Für mehr Sicherheit
19.12.2025 Muri, VerkehrNadelöhr soll verschwinden
Die SBB planen eine Erneuerung und Verbreiterung der Unterführung der Zürcherstrasse in Muri. Rund 15,5 Millionen Franken werden total investiert. Das Projekt bringt mehr Sicherheit – für alle Verkehrsteilnehmenden. Die ...
Nadelöhr soll verschwinden
Die SBB planen eine Erneuerung und Verbreiterung der Unterführung der Zürcherstrasse in Muri. Rund 15,5 Millionen Franken werden total investiert. Das Projekt bringt mehr Sicherheit – für alle Verkehrsteilnehmenden. Die SBB informieren über geplante Einschränkungen und wie der Verkehr während der Bauphase geführt werden soll. --ake
SBB planen Neubau: Unterführung Zürcherstrasse in Muri wird ersetzt
Die SBB ersetzen gemeinsam mit dem Kanton Aargau und der Gemeinde Muri die Unterführung Zürcherstrasse durch einen Neubau. Das Projekt am europäischen Güterkorridor «Rhein– Alpen» kostet rund 15,5 Millionen Franken und umfasst auch Nachtarbeiten. Die SBB investieren damit in die Sicherheit und Zukunftsfähigkeit der Bahn- und Verkehrsinfrastruktur.
Die SBB ersetzen gemeinsam mit dem Kanton Aargau und der Gemeinde Muri die Unterführung Zürcherstrasse in Muri durch einen Neubau. Der Grund: Die bestehende Unterführung aus dem Jahr 1924, rund 500 Meter südlich des Bahnhofs, ist ein Verkehrsnadelöhr. Es kommt häufig zu Staus und gefährlichen Situationen, etwa wenn Fahrzeuge auf den Gehweg ausweichen müssen.
Die überquerende Bahnstrecke Lenzburg–Rotkreuz–Immensee ist Teil des europäischen Güterkorridors «Rhein-Alpen» und wird stark für den Schienengüterverkehr genutzt. Die neue, breitere Brücke ebnet den Weg für einen späteren Ausbau der Bahnstrecke. Die Kantonsstrasse führt mehrere Buslinien und verbindet Muri mit Zürich. Zudem dient die Unterführung Fussgängerinnen, Fussgängern und Velofahrenden als wichtige Querung der Bahngleise.
Das Projekt im Überblick
Der Ersatzneubau der Unterführung erfolgt nach den geltenden Strassenund Bahnbauvorschriften. Auf Strassenebene entstehen beidseits durchgehende Gehwege und Velostreifen neben den Fahrspuren. Auf Bahnebene kommt es zu einer Verbreiterung der Brücke, um den späteren Ausbau der Strecke zu ermöglichen.
Die Kosten betragen rund 15,5 Millionen Franken, die Arbeiten dauern bis ungefähr im Frühling 2027. Damit investieren die SBB, gemeinsam mit dem Kanton Aargau und der Gemeinde Muri, in die Sicherheit und Zukunftsfähigkeit der Bahn- und Verkehrsinfrastruktur. Die SBB treten als federführende Bauherrschaft auf; ihr Kostenanteil wird über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund finanziert.
Nachtarbeiten geplant
Um den regulären Zugverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen und die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten, müssen einige Arbeiten in der Nacht bei gesperrtem Gleis und ausgeschalteter Fahrleitung stattfinden. Es stehen teilweise akustische und optische Warnanlagen im Einsatz. Die SBB setzen sich dafür ein, die unumgänglichen Lärmemissionen so gering wie möglich zu halten. In den Nächten verkehren teilweise Bahnersatzbusse zwischen Wohlen und Muri.
Die ersten Nachtarbeiten erfolgen bereits vom 11. auf den 12. Januar, wenn der Einbau der Streckentrenner erfolgt. Weitere sind vom 25. auf den 26. Januar und vom 15. auf den 16. Februar für die Pfähle der Rühlwand vorgesehen.
Fahrplanänderungen auf der Strecke Wohlen–Muri
Im Jahr 2026 führen die SBB auf der Strecke Wohlen–Muri zusätzlich umfassende Bau- und Unterhaltsarbeiten am Schienennetz durch. Diese Massnahmen tragen dazu bei, dass die Züge auch in Zukunft sicher und pünktlich verkehren. Die Arbeiten führen an verschiedenen Daten im Laufe des Jahres 2026 zu Fahrplanänderungen, Umleitungen und Ausfällen bei den Zügen der Linien S26, S42 und S25 zwischen Wohlen und Muri. Die SBB empfehlen, vor Antritt jeder Reise den Online-Fahrplan auf sbb.ch oder in der SBB Mobile App zu prüfen.
Einschränkungen gibt es aber nicht nur für den Bahn-, sondern auch für den Langsamverkehr und den motorisierten Individualverkehr samt Lastwagen. In einem Flugblatt informieren die SBB, dass der Fuss- und Veloverkehr über die Egg- und die Bahnhofstrasse umgeleitet werde. «Der motorisierte Individualverkehr aus Richtung Zürich und aus Richtung Affoltern am Albis kann im Einbahnverkehr wie gewohnt über die Zürcherstrasse in Richtung Kreisel Zentrum und weiter zur Seetalstrasse fahren», heisst es im Flugblatt weiter. Der motorisierte Individualverkehr in Richtung Zürich werde über die Luzerner- und die Grindelstrasse umgeleitet. Der öffentliche Busverkehr könne die Unterführung in beide Richtungen befahren, dank dem Ampelbetrieb. Für den Transitverkehr – inklusive Lastwagen – bestehe aufgrund von Höhenbeschränkungen ein grossräumiges Umleitungskonzept. «Nebst Ampeln wird der Verkehr vor Ort durch einen Verkehrsdienst geregelt.» Zufahrten zu den Liegenschaften im Bauperimeter seien sichergestellt.
Die Vorarbeiten haben bereits gestartet. Es werden unter anderem Strom-, Wasser- und sonstige Leitungen verlegt. Zudem wird am Bahnhof Muri ein provisorischer Hilfsperron erstellt. Das diene der Vorbereitung und gewährleiste einen geordneten Übergang zu den Hauptarbeiten. Diese Hauptarbeiten starten dann im Januar.
Leistungsfähiger und sicherer
Die SBB leiteten das Bauprojekt, mitinvolviert ist aber natürlich auch die Gemeinde. Yanik Allgeier, Leiter Infrastruktur, erklärt, in welchen Bereichen: «Die Gemeinde ist Bauherrin der folgenden Teilprojekte: Umlegung Kanalisation, Anpassung Strassenbeleuchtung, Neubau Rad- und Fusswegbrücke. Selbstverständlich beteiligt sich die Gemeinde auch am Ersatz der Unterführung sowie am Strassenbau.» Auch er ist überzeugt, dass durch den Neubau der Unterführung ein Nadelöhr im Zentrum von Muri beseitigt werden könne. «Die Leistungsfähigkeit der Strasse sowie die Attraktivität für den Fuss- und Radverkehr können so deutlich gesteigert werden.» Die grösste Herausforderung des Projekts sieht Allgeier darin, dass das Bauen unter laufendem Betrieb erfolge.
Bleibt der Aspekt, dass die Erneuerung der Unterführung nur wenige Jahre auf die Sanierung der Zürcherstrasse folgt. Synergien können keine mehr genutzt werden. Dazu sagt Allgeier: «Der damals gute Zustand der Unterführung veranlasste die SBB, sich nicht an einem Ersatzneubau zu beteiligen, weshalb der Kanton und die Gemeinde die Anpassung des Bauwerks verschieben mussten.» --pd/ake


