Vernissage von Marianne Murer im Reformierten Kirchgemeindesaal
Nach ihrer Pensionierung begann Marianne Murer zu malen. Dann liess sie dieses Hobby nicht mehr los. Sie entdeckte immer neue Facetten. Der rote Faden ihres Schaffens ist ihre Liebe zu Blumen. Am 24. ...
Vernissage von Marianne Murer im Reformierten Kirchgemeindesaal
Nach ihrer Pensionierung begann Marianne Murer zu malen. Dann liess sie dieses Hobby nicht mehr los. Sie entdeckte immer neue Facetten. Der rote Faden ihres Schaffens ist ihre Liebe zu Blumen. Am 24. September, nach dem Gemeindegottesdienst, findet die Vernissage statt.
Marianne Murer schaut auf ein bewegtes Leben zurück. Schon früh reizte sie die Welt ausserhalb der Schweiz. Kurz nach der Lehre als Coiffeuse zog sie für zwei Jahre nach England. Nach ihrer Rückkehr nutzte sie ihre neuen Englischkenntnisse, um am Flughafen Zürich zehn Jahre lang am Kiosk Menschen aus aller Welt zu beraten und zu bedienen.
Marianne Murer heiratete ihre Sandkastenliebe José. «Wir lebten im gleichen Block, er im zehnten Stock, ich im dritten. Unsere Mütter waren Freundinnen.» José Murer war Speditionskaufmann bei Kühne und Nagel. Ihm bot sich die Gelegenheit, für seine Firma nach Amerika auszuwandern. Marianne Murer musste nicht zweimal überlegen. Erwartungsfroh begleitete sie ihren Ehemann in die Vereinigten Staaten. Nach einem Jahr New York erhielt José Murer das Angebot, die Niederlassung in San Francisco zu übernehmen. Dort lebten sie 500 Meter vom Strand entfernt in einem typischen amerikanischen Haus direkt am Pazifik. Bis auf den unerfüllten Kinderwunsch war ihr Leben perfekt.
Inspiration durch Vorbilder
Nach vielen Jahren kehrten Marianne Murer und ihr Ehemann in die Schweiz zurück. Sie liessen sich in Buttwil nieder. Nun war die Zeit reif, um mit dem Malen anzufangen. «Ich habe schon als Kind gemalt. Und da ich nun Zeit übrig hatte, richtete ich im Keller unseres Hauses ein Malatelier ein.» Murer nahm Kurse bei arrivierten Kunstmalern wie Eckehard Hofmann, Ekkehard Funk und Ursula Schweizer. Das Handwerkszeug besass sie nun. Fortan hiess es ausprobieren und experimentieren.
Die ersten positiven Reaktionen ihrer Umgebung ermunterten sie dazu, weiterzumachen. Ihre Liebe zu jeder Art von Blumen konnte sie auf diese Weise zum Ausdruck bringen. «Blumen sind meine Lieblingssujets. Ich habe Freude, sie auf Papier zu bringen und ihnen Ausdruckskraft zu verleihen.» Auf der Suche nach Inspiration besucht sie Kunstausstellungen in Aarau, Zürich, im Kunsthaus und schaut sich Porträts von anderen Künstlern an. Dabei lernte sie auch ihre Grenzen kennen. «An Häuser und Architektur wage ich mich gar nicht erst ran», gesteht sie. «Ich verstehe die Perspektiven nicht. Einmal wollte ich die Altstadt von Zürich malen und bin dabei fast verzweifelt. Ich bin heute 72 und möchte den Plausch am Malen haben und mich nicht mehr quälen.»
Gemeinsame Entstehungsgeschichte
Meist malt Marianne Murer von innen heraus und lässt ihre Aquarelle als Ausdruck von sich selbst sprechen. Doch auch Kundenaufträge machen ihr Spass. Einmal bat sie eine Kundin, ihr eine gelbe Rose zu malen, die zu ihrem neuen Sofa im Wohnzimmer passte. Das Bild gemeinsam entstehen zu lassen, beschreibt sie als unglaublich schöne Erfahrung. Am liebsten arbeitet Murer mit Wasserfarben, wegen der unendlichen Auswahl an Farben und Qualitäten durch die Anzahl von Pigmenten und die Nuancen in der Farbgebung. Auch Trends gibt es zu vermerken, aktuell sind das die metallhaltigen Wasserfarben. Auch wenn sie immer auf der Suche nach neuen Methoden ist, hat Marianne Murer ihren unverkennbaren Stil gefunden. Sie lässt ihre Bilder verlaufen, mit viel Gefühl für Details und dem Einsatz von Licht und Schatten. --red