Grosses Treffen geplant im August

  04.05.2021 Region Bremgarten

Die GV der Landfrauen im Bezirk Bremgarten fand erstmals online statt

Der Jahresbericht fiel kurz aus. Im vergangenen Jahr gab es kaum einen Anlass. Das soll sich dieses Jahr ändern. Um sich endlich mal wieder zu sehen, plant der Vorstand ein grosses Treffen im August. Und weil es so schön ist, soll später noch ein zweites stattfinden.

Chregi Hansen

Von wegen, Bäuerinnen und Landfrauen sind altmodisch und ein wenig von gestern. Zumindest für die Frauen im Bezirk Bremgarten trifft dies nicht zu. Sie gehen mit der Zeit. Und führten ihre GV online via Zoom durch. 78 Frauen nahmen daran teil. Um live dabei zu sein, versammelten sich teilweise kleine Gruppen vor einem Laptop.

Natürlich – ohne anfängliche Schwierigkeiten ging es nicht. «Das wirkt alles ein wenig kompliziert, aber wir bringen das hin», gab sich Präsidentin Cornelia Schmid optimistisch. Sie fand es wichtig, «ihre» Frauen wieder einmal zu sehen, auch wenn es nur per Kamera ist. Die letztjährige Versammlung wurde erst in den Oktober verschoben und dann auf schriftlichem Weg abgehalten. Das wollte der Vorstand diesmal vermeiden. Und nachdem geklärt war, dass es bei dieser Art der Versammlung einfacher ist, die Neinstimmen zu zählen als die Jastimmen, lief die Versammlung dann auch flott. «Diese GV wird ganz sicher in die Geschichte unseres Verbands eingehen», ist die Präsidentin überzeugt.

Jubiläum musste ausfallen

So wie das ganze vergangene Jahr. «Auch unser Alltag war von Corona geprägt», erklärt Schmid in ihrer Einleitung. Trotzdem habe der Bezirksverband weiterhin seine Ziele verfolgt. «Wir setzen uns in erster Linie ein für die Interessen der Frauen im ländlichen Raum. Dazu mischen wir uns auch in politische Diskussionen ein und sorgen für den Zusammenhalt», so die Präsidentin. Und das bereits seit vielen Jahren. Gerne hätten die Frauen 2020 ihr 90-Jahr-Jubiläum gefeiert, es sollte nicht sein. Schmid erinnerte an die Gründung im Januar 1930. Erstaunlich dabei: Corinne Schmid ist erst die fünfte Präsidentin seit der Gründung. Was zeigt, wie pflichtbewusst und engagiert all ihre Vorgängerinnen waren.

Den Jahresbericht konnte Schmid kurz halten. Im Januar 2020 fand noch ein Kurs des Aargauer Verbandes statt, Anfang März die kantonale DV. «Schon da war spürbar, dass etwas bevorstand. Es hatte weniger Teilnehmerinnen als früher», so Schmid. Danach galt das ganze Jahr über: Abstand, Stillstand, Notstand. «Vielmehr bleibt von 2020 nicht in Erinnerung», schloss die Präsidentin ihren Bericht. Das Coronajahr hatte auch Einfluss auf die Jahresrechnung: Es gab kaum Ausgaben. Zudem hat sich die Gruppe der Landfrauen Niederwil aufgelöst und hat dem Bezirksverband das verbliebene Vermögen von 1125 Franken überlassen. «Es bringt aber doch nichts, dass wir einfach unsere Kasse füllen», meint Präsidentin Schmid. Darum sehen die Budgets für die kommenden zwei Jahre jeweils einen kleinen Verlust vor. Solange aber die GV nicht auf physischem Weg durchgeführt werden kann, wird die Kasse wenig belastet, da diese jeweils einen der grössten Ausgabenposten darstellt.

Ganzer Vorstand wiedergewählt

Angesichts der guten Finanzlage beschlossen die Mitglieder, dass in Zukunft jedes Vorstandsmitglied eine Spesenentschädigung erhält – bisher ging diese nur an die Präsidentin, die Kassierin und die Aktuarin. «Das ist unfair, denn die Vizepräsidentin arbeitet genauso viel», so Schmid. In Zukunft erhält jedes Mitglied 100 und die Präsidentin 200 Franken. Nach wie vor ist der Vorstand unterbesetzt. Conny Schmid, Marianne Huber, Gabi Kuhnen und Beatrix Staubli wurden alle wiedergewählt, der Posten als Beisitzerin bleibt weiter unbesetzt.

Erfreulich: Die Zahl der Mitglieder ist trotz Corona auf 689 gestiegen. Und diese Frauen sollen sich möglichst bald wieder physisch treffen können. Darum will der Vorstand die Mitglieder im August auf den Hof von Cornelia Schmid in Hägglingen einladen und sie dort bekochen. Und im November ist ein weiteres Treffen bei Lagerfeuer und Geschichten geplant. «Wir wollen Neues probieren. Nach dieser langen Zeit ohne Anlässe sehnen wir uns alle nach physischen Kontakten», machte die Präsidentin deutlich.

Überraschender Blumenstrauss zum Schluss

Und dann zeigte sich, dass auch in Onlinezeiten gewisse magische Momente möglich sind. Noch während Präsidentin Cornelia Schmid die teilnehmenden Frauen verabschiedete, verschwand eine von ihnen aus dem Bild. Und tauchte kurze Zeit später bei Schmid zu Hause auf und überreichte der Präsidentin vor laufender Kamera einen Blumenstrauss. Was virtuell nicht machbar ist, geht eben, wenn man liebe Nachbarinnen hat. Und einmal mehr wurde bewiesen, dass physische Kontakte eben wertvoller sind als virtuelle.


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