Hätten es in der Hand gehabt
16.02.2024 MuriSchluss mit Fasnacht
Schlüsselrückgabe auf dem Klosterhof in Muri
Die Adelburger stellten eine Bauverwaltung auf die Beine, die Neuenburger kümmerten sich um die Gesundheit der Bevölkerung, die Wiener entführten nach ...
Schluss mit Fasnacht
Schlüsselrückgabe auf dem Klosterhof in Muri
Die Adelburger stellten eine Bauverwaltung auf die Beine, die Neuenburger kümmerten sich um die Gesundheit der Bevölkerung, die Wiener entführten nach «Wienedig» und die Hohenwiener feierten den 100. Geburtstag. Nun ist Schluss mit Fasnacht, die Schlüssel der Macht sind wieder beim Gemeinderat. Dieser liess sich den einen oder anderen Spruch betreffend schneller Umsetzung von Projekten nicht nehmen und fasste den Auftrag, einen Wagen für den Umzug 2025 zu bauen.
Die Fasnacht in Muri ist vorbei – der Gemeinderat hat die Schlüssel der Macht wieder
«Beeindruckend. Super», so fasst Gemeinderat Beat Küng die Murianer Fasnacht zusammen. Kritischer sah es Gemeinderätin Milly Stöckli. «Wir haben so auf euch gezählt», meinte sie und sprach darauf an, dass auch die Fasnächtler die politischen Grossprojekte nicht weiter vorwärtsbrachten.
Annemarie Keusch
«Halt, halt.» Milly Stöckli platzt in Beat Küngs Lobesrede. Dieser rühmte die Vereinigten Fasnachtsgesellschaften in höchsten Tönen für all das, was sie in den letzten Tagen und Wochen auf die Beine gestellt haben. «Es war wieder einmal die beste Murianer Fasnacht.» Auch Milly Stöckli sagt am Schluss: «Ihr habt viel für die Fasnacht gearbeitet und organisiert und das habt ihr super gemacht.» Aber eben, auch die Fasnächtler konnten keine Wunder bewirken. «Ihr habt uns in die Ferien geschickt, eine eigene Bauverwaltung gegründet, uns versprochen, dass es bei ARA, Veloweg und Bahnhof vorwärtsgeht. Und jetzt? Nichts ist gemacht. Wir haben derart auf euch gezählt. Nun seid ihr selber Schuld, wenn es wieder länger dauert», meinte sie. Festen sei eben einfacher, als politische Grossprojekte vorwärtsbringen. «Aber festen, das muss man euch lassen, das könnt ihr bestens.» Gleiches gilt für das Begeistern der Bevölkerung für ihre Anlässe. Und auch das Wetter tat seines dazu, dass alle Fasnachtsanlässe ein Erfolg und gut besucht waren. Dafür haben die Vereinigten Fasnachtsgesellschaften viel investiert und der Gemeinderat zollt ihnen grossen Respekt.
«Aber wir arbeiten auch, obwohl es nicht immer so schnell vorwärtsgeht, wie wir es uns wünschen würden.» Der Gemeinderat sei bestrebt, dass mindestens eines der genannten Themen bis zur nächsten Fasnacht abgehakt sei. Beat Küng fügt an: «Wir werden uns auch Mühe geben, um euch wieder Themen und Sujets für eure Réunionen zu liefern.»
Pensum passte dem Bauverwalter nicht
Den Ball der verpassten Chancen nimmt Simon Waltenspühl, Schultheiss Muri-Adelburg, auf. «Wir haben an der Kinderfasnacht einen Bauverwalter gesucht und tatsächlich auch gefunden. Weil er aber das 100-Prozent-Pensum nicht erfüllen konnte, sind auch wir im Verzug», meinte er schmunzelnd. Aus seiner Sicht sei es eine hervorragende Fasnacht gewesen. Auch die anderen die Schultheisse der drei anderen Fasnachtsgesellschaften stimmten dem zu. «An allen Anlässen haben derart viele Leute teilgenommen, einfach toll», findet Marc Nater, Co-Schultheiss von Muri-Wien. Und René Neiger, Schultheiss Muri-Neuenburg sagt, er sei so fit wie noch nie nach der Fasnacht. «Biovitalis hilft. Ich habe soeben in der Sauna das letzte Konfetti rausgeschwitzt und kann versichern: Die Bevölkerung im Dorf ist fit und munter.»
Lob für die Fasnacht gibts auch aus Buttwil. Katja Fahler, Schultheiss Hohenwien-Wissenburg, gibt den Badge der Macht im Jubiläumsjahr besonders ungern ab. Zumal über das Jahr verteilt weitere kleine Anlässe anlässlich des 100-jährigen Bestehens warten. «Und auch wir in Buttwil haben Themen, die es mit dem Gemeinderat weiterzudiskutieren gilt. Stichwort Abfallgebühren.»
Gemeinderat auf eigenem Wagen statt auf Kutsche?
Und die Fasnächtler blicken bereits knapp ein Jahr in die Zukunft, sehnen den Moment entgegen, wenn sie die Schlüssel der Macht wieder erhalten. Dann steht eine noch grössere, vielfältigere Fasnacht mit grossem Umzug und Monster an. «Ein OK für den Umzug ist mehr oder weniger gebildet. Bis Ende März folgt das Motto, damit alle anfangen können, Ideen für allfällige Wagen zu spinnen», betonte Neiger. Er wünsche sich, dass auch der Gemeinderat aktiv mitmache, einen Wagen gestalte. «Nicht mehr nur auf der Kutsche sitzen und winken.» Am 2. März 2025 weiss man diesbezüglich mehr.