Geschäftsstelle neu gestalten
25.04.2025 Muri17 Jahre für Erlebnis Freiamt
An der Mitgliederversammlung im Murimoos hat der Verein Erlebnis Freiamt seine langjährige Geschäftsstellenleiterin verabschiedet. Als Nachfolgerin von Margrit Konrad konnte Céline Mülchi-Meier ...
17 Jahre für Erlebnis Freiamt
An der Mitgliederversammlung im Murimoos hat der Verein Erlebnis Freiamt seine langjährige Geschäftsstellenleiterin verabschiedet. Als Nachfolgerin von Margrit Konrad konnte Céline Mülchi-Meier aus Büttikon verpflichtet werden. Zwei Sitze im Vorstand sind noch vakant. --tst
Im geografischen Zentrum des Freiamts, nämlich im Murimoos, trafen sich die Mitglieder von Erlebnis Freiamt zur Versammlung. Diese stand im Zeichen der Steuerbefreiung und der Verabschiedung von Margrit Konrad.
Thomas Stöckli
Peter Hägler, bis 2016 Präsident von Erlebnis Freiamt, lässt das wichtige Ereignis von 2008 noch einmal Revue passieren. Auf einer Nachtwanderung von Muri nach Sins habe sich Margrit Konrad damals entschieden, sich dem Verein mit Rat und Tat zur Verfügung zu stellen. Seither hat sie sich in der Planung und Gestaltung eingebracht, hat beraten und koordiniert sowie die immer zahlreicher werdenden Aktivitäten von Erlebnis Freiamt beworben. Damit ist nun Schluss. Im Oktober habe sie ihm ihren definitiven Rücktritt angekündigt, sagte Präsident Herbert Strebel. Er lobte ihr grosses Wirken, mit dem sie den Verein geprägt habe, ehe er für die eigentliche Würdigung seinem Vorgänger das Wort überliess.
Vakanzen selbstständig besetzen
Der Vorstand hat den Rücktritt zum Anlass genommen, die Leitung der Geschäftsstelle anders zu gestalten. Neu soll ein 15-Prozent-Pensum den Vorstand und insbesondere das Präsidium entlasten. Die entsprechende Stelle wurde öffentlich ausgeschrieben. «Wir hatten 15 Bewerbungen», verrät Strebel. Er habe mit allen Interessierten zumindest telefoniert und einige darüber hinaus persönlich getroffen. Das Rennen gemacht hat schliesslich Céline Mülchi-Meier aus Büttikon, Bankkauffrau und Mutter von vier Kindern.
Nebst Margrit Konrad treten auch Vizepräsident Thomas Wenger und Severin Brugger, Verantwortungsbereich Gastro, zurück. Ihre Ressorts bleiben vorerst vakant. Die Mitgliederversammlung hat den Vorstand allerdings ermächtigt, diese Vakanzen im Laufe des Jahres selbstständig besetzen zu dürfen. Die Kinderweg-Verantwortliche Nadine Amstad vermeldete einerseits grünes Licht für diesen Themenweg, andererseits in ihrer Rolle als Finanzverantwortliche auch für den gegenüber dem Budget (minus 40 000 Franken) deutlich reduzierten Verlust von 17 000 Franken. Fürs laufende Jahr ist ein Minus von knapp 19 000 Franken budgetiert.
Unterhalt und Erneuerung der Betriebsbewilligung
Über 500 Stunden hat das Unterhaltsteam des Freiämterwegs auch letztes Jahr wieder investiert. Für Freude sorge dann jeweils, Wandergruppen anzutreffen, die aus dem Bernbiet oder gar aus der Romandie ins Freiamt gefunden haben, so Ressortchef Ruedi Gautschi. Karin Renner vom Sagenweg-Betreuungsteam schildert derweil, wie Künstler Pat Stacey eine seiner Hexenskulpturen für den Tanzplatz Zufikon ersetzt hat. Mit der Kettensäge hat er sie aus einem Eichenstamm geformt und anschliessend mit Feuer geschwärzt. Die Rolle des Sagenwegs als Freilichtmuseum wird verdeutlicht mit der ersten Teilnahme am internationalen Museumstag vom 18. Mai. Zu dem Anlass ist ein Eulen-Anlass geplant. Zudem steht für den mittlerweile 15-jährigen Themenweg die Auffrischung der jeweils auf fünf Jahre beschränkten Bewilligung an. «Das wollen wir vor den Sommerferien noch aufgleisen», so Strebel.
Botschaften von Gemeinde und kantonalem Tourismus
Der Murianer Gemeinderat Daniel Räber hat die Mitglieder willkommen geheissen in seiner Gemeinde und im geografischen Zentrum des Freiamts. Dies auch im Namen der Kollegen von Aristau, auf deren Grund die Hälfte der Murimoos-Infrastruktur liegt. Im Restaurant Moospintli stellte Räber das Selbstverständnis von Muri als Zentrumsgemeinde am Beispiel einiger «Blitzlichter» vor. Dazu gehört die Repla, für welche Erlebnis Freiamt ein wichtiger Partner sei, aber auch das Engagement für die medizinische Grundversorgung, das in der Hausarztpraxis Muri Freiamt zum Ausdruck kommt, und als jüngstes Beispiel die regionale Integrationsfachstelle, an welcher sich 14 Gemeinden beteiligen, um den Zusammenhalt zu fördern und Polarisierung vorzubeugen.
Holger Czerwenka, Direktor von Aargau Tourismus, bot einen kurzen Einblick ins Bestreben, den Erlebnisund Freizeitraum im ganzen Kanton attraktiver zu gestalten. «Tourismus wird oft falsch verstanden», stellt er klar: «Wir wollen nicht überall klappernde Rollkoffer auf Kopfsteinpflaster hören und brauchen keine Grossparkplätze für Reisecars.» Stattdessen gehe es darum, Perlen wie die Thermalbäder, Schlösser und Kulturangebote zu fördern – und damit die Lebensqualität. «Der Aargau hat mehr zu bieten als die schnellste Verbindung zwischen Zürich und Bern», bringt es Czerwenka auf den Punkt.
Mehr zu bieten als Tiere und Spielplatz
Michael Dubach, Geschäftsführer des Murimoos, stellte die Institution vor, die mehr zu bieten hat als Tiere und Spielplatz. Hier können Menschen dauerhaft wohnen und arbeiten oder sich auf die Rückkehr ins Erwerbsleben vorbereiten. Wichtigste Aufgabe sei es, die Leute potenzialorientiert zu fördern. Also sie in dem zu unterstützen, in dem sie stark sind. Die Klientinnen und Klienten finden in den Produktions- und Dienstleistungsbetrieben sinnvolle Arbeitsplätze und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Gesamtbetriebs.
Und dann kommt Dubach doch wieder auf den Spielplatz und Tiere zu sprechen. Für die Umgestaltung des Wasserspielplatzes mit Verbesserungen bezüglich Wasserschutz und Sicherheit läuft aktuell ein Crowdfunding auf der Plattform Lokalhelden. Und die in der Bevölkerung so beliebte Storchenkolonie sorgt nicht nur für Freude. «Die Nester können bis zu einer Tonne schwer werden», verrät Dubach. Und entsprechend können sie auf den Gebäuden Schäden anrichten, wie kürzlich am Direktorenhaus. Entsprechend laufen Bestrebungen, die Nester wieder vermehrt weg von den Dächern und zurück in die Natur zu bringen.
Die Statuten angepasst
Erlebnis Freiamt will zum steuerbefreiten Verein werden. Aus diesem Anlass hat die Mitgliederversammlung nun die Statuten angepasst. Unter anderem musste dazu festgehalten werden, dass das Vereinsvermögen bei einer allfälligen Auflösung an eine andere steuerbefreite Körperschaft mit ähnlicher Zwecksetzung mit Sitz in der Schweiz fällt.
Bei der Gelegenheit wurde auch gleich die Unterschriftenberechtigung neu geregelt. Vorher mussten der Präsident und der Aktuar gemeinsam ran, neu kann nebst dem Präsidenten irgendein Vorstandsmitglied als Zweitunterzeichner auftreten.
Und schliesslich wird der Vorstand berechtigt, von sich aus Ausschlüsse aus dem Verein vorzunehmen. Dazu beantragte ein Mitglied erfolgreich, in die Statuten zu ergänzen, dass auszuschliessende Mitglieder zuerst angehört und die Ausschlussgründe protokolliert werden müssen.