Frank steht im Weg
24.06.2025 Sport, SchwingenAlle drei Freiämter Kränze am Aargauer Kantonalschwingfest gehen nach Sarmenstorf
150 Schwinger, 3300 Zuschauer und bestes Wetter. Am Aargauer Kantonalen in Menziken holen die Joho-Brüder und Andreas Döbeli (alle Sarmenstorf) die Kränze für ...
Alle drei Freiämter Kränze am Aargauer Kantonalschwingfest gehen nach Sarmenstorf
150 Schwinger, 3300 Zuschauer und bestes Wetter. Am Aargauer Kantonalen in Menziken holen die Joho-Brüder und Andreas Döbeli (alle Sarmenstorf) die Kränze für den Schwingklub Freiamt. Joel Strebel feiert sein Comeback.
Stefan Sprenger
Am Ende muss man vor Marius Frank den Hut ziehen. Der 20-Jährige aus Luterbach bodigt mit Nick Alpiger, Joel Strebel und im Schlussgang Andreas Döbeli drei Eidgenossen und sichert sich seinen ersten Kranzfestsieg (gemeinsam mit Sinisha Lüscher). «Er hat es verdient, dennoch wurmt mich der Schlussgang», sagt der Freiämter Eidgenosse Andreas Döbeli. «Ich bin taktisch falsch rein. Ich habe zum Hochschwung angesetzt und bin voll in seinen Kurz-Angriff reingelaufen.» Nach etwas mehr als einer Minute liegt Döbeli mit dem Rücken im Sägemehl. Wie schon am Solothurner Kantonalen Anfang Mai geht er im Schlussgang als Verlierer vom Platz.
Döbeli mit Vorgeschichte
«Mit etwas Abstand kann ich aber viele positive Dinge aus diesem Tag ziehen», sagt Döbeli weiter. In der letzten Woche muss er am Montag das Training abbrechen. Eine Muskelzerrung im Rippenbereich macht ihm stark zu schaffen. Zudem ist er im Job aktuell stark belastet. «Am Fest selbst war ich nur wenig eingeschränkt, habe die Strapazen der Vorwoche aber dennoch gespürt», so der 27-Jährige.
Am Ende ist es Rang 3a (mit 57.50 Punkten). Zum Start legt er den starken Gast Nie Van Messel (Teilverbandskranzer) ins Sägemehl. Eine glatte 10.
Auch gegen die Kranzer Manuel Gerber und Jonas Glutz holt er sich die Maximalnote. Gegen Eidgenosse Patrick Räbmatter, der sein letztes Schwingfest bestritt, klappt es ebenfalls mit dem Sieg und der Maximalnote. Einzig gegen Teilverbandskranzer Jonas Odermatt im 2. Gang erreicht er nur einen Gestellten. «Der ist schwierig zu packen, ich war aber auch zu wenig konsequent», so Döbeli. Am Ende darf er – auch wegen seiner Vorgeschichte der letzten Woche – «zufrieden sein mit dem Kranz».
Die starken Johos
Mit derselben Punktzahl (57.00) landen auf Rang 5b (Pascal) und 5c (Philip) die beiden Joho-Brüder aus Sarmenstorf. Pascal bezwingt drei Nicht-Kranzer und einen Kranzer, dazu stellt er gegen einen Kranzer und einen Teilverbandskranzer. «Vier Siege und der Kranz waren das Ziel. Das habe ich erreicht und blieb dazu ungeschlagen. Es war ein hervorragender Tag, ich bin zufrieden», sagt Pascal Joho und weiss, dass er bei den Gestellten noch Luft nach oben hat.
Bruder Philip holt zum Start einen Gestellten gegen einen Kranzer, einen Sieg gegen einen Nicht-Kranzer und verliert gegen den starken Teilverbandskranzer Jonas Odermatt. «Ich wusste, dass ich am Nachmittag drei Mal gewinnen muss, damit es reicht», sagt er. Philip Joho bezwingt danach zwei Kranzer.
Auf ESAF-Kurs
Er wusste, dass es im letzten Gang gegen einen Kranzer um «alles oder nichts geht». Unter den Augen von vielen Freunden und der Familie gelingt ihm der Sieg und damit der Kranzgewinn. «Ein tolles Gefühl», sagt er. Pascal Joho ergänzt: «Nach dem Baselstädtischen holen wir erneut beide den Kranz, das ist wunderbar.» Andreas Döbeli, der zudem auch technischer Leiter des SK Freiamt ist, bilanziert: «Die Joho-Brüder haben kühlen Kopf bewahrt. Mit diesem Kranzgewinn sieht es gut aus für sie, dass sie am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest Ende August dabei sind.» Die Saison ist nun in vollem Gange und es kommen die dicken Feste. Andreas Döbeli wird am Innerschweizer Schwingfest (6. Juli), am Rigi-Schwinget (13. Juli), am Weissenstein-Schwinget (19. Juli) und am Brünig-Schwinget (27. Juli) dabei sein. Die Freiämter sind dann wieder vereint am Nordwestschweizer Schwingfest in Lenzburg am 10. August. Das ESAF steigt am 30./31. August im Glarnerland.
Comeback
Nach einem Jahr Pause gibt der Eidgenosse Joel Strebel am Aargauer Kantonalen sein Comeback. Er legt stark los, bezwingt den Eidgenossen Adrian Odermatt mit der Maximalnote. Im zweiten Gang verliert er gegen den späteren Festsieger Marius Frank. Anschliessend bezwingt er drei Kranzer – allerdings verpasst er auch drei Mal die Maximalnote. Im letzten Gang geht es um den Kranz – und er verliert gegen Teilverbandskranzer Kaj Hügli. Strebel unterläuft ein Fehler, den man von ihm so nicht kennt. Er verpasst den Kranz (Rang 8a, 56.25). «Der alte Joel ist noch nicht ganz zurück. Aber der kommt bald», sagt Joel Strebel, der am Südwestschweizer in Neuchâtel (13. Juli) wieder im Einsatz steht. --spr