Grösser und traditioneller
31.10.2024 MuriAus Fasnachts-Vers wird ernst
Neuer Verein organisiert mindestens drei Jahre die Bundesfeier in Muri
Am 16. November wird in Muri ein neuer Verein gegründet. Dieser widmet sich der Organisation der Bundesfeier – an neuem Ort und mit ...
Aus Fasnachts-Vers wird ernst
Neuer Verein organisiert mindestens drei Jahre die Bundesfeier in Muri
Am 16. November wird in Muri ein neuer Verein gegründet. Dieser widmet sich der Organisation der Bundesfeier – an neuem Ort und mit neuem Programm.
Annemarie Keusch
Daniel Strub lässt den Worten Taten folgen. Und diese Worte, sie waren deutlich an den Reunionen der Fasnacht. «A andere Ort esch de Gmeindrot ächt effizient; spart Gäld ond Strom, wil weder Liecht no Lampion brännt; erscht Auguscht, was ghört wohl da dezue? Lampions, Rede schwinge; Bier ond Bratwürscht, d Hymne singe; Rakete, Vulkän und es grosses Füür; doch z Muri tuet mer nüüt defüür; mer machts am Mittag, d Pflicht esch tah; mer het kei Umständ, s isch niemer da; s isch schad, dass mer die Tradition ned pflägt; wil es Fäscht am Obig eifach meh fägt.» Strub kritisierte also die Organisation der Bundesfeier. Und nun, ein halbes Jahr später, steht die Vereinsgründung kurz bevor, Statuten und Konzept stehen, sind vom Gemeinderat genehmigt.
Weil er Traditionen mag
«Murianer 1. August» wird der Verein heissen. Der Zweck besteht einzig darin, die Bundesfeier zu organisieren – vorerst für drei Jahre. Treibende Kraft dahinter ist Daniel Strub. Warum? «Ich mag Traditionen», sagt er, der als Stadtrat von Muri-Wien auch die Fasnacht aktiv mitgestaltet. Für ihn gehören Feuerwerk, Lampions und ein Feuer einfach zum 1. August dazu. Das sind aber nur wenige der geplanten Programmpunkte. Vom Brunch über ein Jassturnier und betreutes Basteln bis zur traditionellen Rede und Livemusik. «Wir wollen allen Generationen etwas bieten», sagt Strub. An der Vereinsgründung am 16. November, 17 Uhr, im «Rössli» sind alle Interessierten willkommen.
Der Verein Murianer 1. August organisiert neu die Bundesfeier – die Vereinsgründung steht an
Vom Brunch am Morgen über Kaffee und Kuchen, ein Jassturnier, betreutes Basteln bis zur Rede, zum Lampionumzug, zum Feuer und zur Hymne. Zumindest die nächsten drei Jahre organisiert der Verein Murianer 1. August die Bundesfeier. Initiant ist Spital-CEO Daniel Strub.
Annemarie Keusch
Angefangen hat es mit einer Schnitzelbank an der Fasnacht. Daniel Strub nahm darin die Murianer Bundesfeier auf die Schippe. Weil sie tagsüber sei, ohne für ihn traditionelle Elemente wie ein 1.-August-Feuer, ohne Festzeltatmosphäre und in den letzten Jahren gefühlt ohne grosse Beachtung in der Gemeinde. Eine Bundesfeier stellt sich Strub anders vor. So, wie er sie in Kindheitserinnerungen abgespeichert hat. Mit Lampions, Feuer und dem grossen Plangen darauf, dass es endlich dunkel wird und das erste Feuerwerk gezündet werden kann. Das fehlt Strub bei der Bundesfeier, wie sie die Gemeinde Muri auf dem Klosterhof organisiert. Aber er beliess es nicht mit flotten Sprüchen an der Fasnacht. Er lässt Taten folgen. Und er suchte Verbündete, Gleichgesinnte. Schnell folgten Konzepte, erste Gespräche mit dem Gemeinderat und jetzt kann Strub definitiv sagen: «Wir werden die nächsten drei Jahre die Bundesfeier organisieren.»
Mit «wir» meint er ein vorläufiges OK, das er zusammen mit seiner Frau Janine Marti Strub und Freunden aus dem Dorf bildet. Alles Leute, die sofort von seiner Idee begeistert waren. Nun steht aber der nächste Schritt an. Am Samstag, 16. November, 17 Uhr, wird im «Rössli» in Muri der offizielle Verein gegründet. «Murianer 1. August» heisst dieser. Zur Gründung kommen Musik, Apéro und Imbiss dazu. Willkommen sollen sich alle fühlen, denen die Bundesfeier am Herzen liegt, die vielleicht mitorganisieren oder -helfen wollen. «30 bis 40 Leute wären schön», hofft Daniel Strub, designierter Präsident des zu gründenden Vereins.
St. Martin und Pflegi helfen mit
Strub weiss, warum die Gemeinde die Bundesfeier tagsüber und auf dem Klosterhof organisiert. «Damit auch die älteren Leute, gerade aus dem St. Martin oder der Pflegi daran teilnehmen können», erzählt er. Dies soll auch weiterhin der Fall sein, verspricht er. Denn nur weil die Feierlichkeiten in den Abend hinein verlängert werden, heisst das nicht, dass am Morgen und für die ältere Bevölkerung nichts stattfindet. Das provisorische Programm steht und es ist umfassend. Um 10 Uhr soll ein Brunch samt ökumenischem Gottesdienst stattfinden – alternierend in Pflegi oder St. Martin. «Beide Häuser waren von unseren Ideen schnell begeistert», sagt Strub. Mit im Boot sitze auch die Pro Senectute.
Damit ist aber noch nicht Schluss mit Programm für die ältere Generation. Am Nachmittag soll im Festzelt ein Seniorenempfang mit Kaffee und Kuchen stattfinden, kurze Zeit später ein Jassturnier, parallel dazu ein Kinderplausch, wo Spiele warten und Lampions gebastelt werden. «Für alle etwas», freut sich Daniel Strub. Das Nachmittagsprogramm ist damit auf die Bedürfnisse von Senioren, Jassfreunden und Familien mit Kindern ausgerichtet. Das Abendprogramm im Festzelt richtet sich an Alt und Jung und findet auf der gemeindeeigenen Wiese zwischen Talstrasse und Schulanlage Bachmatten statt.» Warum dort? «Es war nicht einfach, einen geeigneten Platz zu finden, der genug gross ist, damit Abstände etwa für ein 1.-August-Feuer oder für Feuerwerk eingehalten werden können», erklärt Strub. Dass der Festplatz eher am Dorfrand ist, sei kein Nachteil. «Gerade von der Pflegi oder vom St. Martin ist es via SBB-Unterführung nicht weit. Zudem hat es eine Bushaltestelle in der Nähe.»
Diverses ist bereits organisiert
Am Abend folgen musikalische Unterhaltung, eine klassische Rede, Lampionumzug, 1.-August-Feuer und Feuerwerk. «Heisst, wir bieten die Möglichkeit, Feuerwerk abzubrennen», präzisiert Strub. Mit genügend Abstand, mit im Boden verankerten Rohren. Das Programm ist vielseitig, deckt alle klassischen Angebote ab – ebenfalls jene der Verpflegung. Ein Getränk und eine Cervelat würden von der Gemeinde übernommen. «Genau so, wie ich es mir vorgestellt habe, voller Klischees», sagt Strub und lacht.
Die Initiative dafür kam von ihm aus. Mittlerweile hat er einige Mitstreiter, vieles ist bereits aufgegleist. Die musikalische Unterhaltung ist engagiert, das grosse Zelt der Jungwacht Muri reserviert, die Hilfe von Jungwacht und Blauring zugesagt, ein Organisator für das Jassturnier ist gefunden und – am wichtigsten – die Gemeinde hat das Konzept abgesegnet und Unterstützung in verschiedenen Bereichen zugesagt. Damit verpflichtet sich der noch zu gründende Verein, den Anlass drei Jahre durchzuführen. «Genug Zeit, um zu zeigen, dass das Bedürfnis nach einem solchen Anlass in der Bevölkerung von Muri auch wirklich da ist», findet Strub. Und darum gehe es ihm – das zu organisieren, wonach sich die Leute sehnen. «Natürlich möglichst viele Leute, wir wollen das Zelt füllen.» Rund 250 Personen werden darin Platz finden.
Helfer und Sponsoren suchen
Das Konzept steht, bald wird der Verein gegründet. Damit ist einiges an Arbeit erledigt, längst aber nicht alles. «Die Suche nach Sponsoren und Helfern hat nachher erste Priorität», sagt Daniel Strub. Er hofft, auf möglichst viele Vereinsmitglieder zählen zu dürfen. «Denn es braucht einige, vom Aufbau bis zum Aufräumen.» Klar ist für ihn, dass es verschiedene Schichten geben soll. «Alle, die helfen, sollen vor- oder nachher das Fest auch geniessen können.»
Daniel Strub lebt mit seiner Familie seit 2015 in Muri. Er ist CEO des Spitals, engagierter Fasnächtler in der Fasnachtsgesellschaft Muri-Wien und jetzt noch Hauptorganisator der neuen Bundesfeier. Warum? «Ich schätze die Dorfgemeinschaft hier, mag es, wenn etwas los ist, wo sich die Leute treffen können. Ich organisiere gerne, besonders wenn ich das mit Freunden tun kann.» Und eben, er will sich nicht nur in der Schnitzelbank lustig machen, sondern nach A auch B sagen. «Ich stecke viel Herzblut in dieses Projekt und hoffe, es kommt an.»