Altersjubilarenfeier der Gemeinde im St. Martin
Sie feiern im laufenden Jahr einen grossen Geburtstag, sind oder werden 85-, 90- oder 95-jährig. Traditionell ehrt sie die Gemeinde mit einer Jubilarenfeier. Gemeinderat Daniel Räber zitiert einen Jesuitenpriester, ...
Altersjubilarenfeier der Gemeinde im St. Martin
Sie feiern im laufenden Jahr einen grossen Geburtstag, sind oder werden 85-, 90- oder 95-jährig. Traditionell ehrt sie die Gemeinde mit einer Jubilarenfeier. Gemeinderat Daniel Räber zitiert einen Jesuitenpriester, Josef Villiger, Geschäftsführer des St. Martin, betont, wie wichtig es ist, Feste zu feiern.
Annemarie Keusch
«Du bist doch noch so jung geblieben.» Gar das Wort Teenager fällt. Dass sich an diesem Nachmittag 85-, 90- und 95-Jährige treffen, das mögen gar die Eingeladenen fast nicht glauben. Viele Jahre sind ins Land gezogen. Viel haben sie alle erlebt. Und bewirkt. Genau daran erinnerte Gemeinderat Daniel Räber und zitiert dabei einen Jesuitenpriester. Die Geschichte startet mit einem Monsunregen und einem alten Mann, der tiefe Löcher grub, um Mangobäume zu pflanzen. Die Nachbarn staunen, weil er die Ernte der Früchte des Baumes wohl nicht mehr miterleben wird. Seine Antwort: «Ich habe Früchte gegessen von Bäumen, die andere pflanzten.» Selber Bäume zu pflanzen, sei sein Ausdruck der Dankbarkeit. «Eine Geschichte, die zu Ihnen allen passt», ist Räber überzeugt.
Leichtigkeit dank Feder
25 Jubilarinnen und Jubilare sind es, die im Zentrum stehen. Sie sollen gemeinsam in Erinnerungen schwelgen, einander kennenlernen. Und aus diesem Anlass Leichtigkeit in ihren Alltag mitnehmen – auch symbolisch. Das St.-Martin-Team verteilte allen Jubilaren kleine Federn. «Bleibt locker», appellierte Josef Villiger, Geschäftsführer des St. Martin, an die Jubilarinnen und Jubilare. Eine gute Kultur und Gastfreundschaft ist Villiger wichtig. «Dazu gehört, den Fünfer auch einmal gerade zu lassen», sagt Villiger. Und einander im Haus freundschaftlich zu begegnen. «Nicht nur professionell, sondern auch als Person füreinander da zu sein.» Was es braucht, um die Kultur im Haus zu fördern? «Feste feiern», sagt Villiger. Grosse, kleine. «Wenn gesungen und getanzt wird, auch wenn die Schritte vielleicht klein sind. Das ist die Medizin, die es braucht», ist er überzeugt. Und darauf setzt er als Geschäftsführer. Seit zehn Jahren drückt er dem St. Martin in seiner Funktion den Stempel auf. Im Februar geht er in Pension. «Ich hoffe, dass dieser Geist von Gastfreundschaft und offener Kultur auch nachher weiterlebt.»
Setzlinge wurden zu Bäumen
Beides beweist die Institution an der Altersjubilarenfeier der Gemeinde. Eva Maria Felder an der Querflöte und ein Ensemble der Musik Muri sorgen für die musikalische Unterhaltung. Und Daniel Räber gratuliert und dankt den Jubilarinnen und Jubilaren. «Sie haben im Pflanzgarten Muri ganz viele Setzlinge eingepflanzt während ihres Lebens», wendet er sich an die jubilierenden Männer und Frauen. «Diese Setzlinge sind über die Jahre zu robusten Bäumen gewachsen, die das heutige Muri ausmachen.» Die Dankbarkeit dafür sei gross. Darum sei ihm dieser Anlass auch wichtig. «Sie stehen heute im Zentrum und ich hoffe, dass Sie alle bereichert nach Hause gehen werden.»
Bereichert mit guten Gesprächen, mit feinem Essen, mit Dankbarkeit und mit einer Feder, die auch in Zukunft an die Lockerheit und Leichtigkeit mahnen soll, auch wenn der Alltag nicht immer einfach ist.