«Grosse Kiste» für Oberlunkhofen
20.08.2024 Kelleramt, OberlunkhofenMit dem Dorffest vom 6. und 7. September auf dem Schulgelände betritt die Gemeinde Neuland
Ein Fest der Verbindung soll es werden, das Dorffest in Oberlunkhofen – und der Start einer Tradition. Im Erfolgsfall ist nämlich angedacht, alle paar Jahre wieder ...
Mit dem Dorffest vom 6. und 7. September auf dem Schulgelände betritt die Gemeinde Neuland
Ein Fest der Verbindung soll es werden, das Dorffest in Oberlunkhofen – und der Start einer Tradition. Im Erfolgsfall ist nämlich angedacht, alle paar Jahre wieder zu feiern.
Thomas Stöckli
Eigentlich sollte das Fest bereits letzten September steigen. Eine Terminkollision mit der Nachbargemeinde Unterlunkhofen, welche die Fertigstellung der Strasse feierte, bewog die Oberlunkhofer dazu, umzudisponieren, zumal 2023 im Kelleramt auch Jonen sein Brunnenfest und Arni den 777. Geburtstag feierten. Das Dorffest Oberlunkhofen soll noch grösser ausfallen: «Am Freitag rechnen wir mit 500 Leuten gleichzeitig vor Ort, am Samstag mit bis 1000», führt OK-Präsident Christian Kron aus. Wobei die Schätzung sehr grob sei: «Uns fehlten schlicht die Erfahrungswerte für ein Fest dieser Grössenordnung.»
Erst klein, dann immer grösser
Die Zusammenarbeit im Dorf fördern und damit das Gemeinwohl stärken – mit dieser Grundidee kam 2021 die Idee eines Dorfanlasses auf. Das Fest-OK wurde an der jährlichen Vereinsspitzenkonferenz 2022 gegründet. «Ursprünglich dachten wir an einem eintägigen Anlass nach dem Motto ‹Klein, aber fein›», so Vivienne Graw, die als Ressortvorsteherin Kultur und Vereine den Gemeinderat in diesem OK vertritt. Im Laufe der Planung und Organisation des Dorffestes sei dann die Idee aufgekommen, schon am Freitagabend zu starten und das traditionelle Platzkonzert des Musikvereins ins Dorffestprogramm zu integrieren.
Kron ist Präsident des örtlichen Tennisclubs. Die beiden anderen grössten Vereine sind ebenfalls durch ihr Präsidium im OK vertreten. Vom Musikverein Lunkhofen bringt Stefanie Stöckli ihre zahlreichen Kontakte ein, vom Turnverein ist es Matthias Staufer. Dazu kommen die bereits erwähnte Gemeinderätin Vivienne Graw und Gemeindeschreiber Marco Widmer. «Wenn die grossen Vereine und die wichtigsten Player aus der Gemeinde dabei sind, hilft das natürlich», freut sich Kron. Darüber hinaus ist Claudio Gabriel, Seelsorger der katholischen Kirche, fürs Programm zuständig, um den herausfordernden Gastrobereich kümmert sich derweil ein innovatives Viererteam. Nebst Pizzen werden unter anderem auch tibetische Teigtaschen angeboten. «Das sieht man nicht an jedem Fest», so Kron.
Shows, Aktivitäten und Musik
Für jeden Geschmack etwas – das gilt nicht nur fürs Kulinarische, sondern auch fürs Unterhaltungsprogramm. Da tragen die Schule, der Musikverein, der Kirchenchor und die Musikschule ihren Teil bei. Weitere Vereine bringen sich mit Vorführungen und Mitmachangeboten ein, vom Kinderparcours der Jugi über die Strohburg mit Milchshake-Stand der Landwirte bis zum Jassturnier der Nachbarschaftshilfe, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
Am Samstag spielen am Mittag die «Crazy Hoppers», Blasmusikformationen mit Jugendlichen und Erwachsenen von verschiedenen Musikschulen aus dem Freiamt, Seetal und Kelleramt. Ab 15.30 Uhr übernimmt die «Pressband» auf der Bühne. Ihr Ursprung liegt bei den «Sumpfer-Stilzli Chälleramt». Am Abend spielen dann die «Chilbichlöpfer» auf. Das Örgelitrio aus dem Oberfreiamt wird von 18 bis 20 Uhr alles daran setzen, gemütliche Stimmung zu verbreiten.
Als Hauptact konnten die Organisatoren die Partyband «Upgrade» verpflichten. Von 21 bis 24 Uhr reihen sie zeitlose Klassikern von ABBA, AC/DC, Michael Jackson, Queen, Tina Turner, Polo Hofer und Plüsch an moderne Chartstürmern von Coldplay, David Guetta und Katy Perry. «Musikalisch wird für viele Geschmäcker etwas dabei sein», verspricht Christian Kron.
Bereicherung fürs Dorfleben
Mindestens genauso sehr freut sich der OK-Präsident auf die Aktivitäten der Vereine. Wenn diese sich stärker vernetzen, sei dies eine grosse Chance für die Gemeinde. Gemeinsam einen Grossanlass stemmen, das sei allerdings auch herausfordernd, gerade wenn zu einem Thema die Meinungen auseinandergehen: «Die Zusammenarbeit ist noch nicht eingespielt», bringt es der OK-Präsident auf den Punkt. Trotzdem sei man gut unterwegs, das Programm stehe und in den einzelnen Ressorts feile man nur noch an Details: Wie wird das Festgelände beschriftet? Wie die Helferinnen und Helfer instruiert? Wer ist vor Ort für was zuständig? Am Dienstag vor dem Fest beginnt auf dem Schulgelände der Aufbau der Infrastruktur. Dazu haben einige Freiwillige schon tagsüber frei genommen. Zudem darf das Fest-OK auf die Unterstützung von Zivildienstleistenden zählen. Und diverse Gewerbebetriebe aus der Region bringen ihre Kompetenzen in Fronarbeit mit ein.
Fortsetzung angedacht
Von insgesamt über 500 Helfereinsätzen sind denn auch nur noch einige wenige offen. Und beim Sponsoring ist das Budget sogar schon übertroffen. Das ist beruhigend zu wissen, zumal das Wetter noch als Unsicherheitsfaktor bleibt. Die Konzerte im Festzelt seien zwar sowieso im Trockenen, wie auch die meisten anderen Programmpunkte im «Schärmen» stattfinden oder zumindest dorthin verschoben werden könnten. Trotzdem: «Wenn es regnet, kommen einfach weniger Leute», ist sich Christian Kron bewusst. Weniger Leute, das heisst auch weniger Umsatz. Und schliesslich will das OK den Vereinen die Gewinnbeteiligung, die es ihnen in Aussicht gestellt hat, auch auszahlen können.
Am wichtigsten sei es, dass alle Beteiligten gute Erfahrungen machen, um die Vereine zu einer Fortsetzung zu motivieren. «Ich könnte mir vorstellen, dass künftig alle vier Jahre so ein Fest steigen könnte», denkt der OK-Präsident laut nach. Für ein allfälliges nächstes Mal achtet das OK bereits jetzt darauf, möglichst viel seiner Planungsarbeit schriftlich festzuhalten und so künftigen Festplanern zur Verfügung stellen zu können.