Fünfte Jahreszeit offiziell eröffnet
25.02.2025 Muri, ButtwilNarren übernehmen Macht
Schlüsselübergabe im Klosterhof in Muri
Das Wetter spielte mit, als die Schultheissen darum spielten, ob sie für die Fasnacht die Macht wieder übernehmen können. Denn die Magistraten wollten wissen, ...
Narren übernehmen Macht
Schlüsselübergabe im Klosterhof in Muri
Das Wetter spielte mit, als die Schultheissen darum spielten, ob sie für die Fasnacht die Macht wieder übernehmen können. Denn die Magistraten wollten wissen, ob die Städte auch bereit für die kommende Fasnacht sind. Immerhin steht ein Umzug an und für diese Organisation und Vorbereitung bedankte sich Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger bei den Städten. Er würdigte ihren Einsatz am kommenden Grossanlass. --vaw
Schlüsselübergabe der Fasnachtsgesellschaften Buttwil und Muri
Der Klosterhof ist bunt und farbenprächtig dekoriert durch die Umzugswagen verschiedener Gruppen. Die Schultheissinnen und Schultheissen aus Adelburg, Neuenburg, Muri-Wien und Hohenwien-Wissenburg bestehen den Test und sind wieder an der Macht. In den kommenden Tagen wollen sie bereinigen, was aus ihrer Sicht in den Gemeinden im Argen liegt.
Verena Anna Wigger
Einfach so die Macht abgeben, das wollten die Gemeindepräsidien und Räte dann doch nicht. So stellten die Magistraten Carolynn Handschin, die heisse Mexikanerin, Hans-Peter Budmiger, die Lawine, und Marc Kramis, der mit dem Steckenpferd aus Buttwil, den Schultheissen eine Aufgabe. 12 Thesen sollten sie beurteilen und richtig bewerten, damit die Städte ihren Schlüssel erhalten. «Wir wollen sicher sein, dass ihr für eure Aufgaben gerüstet seid», sagte Hampi, die Lawine. Gefragt waren Wissen und Zahlen rund um die zwei Gemeinden Buttwil und Muri. Es galt Handyverbot, doch die Zuschauer durften zurufen und das taten sie nach Kräften. Ein Mindestmass an Wissen war gefragt, ansonsten drohten eventuell die Schlüssel für dieses Jahr nicht ausgehändigt oder nur unter Vorbehalt verliehen zu werden.
Jedes Trio der vier Städte gab alles, um ihr Wissen und ihre Einschätzung zu Einwohnern, Grundflächen, Ortsbürgern und Strecken abzugeben. Gefragt war auch die Anzahl Steine im Ortswappen von Muri oder wie lange man mit dem Zug von Muri AG nach Muri Bern benötigt.
Neuenburg und Wien gelang es, ihre Schlüssel mit einer soliden Leistung zu ergattern. Die Stadträte Hohenwien und Adelburg mussten ins Stechen. Das Stechen war so intensiv, dass die Magistraten nach Fragen suchen mussten. Marc mit dem Steckenpferd und die Frage nach den Schafen machten es aus. Die grün gewandeten Stadträtinnen aus Hohenwien-Wissenburg waren dem Thema näher und ihre Einschätzung zur These, wie viele Schafe im Vergleich zu Einwohnern in Irland leben, war richtig. So gewann Hohenwien-Wissenburg den Wettbewerb und den Extraschlüssel. Katja die Gutherzige trägt nun die Oberverantwortung, dass die Fasnacht gut läuft. Unter lauten Zurufen und Applaus der Burgerinnen und Burger konnten die vier Städte die Macht übernehmen.
Was machen Räte ohne Macht? Marc ohne das Steckenpferd übergab dieses als Schlüssel den Hohenwien-Wissenburgern. Ihm ist klar: «Ich werde das Warten nutzen und die Boswilerstrasse bauen.» Er hat Zeit, die nutze er, sonst müsse er zu Fuss nach Hause gehen. Carolynn, die heisse Mexikanerin, sie wird die Fasnacht geniessen. Auch Hampi, die Lawine, wird an die Fasnacht gehen, da der Skilift am Horben ja geschlossen ist und dort kein Schnee benötigt wird.
Sie sagen, es gibt viel zu tun
Die Neuenburger sind gefordert. Mit ihrem Motto «Taktlos» revolutionieren sie den öffentlichen Verkehr. «Weil es mit dem Veloweg durch Muri ja noch länger geht», bestätigt René der Geneigte. In Buttwil machen die Hohenwien-Wissenburger ganze Sache. Die Verwaltung soll neu dekoriert werden. «Mit den Steuern wollen wir nicht hochgehen und die Kehrichtgebühren können auch nicht gesenkt werden», liess Katja die Gutmütige verlauten. «Wir vernetzen uns in dieser Zeit mit Muri.»
Simon der Leibhaftige, welcher zum letzten Mal Schultheiss in Muri-Adelburg ist, sieht die Aufgaben in der Wirtschaft liegend. «Wir schauen, dass die Wirtepatente richtig ausgestellt werden», sodass sie die närrischen Tage mit möglichst viel Festzeit und Freinächten belegen können. Sie sind weiter auf der Suche: «Wir haben bereits zwei neue Stadträte. Die Suche geht weiter nach künftigen Stadträten», so der scheidende Fasnachts-Magistrat. Lockerer sieht dies das Co-Gestirn der Schultheissen aus Muri-Wien. Sie planen, die Tage mit Party zu bestreiten. «Wir kommen der Bevölkerung näher», so Marc der Sprintrige. Daniela die Fröstlige zielt darauf ab: «Wir wollen dem Dorf wieder mehr Leben einhauchen.»
Und dann die Lösung
Die Wiener begannen dies gleich umzusetzen und verwöhnten die zahlreichen Gäste auf ihrem Umzugswagen. Die fasnächtlich gekleideten Besucher genossen bei den angenehmen Temperaturen das Flanieren auf dem Klosterhof. Bei Speis und Trank, welche bei den Wagen ausgegeben wurden, und unter den Klängen der Tambouren, der Guggenmusik und der Fasnachtsmusik Blächreiz mit Leadsänger Hene unterhielten sich Gross und Klein mal tanzend oder einfach staunend im Konfettiregen.
Die zwölf Thesen, welche die Grundlage für die Schlüsselübergabe waren, bildeten den unterhaltsamen Rahmen. Die eine Frage war: Wie lange benötigt man, um mit dem Zug von Muri AG nach Muri Bern zu kommen? Carolynn Handschin postulierte 99 Minuten. Was laut dem SBB-Fahrplan genau so sei. Bei der anderen Frage ging es um die Steine im aktuellen Wappen von Muri. Hier wurde die Anzahl aller Steine, auch der angebrochenen, gefragt. 13 war die Zahl, welche Hans-Peter Budmiger in den Raum stellte. Doch tatsächlich sind es 14 Steine im Wappen von Muri. Wer hätte es aus dem Stegreif gewusst?