Abwechslungsreicher Heimatobe der Trachtengruppe Merenschwand
Der gut besuchte Heimatobe der Trachtengruppe Merenschwand bestätigte die neuesten Erkenntnisse des Bundesamts für Statistik: Die Besuche von kulturellen Grossanlässen sind deutlich ...
Abwechslungsreicher Heimatobe der Trachtengruppe Merenschwand
Der gut besuchte Heimatobe der Trachtengruppe Merenschwand bestätigte die neuesten Erkenntnisse des Bundesamts für Statistik: Die Besuche von kulturellen Grossanlässen sind deutlich rückläufig, währenddem die regionalen Theater und Aufführungen deutlich zulegen, dies auch im Freiamt.
Richard Gähwiler
Bereits das kulinarische Angebot vermochte eine Vielzahl an Besuchern anzulocken. Es war dann Präsident Adriano Hänggli mit seiner Vorstandskollegin Steffi Grob, der die Besucher begrüsste. Das Privileg des ersten abendlichen Auftrittes hatte die Kindertanzgruppe unter der Leitung von Margrit Heim. Musikalisch unterstützt durch das Trio der Familienkapelle Birrer aus Oberrüti, präsentierten die Mädels quirlig tanzend den «Husch-Husch-Galopp».
Witziger Zoff auf dem Bauernhof
Dann begann auch schon das Verwirrspiel mit den Protagonisten auf dem «Chräiehof», ein turbulentes Lustspiel unter der Regie von Doris Fischer. Notarin Ebersold (Sarina Fischer) überbrachte die Botschaft eines beachtlichen Erbes an die Bäuerinnen und Schwestern Lise Brunner (Priska Waltenspül) und Lotti Brunner (Brigitte Ripoll). Voraussetzung: Die Erbbezüger müssen verheiratet sein. Anfänglich widerwillig suchten die beiden Frauen nach einem Mann. Zuerst mit einem Schild am Hauseingang, dann versuchten sie, Knecht Hausi (Felix Fischer) zu überreden, und schliesslich ergab sich sogar mit dem neuen Pfarrer Anton (Markus Schmid) ein amüsantes Verwirrspiel. Dieser konnte dann vermittelnd einwirken, als auch noch Emil Bucher (Roman Syz) vom Lädeli mit Blumenstrauss auftrat und einer Heirat nicht abgeneigt war.
Zwischen den Szenen trat die Kindertanzgruppe auf – etwa steppenderweise der «Tatzelwurm».
«Viehhüeter» zum Abschrecken
Mit viel Witz und Komik zeigten Hausi und Emil, wie sie von ihren Frauen unterdrückt werden, und erst im Nachhinein realisierten die beiden Paare, dass die Ehe zehn Jahre Bestand haben müsse, damit sie das Erbe antreten können. Zudem droht der Pfarrer und Testamentsvollstrecker, dieses einzufrieren, wenn nicht bald Frieden auf dem «Chräiehof» einkehre. Sowohl den Frauen wie auch ihren Männern war das zu ungeheuerlich, es musste doch kürzere Wege zur Erbschaft geben. Mit dem Projekt «Viehhüeter» hatten die Frauen eine Idee: «Eifach echli zum Abschrecke, mir wänd jo niemert um de Egge bringe», so ihr Motiv.
Bei den Männern war es Leo Keller (Lukas Heim), ein Freund von Emil, der mit einer brillanten Idee helfen wollte: «Mer chan jo, zum Bispiel dur en Unfall, sis Gedächtnis verlüüre.» Trotz Kopfverband und Ketchup als Blutersatz wurde das falsche Spiel durchschaut. Vollends Verwirrung stiftete dann Sonja Steiner (Sarina Fischer) vom Verein Bärgpuure-Pro mit ihrer Vermutung zur leiblichen Vaterschaft.
Vor dem letzten Akt zur Auflösung der Geschichte gingen die Mitglieder der Volkstanzgruppe «Dür ds Räbloch» auf «Bergwanderung» – so hiessen die Stücke, zu denen sie beschwingt-gekonnte Tanzschritte aufs Parkett legten. Dann der überraschende Schlusspunkt: Das Gerangel zwischen den möglichen Erben und dem Pfarrer ging weiter, bis schliesslich … Aber das soll nicht verraten werden, denn am kommenden Wochenende, Samstag, 22., und Sonntag, 23. November, wird nochmals gespielt.
Das zahlreiche und begeisterte Publikum untermauert die Auswertung des Bundesamts für Statistik zum Freizeitverhalten der Schweizer Bevölkerung, wonach Herr und Frau Schweizer vermehrt Aktivitäten im Amateurbereich eines kreativen Vereinslebens besuchen.