Fast schon ein Drama
12.04.2024 Region OberfreiamtDer Jodlerklub Heimelig aus Sins sorgte musikalisch und theatralisch für Unterhaltung
Die Fans des Jodlerklubs Heimelig kamen an der Premiere voll auf ihre Kosten. Ein anspruchsvolles und doch spannend-kurzweilig gehaltenes Theaterstück mit Gesangseinlagen ...
Der Jodlerklub Heimelig aus Sins sorgte musikalisch und theatralisch für Unterhaltung
Die Fans des Jodlerklubs Heimelig kamen an der Premiere voll auf ihre Kosten. Ein anspruchsvolles und doch spannend-kurzweilig gehaltenes Theaterstück mit Gesangseinlagen begeisterte das Publikum.
«Schatte und Sunne uf de Bluemealp» ist das letzte Stück, das Ehrenmitglied Josef Brun geschrieben hat. Regisseur Thomas Huwiler bearbeitete den Vierakter für den Jodlerklub und zeigte mit seinen Spielern eine Glanzleistung. In 24 Proben studierten die 13 Männer und Frauen das volkstümliche Lustspiel ein. An der Premiere wurde das Ergebnis mit Lachern aus dem Publikum und kräftigem Applaus für die zeitintensiven Proben verdankt. Auffallend sind im Ensemble die vielen jungen Talente, ob in Haupt- oder auch in Nebenrollen.
Kari Matter (Urs Etter) hatte ein Verhältnis mit Franziska Rogger (Margrith Arnold), die ein kleines Bergrestaurant führte. Doch dann lernte er die aus reichen Verhältnissen stammende Patricia (Pia Rickenbach) kennen und heiratete sie. Für Franziska brach die Welt zusammen und sie heckte einen heimtückischen Racheplan aus. Sie taucht eine Zeit lang unter und präsentiert dann dem Ex-Freund seinen neugeborenen Sohn Elias. 25 Jahre später ist Elias (Martin Bachmann) ein hübscher, gross gewachsener Mann und verliebt sich in Eliana (Nicole Hofer). Nur, Eliana ist Kari Matters Tochter und Elias ist Karis geheim gehaltener Sohn, von dem die liebende Ehefrau Patricia nichts erfahren darf. Spätestens an diesem Punkt ist für die Leute auf der Bluemealp der Schlamassel programmiert. Kari sucht nach Lösungen, wie er das Halbgeschwister-Liebespaar auseinanderbringen kann, ohne dass seine Gattin von seinem uralten Geheimnis erfährt. Die tiefschürfende, fast traurige Geschichte wäre ein Drama, wären nicht die lustigen Charaktere Emil, Silvia, Rolf, Susi, Schöchli, Roseli und Sämeli. Sie brachten das Publikum herzhaft zum Lachen.
Philosophen, Rollen und tierisch gute Akteure
Philosophisch unterwegs in allen Akten ist Novak. Er gibt immer geistige Ergüsse zum Besten und spricht in Rätseln. Wer wissen will, was es mit Rollen und Rollern auf sich hat, mit Federvieh und gehörnten Akteuren, überhaupt mit Spezialeffekten auf der Bühne, der sollte sich noch für eine der kommenden Aufführungen Zeit nehmen.
Auch in diesem Jahr wurde das Theater mit Gesangseinlagen aufgelockert. In jedem Akt war ein Stück eingebaut, mal mit dem Jodlerklub, mal mit Kleinformation. So war es denn für ein Lustspiel, in dem die Liebe eine zentrale Rolle spielt, nicht weiter verwunderlich, dass «Alls was bruchsch» in einem Akt gesungen wurde. Da sang doch der eine oder andere aus dem Publikum leise mit – nur ganz leise, damit die Stimmen der Jodler immer gut zu hören blieben.
Zufriedener Präsident
Auch die vier Lieder, die der Jodlerklub konzertant vor der Theateraufführung vortrug, zeigten die Kunst, die die 20 Mitglieder beherrschen. Feine und klare Klänge, laute Jutze und harmonische Melodien schwangen durch die Halle. Präsident Thomas Huwiler ist zufrieden mit den ersten beiden Abenden. «Die beiden Abende waren bis auf wenige Plätze ausverkauft. Wir hatten ein fröhliches, herzliches Publikum, das viel lachte und mitmachte.» --ci
Heute Freitag, 12. April, morgen Samstag, 13. April, jeweils 20 Uhr, und übermorgen Sonntag, 14. April, 13.30 Uhr, finden weitere Aufführungen in der Mehrzweckhalle Ammannsmatt statt.