl und verschiedene Generationen sind vertreten. Vom kleinen Jungen, der von schnellen Autos träumt, bis hin zum Besitzer eines Oldtimers aus dem Jahr 1918, der gleich auch noch mit der passenden Kleidung aufwartet. Sehen und gesehen werden ist das Motto des Autokinos und hat auch nach all den Jahren nicht an seinem Reiz verloren. Im Gegenteil: Immer mehr verfallen dem Charme des einmaligen Autokinos.
Voller Erfolg für das Autokino auf dem Aettenberg
Petrus ist gnädig und das Autokino Muri wird an den drei Tagen von über 500 Autos besucht. Mit seinem «Way of Life»-Charme werden Besucher von nah und fern angelockt.
Monica Rast
Rund eineinhalb Stunden vor dem offiziellen Einlass stehen bereits die ersten Autos bei der Kasse vor der Bergmatt. Die Wartezeit wird mit Gesprächen ausserhalb der Autos verkürzt. Der schmale Weg lässt kaum Platz für die Fussgänger und Fahrradfahrer, welche das Autokino ohne dementsprechenden Untersatz besuchen. Denn hier in Muri ist alles ein wenig anders als in anderen Autokinos. Und gerade deswegen so beliebt.
Geparkt wird in der Wiese und die Festwirtschaft lockt mit einem sensationellen Burger. Viele kommen wegen der tollen Aussicht und dem einmaligen Ambiente. So wie Romana Pitsch und Traugi Keller aus Boswil mit ihrem 1955 Buick Roadmaster. Die zwei sind sich einig: «Es ist ein lässiger Anlass mit besonderer Atmosphäre.» Die Autos stehen auf dem Aettenberg im Mittelpunkt. Da wird der Film schon mal zweitrangig. Etwas früher als vorgesehen werden die Fahrzeuge auf das Gelände gelassen.
Autos, wohin das Auge blickt
Gemächlich gehts auf den zugewiesenen Platz. Manchmal lässt die Bodenfreiheit zu wünschen übrig, doch darüber wird hinweggesehen, man strahlt mit der Sonne um die Wette und lässt sich oder besser das Fahrzeug schon bei der Einfahrt bewundern. Was ursprünglich für Ami-Fans gedacht war, entwickelte sich weiter und neben den US-Cars sind auch etliche Oldtimer und «Youngtimer» zu bestaunen. Dabei bekommen nicht nur die jungen Autofans leuchtende Augen. Da wird schon mal bei geöffneter Motorhaube die Kraft des Fahrzeugs oder bei geöffneter Tür der exklusive Innenraum bestaunt.
Eine Dodge Viper wird gleich zum Verkauf ausgeschrieben und ein strahlend weisser Bentley versetzt manchen ins Schwärmen. Braucht es doch für ein Fahrzeug des britischen Herstellers ein dickes Bankkonto. Ein Bentley kostet gut und gerne um die 200 000 Franken. Sogar ein Tesla reiht sich ein und ist ebenso willkommen wie Mini, Smart, BMW, Käfer und Co.
Gemütlich wird vor dem Film zwischen den Fahrzeugen geschlendert. Einige genehmigen sich den Burger in der Festwirtschaft, andere nehmen diesen zu ihrem Auto und essen ihn auf den mitgebrachten Campingstühlen oder auf den mit Kissen ausgestatteten Ladeflächen. Einige der US-Cars haben sogar das typisch amerikanische Tablett für die Fensterscheibe montiert.
Gut Ding will Weile haben
Die Stimmung ist entspannt und friedlich. Wer ein Stelldichein im Autokino hat, weiss, dass es einfach Zeit braucht. Zeit für den Einlass, Zeit für das Parkieren und Zeit für das Essen. Doch das gehört einfach dazu. Man unterhält sich und lernt so auch gleich neue Leute mit der gleichen Leidenschaft kennen oder trifft lieb gewonnene Freunde aus der Szene.
So wie Fabian Huwiler, der seit Anbeginn des Autokinos auf dem Aettenberg zu Gast ist. Er und Dieter Burkhalter fahren mit einem MG TC, Baujahr 1947, auf das Gelände. «Es ist ein phänomenales Ambiente mit vielen tollen Autos, einer lockeren Atmosphäre und einem Charme, den andere Autokinos nicht haben», schwärmt Burkhalter.
Doch ganz reibungslos verlief nicht alles. So muss ein Pontiac Trans Am auf der Zufahrt zum Gelände überbrückt werden und die Hamburger-Brötchen drohten auszugehen, bevor der Abend vorbei war. Eher Kleinigkeiten, die im Hintergrund ablaufen. Für die Organisatoren ist der dreitägige Anlass nach eher durchzogenen Jahren wieder ein Höhenflug. Strahlende Gesichter zeigen die Freude über den Ansturm auf die Bergmatt. «Es ist einfach nur schön», meint Barbara Hard Egger, ehemaliges OK-Mitglied.
Der Freitagabend ist sehr gut besucht, was sicherlich auch am Wetter liegt. Bis kurz vor Filmbeginn kommen Autos, und die Crew, die für die Einweisung zuständig ist, kommt zwischenzeitlich an ihre Grenzen. Ein einparkiertes Auto, dessen Besitzer Pikettdienst hat, macht die Situation auch nicht besser.
Trotz allem war es für die Veranstalter ein erfolgreicher Abend, und all die Bemühungen der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer zahlten sich aus.